Einführung

Egal, ob Sie schon seit Jahren Ukulele spielen oder erst vor ein paar Wochen damit angefangen haben – das Übungsbuch Ukulele für Dummies ist ein Praxisbuch für jeden, der lernen will, besser Ukulele zu spielen. Hunderte von Übungen und Dutzende von Songs werden Ihnen dabei helfen, Ihr Können zu erweitern und beim Spielen mehr Selbstbewusstsein zu erlangen. Wenn Sie die Übungen machen, werden nicht nur Ihre Finger stärker und beweglicher; Sie werden auch bewusster spielen und immer wieder neue und spannende Möglichkeiten entdecken, wie Sie die verschiedenen Techniken, die ich Ihnen zeigen werde, auf ganz unterschiedliche Stilrichtungen anwenden können.

Eines der schönsten Dinge an der Ukulele ist die relaxte, friedliche und glückliche Stimmung, in die man beim Spielen gerät. Da das Instrument aus Hawaii stammt, sagen manche, es bringe das typisch hawaiianische Aloha-Feeling zu uns. Probieren Sie es ruhig mal aus: Es ist fast unmöglich, jemandem beim Ukulele-Spielen zuzuhören, ohne zufrieden zu lächeln oder sogar über das ganze Gesicht zu grinsen. Deshalb ist dies auch keins jener Übungsbücher, über denen man täglich schwitzend sein Pensum erfüllen muss; nein, ich bin darum bemüht, dass Sie das, was Sie üben, auch schnellstmöglich in richtige Musik umsetzen können, damit Sie auf das Glücksgefühl, das Ihnen die Ukulele vermittelt, nicht allzu lange warten müssen.

Über dieses Buch

Das Übungsbuch Ukulele für Dummies braucht man nicht von vorne bis hinten durchzulesen wie andere Bücher. Es ist so geschrieben, dass man sich kreuz und quer durch die Kapitel lesen kann, am besten mit Hilfe des Inhaltsverzeichnisses, das genau Auskunft darüber gibt, was wo steht. Was für Sie gerade wichtig ist, das können Sie sofort nachschlagen. Das Gleiche gilt für die Übungen: Es kann durchaus vorkommen, dass Sie sich gleichzeitig mit mehreren Übungen aus unterschiedlichen Kapiteln beschäftigen. Aber das ist völlig okay.

Beim Aufbau des Buches und bei der Anordnung der Kapitel habe ich mir übrigens eine Menge gedacht. Denn Musik kann man ja nicht im Rösslsprung erlernen – oft muss man ein paar Dinge schon wissen, damit man ein paar andere begreift. Ein Beispiel: Wenn Sie die Strumming-Übungen aus den Kapiteln 4, 5 und 6 von Teil II machen wollen, ist es hilfreich, sich vorher in Kapitel 3 darüber zu informieren, wie man diese Übungen am besten angeht. Es geht uns ja in den einzelnen Teilen immer um ganz bestimmte Aspekte, mit denen Sie sich beschäftigen und Fortschritte machen sollen. Und so folgen die Kapitel einer sinnvollen Anordnung – von leicht nach schwer, von grundlegend bis anspruchsvoll. Wenn Sie also mal auf einen Begriff stoßen, der Ihnen unbekannt ist, blättern Sie einfach ein paar Seiten zurück, dort wird er mit Sicherheit erklärt. Ich habe mir auch Mühe gegeben, so oft wie möglich entsprechende Querverweise zu bringen.

Dieses Buch enthält eine Menge Übungen. Das Schöne ist, dass Sie jederzeit aufs Neue darauf zurückgreifen können – auch wenn Sie die betreffende Technik bereits beherrschen. Ich spiele schon mein Leben lang Ukulele, und trotzdem beschäftige ich mich während meiner Übungsstunden immer wieder mit Übungen aus diesem Buch, da sie nicht nur dem Anfänger, sondern auch dem Fortgeschrittenen dabei helfen, seine Finger zu trainieren und seine Spieltechnik immer weiter zu verbessern.

Aufgrund der Fülle an Übungen sollten Sie auf keinen Fall versuchen, ein ganzes Kapitel am Stück durchzuarbeiten. Nehmen Sie sich jeden Tag, jede Woche, jeden Monat einfach eine bestimmte Anzahl von Übungen vor – und üben Sie umso intensiver. Gehen Sie erst weiter, wenn Sie hinsichtlich der alten Übungen »fit« sind. Und wie schon gesagt: Übungen aus verschiedenen Bereichen sind erlaubt; Sie sollten dann aber in ein Übungstagebuch eintragen, was Sie eigentlich alles üben und mit welchem Ziel. Wie man ein solches Tagebuch führt, darüber erfahren Sie mehr in Kapitel 1.

Egal, welches Instrument man spielt – es gibt immer neue Geheimnisse zu enträtseln, und in diesem Buch sind das eben einige Geheimnisse der Ukulele. Als »Eingeweihter« können Sie dann neue Türen aufschließen, die über den Stoff dieses Buches hinausgehen. Daher beschränke ich mich auch nicht auf reine Übungsbeispiele, sondern habe auch viele Songs aus den verschiedensten Stilrichtungen eingebaut, die Sie im typischen Uke-Feeling spielen können.

Konventionen in diesem Buch

Auch Ukulele-Spieler haben ihr eigenes Fachchinesisch. Damit Sie mitreden können, mache ich Sie in diesem Buch mit den wichtigsten Fachbegriffen vertraut. Neue Ausdrücke setze ich dabei kursiv und erkläre sie auch sofort. Außerdem werden Sie Begriffe finden, die im Laufe des Buches immer wieder vorkommen – bei denen ist es wichtig, dass Sie direkt wissen, wovon wir reden, da Sie sonst von Beginn an gewisse Dinge missverstehen könnten.

Ein Beispiel: Wenn ich von der Greifhand spreche, meine ich damit die Hand, die auf dem Instrumentenhals die Akkorde greift und die Saiten aufs Griffbrett drückt. Bei einem Rechtshänder ist das in der Regel die linke Hand. Die Anschlaghand oder Zupfhand hingegen ist diejenige, die die Saiten anschlägt und in Schwingung versetzt – bei Rechtshändern die rechte. Und bei Linkshändern gilt dasselbe, nur andersrum.

Sämtliche Übungen in diesem Buch beziehen sich auf eine standardmäßig gestimmte Ukulele – das Saitenschema lautet also G-C-E-A. Wenn ich von der obersten Saite spreche, meine ich damit die G-Saite, mit der untersten Saite ist die A-Saite gemeint. Wir orientieren uns dabei an der Schlagrichtung. Bei einem Abwärtsschlag bewegt sich die Hand von der obersten zur untersten Saite, bei einem Aufwärtsschlag ist es genau umgekehrt. Kleine Merkhilfe: Oben ist die Saite, die Ihrem Kopf am nächsten ist, unten ist die Saite, die von Ihrem Kopf am weitesten entfernt ist.

Ein wenig umdenken müssen Sie, wenn wir von der ersten, zweiten, dritten und vierten Saite sprechen. Die erste Saite ist in diesem Fall die unterste, also die A-Saite; die vierte Saite ist die oberste, also die G-Saite.

Wichtig ist auch, dass Sie sich merken, was wir mit hoch und tief meinen. Wenn es heißt, eine Note soll höher gespielt werden, so sprechen wir nicht von der physikalischen Höhe auf dem Instrumentenhals, sondern von der Tonhöhe. Höher heißt also: näher am Schallloch. Wenn wir schreiben, Sie sollen eine Note tiefer spielen, so meinen wir also, bewegen Sie sich vom Schallloch aufwärts in Richtung Sattel, wo die tieferen Töne beheimatet sind.

Was die verwendeten Finger betrifft, so gibt es zwei Arten, sie zu kennzeichnen. Die Finger der Greifhand haben Nummern, das können Sie auch oft in Akkorddiagrammen und bestimmten Formen der Notation sehen. 1 steht für den Zeigefinger, 2 für den Mittelfinger, 3 für den Ringfinger, 4 für den kleinen Finger. Anders ist es bei den Fingern der Anschlag- oder Zupfhand: Sie werden mit den Anfangsbuchstaben der spanischen Begriffe gekennzeichnet, also: i (indice) = Zeigefinger, m (medio) = Mittelfinger, a (annular) = Ringfinger, p (pulgar) = Daumen. Das ist aber alles viel unkomplizierter als es klingt und wird Ihnen schon bald in Fleisch und Blut übergehen.

Zur Darstellung der Musikbeispiele verwende ich sowohl Tabulaturen (Tabs) als auch die Standardnotenschrift, ferner Akkord- und Tonleiterdiagramme. Mehr darüber in Kapitel 1.

Was Sie nicht lesen müssen

Jede Übung in diesem Buch ist mit so vielen Informationen wie möglich versehen – im Grunde könnten Sie sie also auch alle spielen, ohne den begleitenden Text zu lesen. Trotzdem verrät dieser Text Ihnen oft den tieferen Sinn einer Übung, enthält wertvolle Hinweise und zeigt Ihnen, wie Sie das Gelernte auch beim Spielen richtiger Musik anwenden können.

Wichtiger ist aber, dass Sie sich die Tonbeispiele (Audiotracks) zu den Übungen anhören – denn dies ist nicht nur ein Lese- und Übungsbuch, sondern im besten Sinne auch ein »Hör-Buch«. Es ist äußerst hilfreich, wenn man weiß, wie etwas klingen soll, wenn man es richtig spielt. Und natürlich können Sie zu den Aufnahmen auch mitspielen. Sämtliche Aufnahmen wurden mit einem Metronom aufgenommen, und so lernen Sie auch gleichzeitig einiges darüber, wie man mit einem Metronom umgeht. (Haben Sie schon eins?) Noch mehr über die Arbeit mit einem Metronom erfahren Sie in Kapitel 1.

Törichte Annahmen über den Leser

Sie brauchen nicht viele Vorerfahrungen, um mit diesem Buch arbeiten zu können. Alle Übungen werden genau erklärt, sodass Sie im Grunde nichts falsch machen können. Da es aber trotzdem ein Praxisbuch bleiben soll, werde ich mich bemühen, nicht allzu viel zu quasseln, sondern Ihnen und Ihrer Ukulele das »Wort zu lassen«. Wenn Sie noch Grundwissen benötigen – zum Beispiel über die wichtigsten Akkorde, das Stimmen der Ukulele, Tipps für den Kauf –, empfehle ich Ihnen, im Buch Ukulele für Dummies (Wiley-VCH, Weinheim) nachzuschlagen.

Das Einzige, wovon ich (hoffentlich nicht törichterweise) ausgehe: Dass Sie eine Sopran-, Konzert- oder Tenor-Ukulele in Standardstimmung (G-C-E-A) zu Hause haben (häufig findet man auch die Bezeichnung g-C-E-A, weil es sich bei der G-Saite um ein hohes G handelt). Mit der können Sie alle Übungen in diesem Buch machen – problematischer wäre es, wenn Sie zum Beispiel nur eine Bariton-Ukulele in der Stimmung D-G-H-E hätten. Sie können die Übungen zwar trotzdem machen, aber auf der CD wird sich alles etwas anders anhören.

Wie dieses Buch aufgebaut ist

Wir setzen in diesem Buch drei Lernschwerpunkte: Anschlagtechnik, Fingerpicking und die Beherrschung des Griffbretts. Zu jedem dieser drei Bereiche gibt es eine Menge Techniken zu erlernen und auszuprobieren. Je nach der Technik, um die es geht, finden Sie in jedem Teil dieses Buches eine etwas andere Art von Übungen. Sehen wir uns den Aufbau des Buches doch einmal aus der Vogelperspektive an:

Teil I: Die ersten Übungen auf der Ukulele

In diesem Teil mache ich Sie so schnell wie möglich mit allen Fertigkeiten vertraut, über die Sie verfügen sollten, um das Maximum aus allen Übungen herauszuholen. Wenn Sie schon eine Zeit lang Ukulele spielen, werden Ihnen manche dieser Infos vielleicht nicht neu sein. In Kapitel 1 empfehle und erläutere ich Ihnen die Verwendung dreier verschiedener Übungstools, damit Ihre Übungsstunden noch produktiver werden. Ich zeige Ihnen auch noch einmal, wie man die Notenschrift und Tabs sowie die Akkord-, Tonleiter- und Rhythmusdiagramme liest, mit deren Hilfe Ihnen jede Übung in diesem Buch sofort klar wird. In Kapitel 2 dürfen Sie dann Ihre Finger und Hände mit Hilfe von Dehnübungen aufwärmen, ein paar Atemübungen und Krafttraining machen und sogar schon eigenhändig zur Ukulele greifen, um ein paar praktische Übungen zu absolvieren.

Teil II: Perfektionieren Sie Ihre Anschlagtechnik

In Teil II zeige ich Ihnen, wie man sein Rhythmusgefühl und Timing verbessert und für jeden Song das richtige Anschlagmuster findet. Da Schlagtechnik viel mit Rhythmus zu tun hat, lernen Sie, zum jeweiligen Beat richtig mitzuzählen, mitzufühlen, mitzuspielen. Ich bringe Ihnen Übungen bei, in denen Schlagmuster in ihre einfachsten Bestandteile zerlegt werden, dann zeige ich Ihnen, wie man sie erweitert, aufpeppt, komplexer und interessanter macht. Im Laufe dieses Teils lernen Sie mehr als ein Dutzend Songs aus unterschiedlichen Stilrichtungen zu spielen. Am Ende werden Sie in der Lage sein, sich solche Schlagmuster selbst auszudenken, und zwar für jeden Song, den Sie spielen wollen.

Teil III: Werden Sie zum erstklassigen Fingerpicker!

Es gibt verschiedene Arten von Fingerpicking für die Ukulele. Zunächst wäre da das rhythmische Fingerpicking (Kapitel 8), bei dem das gleiche Muster ständig wiederholt wird, sodass Sie die Akkorde zupfen und gleichzeitig dazu singen können. Die zweite Methode nennt sich Fingerstyle oder auch Solo-Fingerpicking (Kapitel 9). Hier wird die Melodie eines Songs, der normalerweise gesungen wird, mit den Fingern gezupft. Die Picking-Übungen aus diesem Teil des Buches verhelfen Ihrer Zupfhand zu mehr Tempo, Flexibilität und einem flüssigeren Spiel.

Teil IV: So kriegen Sie das Griffbrett in den Griff!

Das »Griffbrett beherrschen« – was bedeutet das eigentlich? Es bedeutet zu wissen, wo sich die einzelnen Noten befinden und wie man sie sinnvoll aneinanderfügt, damit so etwas wie Musik entsteht. In diesem Teil lernen Sie, wie man Dur- und Molltonleitern auf dem Uke-Griffbrett aufbaut und ihre einzelnen Noten zu Akkorden in verschiedenen Positionen verbindet (Kapitel 13). Das heißt, Sie müssen nie mehr einen Blick auf ein Akkorddiagramm werfen. Auch ein paar Solotechniken aus den Bereichen Rock, Blues und Jazz lernen Sie dabei kennen.

Teil V: Der Top-Ten-Teil

Sie wissen es vielleicht: Der Top-Ten-Teil gehört zu jedem Dummies-Buch – es ist der Teil mit den kleinen Extras, der aus dem Schema des restlichen Buches ausbricht und Ihnen wertvolle Zusatzinformationen liefert. Diesmal geben wir Ihnen einige Tipps, damit Ihre Übungsstunden Ihnen noch mehr bringen (Kapitel 15), außerdem zeigen wir Ihnen, wie Sie Ihr Wissen anwenden können, um auf Ihrer Ukulele auch vor Publikum zu spielen (Kapitel 16). Auch wenn diese beiden Kapitel vergleichsweise kurz sind, so haben sie es dennoch so richtig »in sich«.

Die beiliegende CD

Dem Übungsbuch Ukulele für Dummies liegt eine CD mit 256 Audiotracks im MP3-Format bei – und die sind beim schnellen und effektiven Erlernen der Songs, Techniken und Übungen wirklich eine Riesenhilfe! Jede Übung in diesem Buch, zu dem es einen dieser Audiotracks gibt, hat eine Tracknummer (die Sie jeweils in der Abbildungslegende finden), sodass Sie stets in der Lage sind, zum Hören mitzulesen beziehungsweisen zum Lesen mitzuhören.

Sollte es Probleme mit dem Abspielen der CD in Ihrem CD-Player geben, könnte das daran liegen, dass Ihr Player kein MP3-Format lesen kann (mittlerweile können das jedoch fast alle Geräte). Sollte kein anderer MP3-fähiger CD-Player zur Verfügung stehen, können Sie die CD auch einfach mit Ihrem Computer abspielen.

Symbole, die in diesem Buch verwendet werden

Am linken Rand der Buchseiten treffen Sie auf folgende Icons:

Icon_Hand.jpgHier stehen wichtige Infos, die Sie als Ukulele-Spieler einfach kennen müssen. Am besten, Sie prägen sich den Abschnitt neben diesem Icon gut ein.

Icon_techniker.jpgAb und zu werde ich bestimmte Musikfachbegriffe, Techniken oder Inhalte etwas näher erläutern. Hier geht es also um interessante Informationen, die etwas mehr ins Technische gehen. Sie brauchen sie nicht zu lesen – aber vielleicht entgeht Ihnen dabei etwas, das Sie interessiert hätte.

Icon_Tipp.jpgHilfreiche Tipps und Kniffe, mit deren Hilfe Sie die Songs und Übungen leichter spielen und verstehen können.

Icon_Warnung.jpgVorsicht! Wenn Sie hier einen Fehler begehen, könnten Sie sich unglücklich machen. Ihre Uke könnte kaputt gehen – und im schlimmsten Fall sogar ein Teil von Ihnen.

Wie es von hier aus weitergeht

Wenn Sie sich zunächst mit den Basics des Ukulele-Spiels beschäftigen wollen, lesen Sie Kapitel 1. Falls Sie Ihre Hände geschmeidig und spielbereit machen wollen, empfehlen wir hingegen die Streckübungen aus Kapitel 2. Und falls Sie zu den Uke-Neulingen gehören, sollten Sie danach mit Teil II (»Perfektionieren Sie Ihre Anschlagtechnik«) weitermachen. Darin lernen Sie recht schnell, einige der wichtigsten und bekanntesten Uke-Songs zu spielen. Falls Sie aber schon länger mit der Ukulele vertraut sind oder bereits eine feste Übungsroutine entwickelt haben, picken Sie sich einfach die Kapitel heraus, die Ihnen im Moment am meisten bringen – egal, ob vorne, hinten oder in der Mitte des Buches. Viel Spaß und Spannung bei Ihren Abenteuern mit der Uke!

Über den Autor

Brett McQueen ist Musiker, Songwriter und Gründer der Website www.ukuleletricks.com, einer der weltweit populärsten Ukuleleseiten im Netz. Dort bietet er Ukulelefans aus der ganzen Welt Tonmaterial, Videos und unzählige Anleitungen, Tipps und Tricks rund um das viersaitige Instrument. Als er 17 war, brachte ihm sein Großvater das Ukulelespielen bei und seitdem war er gefangen von diesem Instrument.

Über den Übersetzer

Oliver Fehn, geboren 1960 und zweisprachig aufgewachsen, lebt schon seit seiner Kindheit nach dem Motto »Music was my first love«. Als Vierzehnjähriger brachte er sich selbst das Gitarrespielen bei und trat schon im Teenageralter gelegentlich als Singer/Songwriter vor Publikum auf. Die Musik ist seine große Leidenschaft geblieben, auch wenn er sich sein Geld inzwischen in der »schreibenden Zunft« verdient. In den letzten zwölf Jahren hat er mehr als 30 Romane und Sachbücher sowie unzählige Comics aus dem Amerikanischen, Englischen und Französischen übersetzt – darunter auch Ukulele für Dummies, Gitarrenakkorde für Dummies, Gitarrenimprovisationen für Dummies, E-Bass für Dummies, Musiktheorie für Dummies und Notenlesen für Dummies.

Über den Fachkorrektor

Bernd Böhmert begeisterte sich bereits in seiner Kindheit für Saiteninstrumente. Nach einem Jahrzehnt Gitarre entdeckte er als junger Erwachsener die Ukulele für sich, welche er schnell autodidaktisch erlernte. Sofort wurde sie zu seinem Hauptinstrument, zur großen Leidenschaft. Auch viele Jahre später verzaubert ihn die Ukulele durch ihre Vielseitigkeit. Es lässt sich alles auf ihr spielen – und das so gut wie überall: Ob im Stau, beim Campen, auf Berggipfeln, oder auf dem heimischen Sofa: Sie macht einfach Spaß. Neben gelegentlichen Hobby-Auftritten zum Beispiel bei Ukulelen-HotSpots sowie Aufnahmen für seinen YouTube-Kanal (www.youtube.com/user/LinhoLuke) genießt er es, nach der Arbeit mit ein paar Fingerstyle-Instrumentals zu entspannen und den »Aloha Spirit« ins Wohnzimmer zu bringen. Die Ukulele ist für ihn nicht Mittel zum Zweck, sondern Selbstzweck. Getreu seinem Motto: »I'Uke pour I'Uke«.

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Gut gerüstet starten

In diesem Kapitel

arrow Stellen wir Ihnen drei wichtige Hilfsmittel vor

arrow Werden Sie vertraut mit Tabs und Notenschrift

In diesem Kapitel warten viele spannende Übungen auf Sie! Wenn Sie sich anstrengen und fleißig üben, werden Sie staunen, wie schnell Sie mit Ihrem Ukulele-Spiel vorankommen, aber bevor Sie sich Ihre geliebte Uke jetzt sofort zur Brust nehmen, sollten wir unbedingt noch einige Grundlagen klären. In diesem Kapitel zeigen wir Ihnen drei wichtige Hilfsmittel, mit deren Hilfe Sie aus Ihren Uke-Übungen am meisten herausholen werden. Außerdem – falls Sie es nicht eh schon können – lernen Sie, Tabs und Notenschrift zu lesen, damit beim Üben auch die letzten Zweifel beseitigt sind.

Das richtige Werkzeug ist alles

Man kann nicht alles haben, und man muss auch nicht alles haben – das gilt auch für die drei Hilfsmittel, die wir Ihnen im Folgenden vorstellen. Hat man sie aber, kann das Leben mit der Ukulele sehr viel leichter werden.

Ein Stimmgerät …

Icon_Hand.jpg… dient dazu, den Saiten Ihrer Uke den richtigen Klang zu verleihen. Man braucht es so gut wie jeden Tag, und zwar immer, bevor man mit dem Üben beginnt. Denn so eine Uke verstimmt sich leicht: durch Temperaturschwankungen, durch Feuchtigkeit und durch das Spielen selbst. Dann kann sie ziemliche Misstöne hervorbringen, und das wollen wir ja vermeiden.

Welches sind nun die richtigen Saitentöne? Die oberste Saite muss in G gestimmt sein – und zwar dem G, das wir auf dem Klavier oberhalb des mittleren C finden. Dann folgen nacheinander das mittlere C selbst, dann das E oberhalb davon, dann das A oberhalb davon. Die richtige Stimmung lautet also: G-C-E-A.

Diese Stimmung bezeichnet man als Standardstimmung – es gibt noch eine Menge anderer Stimmungen, aber in diesem Buch wollen wir mit der Standardstimmung arbeiten. Wenn Sie sich auch für andere Arten interessieren, eine Uke zu stimmen, lesen Sie bitte in dem Buch Ukulele für Dummies von Alistair Wood nach (Wiley-VCH, Weinheim).

Icon_Tipp.jpgFalls Sie in der Nähe ein Klavier herumstehen haben, ist es leicht, Ihre Ukulele danach zu stimmen – falls Sie aber keins besitzen oder unterwegs sind, wird es schwerer (wer hat schon Lust, überall ein Klavier mit hinzuschleppen?) Am besten ist es, Sie kaufen sich ein chromatisches Stimmgerät. Das ist ein kleines, preiswertes elektronisches Instrument für die Jackentasche, das sich jede Saite für Sie »anhört« und Ihnen dann mitteilt, ob sie womöglich tiefer oder höher gestimmt werden muss. Eine große Auswahl von chromatischen Stimmgeräten finden Sie in Ihrem Musikfachgeschäft – Sie können sich aber auch eins auf Ihr Handy herunterladen.

… ein Metronom …

Metronome sind ebenfalls kleine, aber wichtige Hilfsmittel – in diesem Fall, um Ihr Gespür für das richtige Tempo (das sogenannte Timing) zu schärfen. Ein Metronom erzeugt ein deutlich hörbares Klick-Geräusch; wenn Sie den Takt Ihrer Ukulele danach ausrichten, bekommen Sie ein Gefühl für Timing und Rhythmus, wodurch Ihr Spiel konsistenter und für den Zuhörer erst genießbar wird. Metronome gibt es in jedem Musikladen, und natürlich auch für das Smartphone. Außerdem gibt es inzwischen chromatische Stimmgeräte mit eingebautem Metronom – für nur ein paar Groschen mehr.

Das Tempo misst man in beats per minute (bpm), das bedeutet: Taktschläge pro Minute. Von einem langsamen Tempo spricht man in der Regel zwischen 40 bis 60 bpm, von einem schnellen ab 120 bpm aufwärts. Bei manchen der Übungen in diesem Buch mache ich Ihnen zu Beginn der Notation einen Tempovorschlag; Sie erkennen ihn (wie in Abbildung 1.1) an der kleinen Viertelnote mit der Zahl dahinter. IMG IMG

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Abbildung 1.1: Tempoangabe in BPM (beats per minute)

Die Tempovorschläge in diesem Buch sind als Zielwert gedacht. Wenn Sie Ihr Metronom darauf einstellen und merken, dass es Ihnen zu schnell geht, spielen Sie ruhig erst einmal langsamer – am besten so schnell, wie Sie es gerade noch mühelos schaffen. Dann können Sie allmählich beschleunigen, bis Sie das gewünschte Tempo erreicht haben.

Icon_Hand.jpgBeim Üben sollten Sie nicht grundsätzlich ein Metronom verwenden. Denn manchmal führt die Bemühung, mit dem Metronom unbedingt Schritt zu halten, zu Anspannung, und das schadet Ihrem Spiel. Am besten, Sie widmen sich den Songs und Übungen in diesem Buch zunächst ohne Metronom und verwenden es erst, wenn Sie das Tempo und den Rhythmus steigern.

… und ein Übungstagebuch

Dieses Buch enthält wahrhaftig eine Menge Übungen. Wenn Sie wirklich vorankommen und ein besserer Spieler werden wollen, müssen Sie Schwerpunkte setzen. Das heißt: Es empfiehlt sich, aus verschiedenen Abschnitten dieses Buchs jeweils eine Reihe von Übungen auszuwählen, mit denen Sie dann arbeiten. Es ist nicht notwendig, dass Sie alles sofort meistern.

Ich empfehle Ihnen dringend, ein Übungstagebuch zu führen. Anders als bei gewöhnlichen Tagebüchern müssen Sie da nicht Ihre intimsten Gedanken niederschreiben, sondern lediglich Ihren Übungsplan, damit Sie sich nicht zu viel auf einmal aufbürden. Ein kleines Notizbuch und ein Kugelschreiber reichen schon – Sie können aber auch eine Textdatei auf Ihrem PC dafür reservieren.

Icon_Tipp.jpgHier ein paar Vorschläge, wie Sie Ihr Tagebuch am besten nutzen können:

Während der folgenden Kapitel werde ich Ihnen weitere Tipps geben, was Sie alles in Ihr Tagebuch eintragen können. Probieren Sie es einfach mal aus.

Wie man Uke-Musik notiert und liest

Je nachdem, um welche Inhalte und Techniken es geht, präsentiere ich Ihnen die Übungen in diesem Buch auf jeweils unterschiedliche Art. Ein Experte im Entschlüsseln von Tabs und Notenblättern brauchen Sie nicht zu sein, um die Übungen zu machen – aber ein wenig auskennen sollten Sie sich schon.

Tabulaturen lesen

Tabulaturen (kurz Tabs genannt) sind eine vereinfachte Form der Musiknotation. Wie für die Gitarre gibt es sie auch für die Ukulele. Tabs haben den Vorteil, dass man nicht erst »umdenken« muss – man darf genau das spielen, was man auf dem Papier sieht. Denn die Tabs stellen eine Skizze des Griffbretts dar.

Sehen Sie sich dazu einmal Abbildung 1.2 ein. Die vier waagerechten Linien stehen für die vier Saiten der Ukulele.

Icon_Hand.jpgBeim Lesen des Tabs müssen Sie sich vorstellen, Sie halten Ihre Ukulele in Spielposition und blicken aus dieser Stellung auf die Saiten hinab. Die oberste Linie in den Tabs entspricht der untersten Saite der Ukulele (erste Saite), die unterste Linie in den Tabs der obersten Saite auf der Ukulele (vierte Saite).

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Abbildung 1.2: Beispiel für eine Tabulatur

Die Zahlen auf den Saiten verraten Ihnen, in welchem Bund sie gegriffen werden müssen. In unserer Abbildung sehen Sie zum Beispiel die Ziffer 3 auf der obersten Linie. Das bedeutet: Sie müssen die erste Saite im dritten Bund greifen, also zwischen dem zweiten und dritten Bundstäbchen. Die 5 auf der dritten Saite von oben bedeutet, dass die dritte Saite im fünften Bund gegriffen wird, und wenn auf einer Linie – wie hier auf der zweiten – eine 0 steht, so ist diese Saite offen zu spielen, also ohne dass die Greifhand sie berührt.

Tabs verwendet man in der Regel zur Darstellung von Melodielinien mit Einzelnoten oder für Fingerpicking-Patterns (wie Sie in Teil III dieses Buches erläutert werden); sie können aber auch Akkorde darstellen. Wenn mehrere Zahlen senkrecht übereinander auf einer Reihe von Saitenlinien stehen, heißt das, dass diese Noten alle gleichzeitig gegriffen werden und ertönen müssen.

Icon_Warnung.jpgDie Verwendung von Tabs zur Darstellung von Musik hat zwar den großen Vorteil, dass die Noten sehr leicht zu lesen sind, doch sie hat auch ihre Nachteile: Zum Beispiel bieten Tabs nur wenig oder gar keine Auskunft über die Länge der Noten, das heißt, man weiß oft nicht, wie lange ein bestimmter Ton gehalten werden muss. Aus diesem Grund bringen wir in diesem Buch ergänzend zu den Tabulaturen auch jeweils eine Darstellung in der Standardnotation.

Akkorddiagramme verstehen

Ein Akkorddiagramm zeigt uns die Fingerposition zu einem Akkord auf dem Hals der Ukulele. Akkorddiagramme muss man so lesen, als stünde man der Ukulele »Mann zu Mann« gegenüber, also mit Blick auf die Vorderseite des aufrecht stehenden Instruments.

Der Großbuchstabe ganz oben verrät, um was für einen Akkord es sich handelt. In unserem Beispiel steht dort ein A, also handelt es sich um einen A-Dur-Akkord. Es kann vorkommen, dass hinter dem Buchstaben noch andere Buchstaben oder Zahlen stehen, wenn es sich um spezielle Akkordformen handelt (zum Beispiel Moll-, Dominantsept- oder Durseptakkorde).

Die senkrechten Linien repräsentieren die vier Saiten der Ukulele, die waagerechten Linien stehen für die Bundstäbchen. Die dicke schwarze Linie, die ganz oben waagerecht verläuft, soll der Sattel sein. Die schwarzen Punkte markieren die Saiten, die gegriffen werden müssen.

Die Ziffern unter dem Diagramm geben einen Hinweis, welche Finger Sie zum Greifen der betreffenden Saiten benutzen sollen. »1« steht für den Zeigefinger, »2« für den Mittelfinger, »3« für den Ringfinger und »4« für den kleinen Finger.

Manche Akkorddiagramme bilden Akkorde ab, die in höheren Lagen des Griffbretts gespielt werden. So zum Beispiel den E7-Akkord in Abbildung 1.4 – auf der rechten Seite können Sie den Hinweis »4. Bd.« lesen, was bedeutet, dass Sie die Anfangsnoten des Akkords im vierten Bund spielen müssen. Die gebogene Linie über den dritten Noten im vierten Bund deutet auf einen Barrégriff hin; in diesem Fall werden die Noten gegriffen, indem man einen Finger (normalerweise den Zeigefinger) über mehrere Saiten gleichzeitig legt. Auch bei den Akkorden B und FIMG handelt es sich um Barrégriffe, und häufig ist es am einfachsten, wenn der Zeigefinger in diesen Fällen alle vier Saiten (also auch die nicht am Barré beteiligten) niederdrückt. Barrégriffe werden oft auch durch einen Balken (statt einzelner Punkte) über den zu greifenden Bünden dargestellt.

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Abbildung 1.3: Beispiel für ein Akkorddiagramm

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Abbildung 1.4: Die Barrégriffe E7, B und FIMG (Fis)

Icon_Warnung.jpgDie Notenbezeichnungen sorgen leider häufiger für Verwirrung: Es gibt hier nämlich internationale Unterschiede. Während im englischsprachigen Raum die Notenbezeichnung dem Alphabet folgt, also A-B-C-D-E-F-G, heißt es im Deutschen: A-H-C-D-E-F-G. Um die Verwirrung perfekt zu machen, heißt das deutsche H, wenn es um einen Halbton erniedrigt wird, B. Im Englischen wird das erniedrigte B als BIMG bezeichnet. In diesem Buch verwenden wir die deutsche Schreibweise. Sollten Sie aber mal mit englischen Noten arbeiten, merken Sie sich: Das deutsche H entspricht dem englischen B und das deutsche B entspricht dem englischen BIMG.

Griffbrettdiagramme deuten

Ein Griffbrettdiagramm ist die grafische Darstellung von Noten auf dem Hals der Ukulele. In diesem Buch verwende ich Griffbrettdiagramme, um verschiedene Tonleiterpositionen und Notennamen auf dem Griffbrett aufzuzeigen. Was Griffbrettdiagramme mit Tabs gemeinsam haben: Dass die oberste Linie der Zeichnung der untersten Saite (erste Saite) der Ukulele entspricht – und umgekehrt. Stellen Sie sich einfach vor, Sie halten Ihre Uke in Spielposition und blicken über den Rand des Instrumentenhalses aufs Griffbrett.

Meist dienen Griffbrettdiagramme dazu, die Position einer Tonleiter aufzuzeigen. Der Zusatz »5. Bd.« unterhalb des Diagramms verrät, dass sich die Anfangsnote der Tonleiterposition im fünften Bund befindet. Häufig findet man hier auch die Angabe in Form von römischen Ziffern (zum Beispiel V).

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Abbildung 1.5: Beispiel für ein Griffbrettdiagramm

Jeder der kleinen Kreise steht für eine Note, die Sie mit einem Finger auf dem Griffbrett greifen. Schwarz ausgefüllte Kreise kennzeichnen den Grundton der Skala. In Abbildung 1.5 sehen wir zum Beispiel eine F-Dur-Tonleiter auf den unteren drei Saiten der Ukulele. Die schwarzen Kreise im fünften Bund der dritten Saite sowie im achten Bund der ersten Saite markieren die Note »F« – und die ist bekanntlich der Grundton der F-Dur-Tonleiter.

Die Ziffern, die in diesen Kreisen stehen, geben Ihnen einen Hinweis, mit welchem Finger Sie die betreffende Note greifen müssen. Dabei gilt: Zeigefinger = 1, Mittelfinger = 2, Ringfinger = 3, kleiner Finger = 4. In manchen Beispielen, in denen ich die Namen der Noten auf dem Griffbrett erkläre, steht in den Kreisen anstelle einer Ziffer die tatsächliche Notenbezeichnung.

Rhythmus-Schema entschlüsseln

Das Rhythmus-Schema eines Schlagmusters schreibt man auf normale Notenlinien. Allerdings beschränkt sich das Diagramm wirklich nur auf den Rhythmus, Noten kommen darin nicht vor. Die kleinen Akkorddiagramme über den Notenlinien verraten, welcher Akkord angeschlagen werden muss.

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Abbildung 1.6: Rhythmus-Schema eines Schlagmusters

In Abbildung 1.6 sehen wir ein Rhythmus-Schema im 1-Takt. Das bedeutet: Jeder Takt besteht aus vier Taktschlägen. Die schwarzen Schrägstriche (Slashes), die sich mit den Notenlinien schneiden, repräsentieren Viertelnoten und Achtelnoten (mehr über Notenwerte in Teil II).

Icon_Tipp.jpgDie Zahlen und die Auf/ab-Anweisungen (up/down) unterhalb des Diagramms werden Sie vermutlich am meisten beschäftigen. Die Zahlen helfen Ihnen dabei, das Anschlagmuster laut auszuzählen. Und die Abkürzungen »u« (up= auf) und »d« (down= ab) stehen ganz einfach für die Schlagrichtung.