Herausgegeben von
Helmut Greim
Herausgeber
Prof. Dr. Helmut Greim
Technische Universiät München
Hohenbachernstr. 15–17
85354 Freising
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Umschlaggestaltung Adam-Design, Weinheim
Satz le-tex publishing services GmbH, Leipzig, Deutschland
Print ISBN 978-3-527-33973-0
ePDF ISBN 978-3-527-69545-4
ePub ISBN 978-3-527-69546-1
Mobi ISBN 978-3-527-69547-8
oBook ISBN 978-3-527-69544-7
Das vorliegende Buch „Toxikologie für Naturwissenschaftler und Mediziner“ ist von mehreren Autoren verfasst und gibt einen umfassenden Überblick über dieses Fachgebiet. Während die Toxikologie früher ihr Hauptarbeitsfeld bei der Beurteilung der Giftigkeit von Arzneimitteln und Arbeitsstoffen hatte, ist ihre Bedeutung in den vergangenen 30 Jahren weit darüber hinaus gewachsen. Die zunehmende Belastung der Umwelt durch Chemikalien aus der industriellen Tätigkeit, der intensiven Landwirtschaft, dem Verkehr und dem Verbrauch erfordert eine sorgfältige Betrachtung der akuten und potentiell längerfristigen Wirkung auf Menschen und Biosphäre allgemein.
Während die Exposition von Chemikalien durch analytische Messungen und Modellbetrachtungen erschlossen wird, liefert die Toxikologie Grunddaten zur Wirkung. Beide Betrachtungen sind Ausgangspunkt für die Beurteilung des Gefährdungspotentials und liefern die wissenschaftliche Basis für die Risikoabschätzung und – wenn notwendig – die daraus abzuleitenden Maßnahmen zum Management eines Risikos. Die Toxikologie greift daher mit ihren wissenschaftlichen Erkenntnissen in unseren Alltag sehr viel mehr ein als viele anderen Wissenschaftsgebiete. So zeigt die Erfahrung, daß bei allen Grenzwertdiskussionen der Stimme der Toxikologen besonderes Gewicht beigemessen wird.
Die moderne Toxikologie ist eine weit über ihre ursprünglichen Grenzen hinaus gewachsene Wissenschaft. Sie hat sehr stark naturwissenschaftliche Aspekte integriert, und ihre modernen biochemischen Methoden haben neue Wege über das Tierexperiment hinaus aufgezeigt. Da die Umweltexposition auch andere Lebewesen als den Menschen einbeziehen muss, wird auch die Brücke zur Ökotoxikologie geschlagen, die sich mit der Einwirkung von Chemikalien auf Tiere und Pflanzen beschäftigt.
Diesen Gesichtspunkten haben die Autoren durch ein entsprechendes Kapitel Rechnung getragen. Bei den grundsätzlichen Metabolisierungspfaden wird man zu generellen Mechanismen gelangen, und die Grenze zwischen Medizin und Naturwissenschaften, die oft leider künstlich gezogen wird, wird sich zunehmend verwischen. Das Buch wendet sich daher gleichermaßen an Mediziner und Naturwissenschaftler – insbesondere aber an Chemiker, denen während ihres Grundstudiums toxikologische Grundkenntnisse vermittelt werden müssen.
Dem gelungenen Buch kann eine weite Verbreitung gewünscht werden. Es wird auch außerhalb der engeren Fachwelt Verbreitung finden und vor allem bei der Lehre wertvolle Dienste leisten.
Tübingen, 28.12.1995
E. Bayer