2. Auflage
Autor
Reiner Westermeier
Auenstr. 4a
85354 Freising
Deutschland
2. Auflage 2016
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Print ISBN 978-3-527-33892-4
ePDF ISBN 978-3-527-69513-3
ePub ISBN 978-3-527-69514-0
Mobi ISBN 978-3-527-69515-7
Die Anzahl der elektrophoretischen Trennmethoden hat seit Tiselius’ grundlegenden Arbeiten, die mit einem Nobelpreis ausgezeichnet wurden, drastisch zugenommen. Der Weg von der Papier-, Celluloseacetat- und Stärkegelelektrophorese über die Molekularsieb-, Disk-, SDS- und Immunelektrophorese bis hin zur Isoelektrischen Fokussierung einschließlich der hochauflösenden zweidimensionalen Elektrophorese hat zusammen mit der Silber- und Goldfärbung, der Autoradiografie, Fluorografie und den Blottingverfahren zu immer höherer Auflösung, Nachweisempfindlichkeit und Spezifität in der Proteinanalytik geführt. Des Weiteren hat sich die Gelelektrophorese als einzigartiges Werkzeug für die DNA-Sequenzierung erwiesen, während die hochauflösende zweidimensionale Elektrophorese den faszinierenden Weg vom isolierten Protein über die Aminosäurensequenzanalyse zum Gen und nach dessen Klonierung zur Proteinsynthese geebnet hat.
Das Spektrum des Analysenmöglichkeiten ist somit immer vielfältiger geworden, sodass eine zusammenfassende Darstellung der elektrophoretischen Trennmethoden nicht nur für den Anfänger, sondern auch für den erfahrenen Praktiker wünschenswert erscheint. Mit dieser Zielsetzung ist dieses Buch geschrieben worden.
Der Autor gehört zum Kreis der Bluefingers und hat dies 1979 in Mailand hautnah erfahren müssen, als er nach getaner Laborarbeit in einem Zigarettenkiosk aufgrund der Coomassie-gefärbten Hände in den Verdacht des Geldfälschens geriet, und Prof. P.G. Righetti und ich ihn aus einer bedrohlichen Situation befreien mussten. Somit ist bei diesem Buch gemäß Maurers Definition (Proceedings of the first small conference of the bluefingers, Tübingen 1972) ein Experte am Werk gewesen, der den Weißfingern, die die Methoden nur vom Hörensagen kennen, erzählen kann, wie sie z. B. keine blauen Finger bekommen.
Wie dem auch sei, ich bin sicher, dass die zusammenfassende Darstellung der Methoden nicht nur die Weißfinger, sondern auch die Gemeinschaft der Bluefingers, Silverfingers, Goldfingers usw. erfreuen und mit vielen technischen Details bereichern wird.
Weihenstephan, im Februar 1990
Priv.-Doz. Dr. Angelika Görg
25 Jahre nach dem Erscheinen des „Elektrophorese-Praktikums“ und nach vier Auflagen der englischen Version „Electrophoresis in Practice“ gibt es wieder eine deutschsprachige Version mit dem neuen Namen „Elektrophorese leicht gemacht“. Der Titel deutet an, dass auch dieser Band keine tiefgründige theoretische Ableitungen und Erklärungen der Methoden und Phänomene enthält. Der erste Teil soll einen Überblick über die diversen Techniken nach neuestem Stand vermitteln und konzentriert sich auf Hinweise zur praktischen Durchführung von Elektrophoreseexperimenten. Im zweiten Teil findet man praktische Anleitungen zu 14 Methoden und Problemlösungen, die aufgrund der Erfahrungen im täglichen Geschäft eines „Produktspezialisten für Elektrophorese“ bei verschiedenen Technologieanbietern nochmals deutlich erweitert wurden.
Freising, im Juli 2016
R. Westermeier
Dieses Buch ist für die Praktiker im Elektrophoreselabor verfasst worden. Auf physikochemische Ableitungen und Formeln elektrophoretischer Phänomene wurde deshalb verzichtet.
Die Art und Weise der Erklärungen und die Darstellungsform hat sich aus der jahrelangen Erfahrung bei Anwenderseminaren und -kursen, Abfassung von Bedienungsanleitungen und Lösungen von Anwendungsproblemen ergeben. Sie sollten für technische Assistenten ebenso verständlich sein wie für in der Forschung stehende Wissenschaftler.
In Teil I wird so knapp wie möglich – eine Übersicht über den Stand der Technik in der Elektrophorese – gegeben. Die Literaturzitate erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Der Teil II enthält exakte Arbeitsanleitungen für 12 ausgewählte Elektrophoresemethoden, die mit einer apparativen Ausrüstung durchgeführt werden können. Die Reihenfolge der Methoden wurde in der Weise festgelegt, dass man danach einen Elektrophoresekurs für Anfänger und Fortgeschrittene zusammenstellen kann. Mit diesen Methoden ist der Hauptteil der für das biologische, biochemische, medizinische und lebensmittelchemische Labor notwendigen Techniken abgedeckt.
Sollten – trotz exakten Nacharbeitens der Methodenbeschreibungen – unerklärliche Effekte auftreten, kann man deren Gründe und die zu ihrer Vermeidung notwendigen Maßnahmen im Anhang unter der Rubrik „Problemlösungen“ finden.
Für zusätzliche Hinweise und Problemlösungen aus der Leserschaft ist der Autor dankbar.
Freiburg, im März 1990
R. Westermeier
A | Ampere |
A, C, G, T | Adenin, Cytosin, Guanin, Thymin |
ACES | N-(2-Acetamido)-2-aminoethansulfonsäure |
AEBSF | Aminoethylbenzylsulfonylfluorid |
APS | Ammoniumpersulfat |
AU | Absorptionseinheiten (units) |
16-BAC | Benzyldimethyl-n-hexadecylammoniumchlorid |
BAC | Bisacryloylcystamin |
Bis | N, N′-Methylenbisacrylamid |
BNE | Blau-Nativ-Elektrophorese |
bp | Basenpaar |
BSA | Rinderserumalbumin |
C | Vernetzungsgrad (Crosslinking) (%) |
CAPS | 3-(Cyclohexylamino)propansulfonsäure |
CCD | charge-coupled device |
CHAPS | 3-(3-Cholamidopropyl)dimethylammonio-1-propansulfat |
CM | Carboxymethyl |
CoFGE | Komparative (vergleichende) Fluoreszenzgelelektrophorese |
const. | konstant |
CTAB | Cetyl-trimethylammoniumbromid |
Da | Dalton |
DBM | Diazobenzyloxymethyl |
DEA | Diethanolamin |
DEAE | Diethylaminoethyl |
DIGE | Differenzgelelektrophorese |
Disk | diskontinuierlich |
DMF | Dimethylformamid |
DMSO | Dimethylsulfoxid |
DNA | Desoxyribonukleinsäure |
DPT | Diazophenylthioether |
dsDNA | Doppelstrang-DNA |
DTE | Dithioerythritol |
DTT | Dithiothreitol |
E | Feldstärke, angegeben in V/cm |
EDTA | Ethylendinitrilotetraessigsäure |
EEO | Elektroendosmose |
EPO | Erythropoietin |
ESI | Elektrospray-Ionisation |
g/v | Gewicht pro Volumen (Massenkonzentration) |
GC | gruppenspezifische Komponente |
GLP | Gute Laborpraxis |
GMP | Gute Herstellungs (Manufacturing)-Praxis |
h | Stunden |
HED | Hydroxyethyldisulfid |
HEPES | N-(2-Hydroxyethyl)piperazin-N′-2-ethansulfonsäure |
HMW | high molecular weight |
HPCE | High Performance Capillary Electrophoresis |
HPLC | High Performance Liquid Chromatography |
I | Stromstärke, angegeben in A, mA |
IEF | Isoelektrische Fokussierung |
IgG | Immunglobulin G |
IPG | Immobilisierte pH-Gradienten |
ITP | Isotachophorese |
kb | Kilobasen |
kDa | Kilodalton |
konz. | konzentriert |
KR | Retardationskoeffizient |
LED | light-emitting diode |
LIF | Laserinduzierte Fluoreszenz |
LMW | low molecular weight |
mA | Milliampere |
MALDI | Matrix-assistierte Laserdesorptionsionisierung |
MCE | Mikrochipelektrophorese |
MEKC | Mizellare elektrokinetische Chromatografie |
MES | Morpholinoethansulfonsäure |
MG | Molekulargewicht |
min | Minute |
mol/L | Einheit der Molarität |
MOPS | Morpholinopropansulfonsäure |
mr | relative elektrophoretische Mobilität |
MS | Massenspektrometrie |
Msn | Massenspektrometrie mit n Massenanalyse-Experimenten |
MS/MS | Tandem-Massenspektrometrie |
MW | Molekulargewicht |
NAP | nucleic acid purifier |
Nonidet | nicht ionisches Detergens |
NEPHGE | Non-Equilibrium pH-Gradient Elektrophoresis |
NHS | N-Hydroxy-Succinimid |
O.D. | optische Dichte |
P | Leistung (power) angegeben in W |
PAG | Polyacrylamidgel |
PAGE | Polyacrylamidgelelektrophorese |
PAGIEF | Polyacrylamidgel-Isoelektrische-Fokussierung |
PBS | phosphatgepufferte Salzlösung (phosphate buffered saline) |
PC | Personal Computer |
PCR | Polymerasekettenreaktion |
PEG | Polyethylenglycol |
PFG | Pulsed Field Gel(-Elektrophorese) |
PGM | Phosphoglucomutase |
pI | isoelektrischer Punkt |
PI | Proteaseinhibitor |
pK-Wert | Dissoziationskonstante |
PMSF | Phenylmethylsulfonylfluorid |
PPA | Piperidinopropionamid |
PVC | Polyvinylchlorid |
PVDF | Polyvinylidendifluorid |
r | Molekülradius |
RAPD | Random Amplified Polymorphic DNA |
Rf-Wert | relative Laufstrecke |
RFLP | Restriktions-Fragmente-Längen-Polymorphismus |
Rm | relative elektrophoretische Mobilität |
RNA | Ribonukleinsäure |
RT | Raumteil (Volumenanteil) |
RuBP | Ruthenium-II-tris-bathophenantrolindisulfonat |
s | Sekunde |
SDS | Natrium (sodium) dodecylsulfat |
SNP | single nucleotid polymorphism |
SSCP | Einzelstrang-Konformations-Polymorphismus (single strand conformation polymorphism) |
ssDNA | single strand (Einzelstrang) DNA |
T | Totalacrylamidkonzentration (%) |
t | Zeit (time), angegeben in h, min, s |
TBE | Tris-Borat-EDTA |
TBP | Tributylphosphin |
TBS | Tris-gepufferte Salzlösung (Tris-buffered saline) |
TCA | Trichloressigsäure (acid) |
TCEP | Tris(2-carboxyethyl)phosphine |
TEMED | N, N, N′, N′-Tetramethylethylendiamin |
TF | Transferrin |
ToF | Time of Flight (Flugzeit) |
Tricin | N-Tris(hydroxymethyl)-methylglycin |
Tris | Tris(hydroxymethyl)-aminomethan |
U | Spannung, angegeben in V |
UpM | Umdrehungen pro Minute |
UV | ultraviolettes Licht |
V | Volt |
V | Volumen, angegeben in L |
v | Wanderungsgeschwindigkeit, angegeben in m/s |
v/v | Volumen pro Volumen (Volumenanteil) |
W | Watt |
WiFi | Wireless Local Area Network (Kunstwort) |
ZE | Zonenelektrophorese |