Klavier für Wiedereinsteiger für Dummies
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Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de
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1. Auflage 2021
© 2021 Wiley-VCH GmbH, Weinheim
French language edition: Je me remet en piano pour les nuls © 2019 by Éditions First, un département d’Èdi8. All rights reserved including the right of reproduction in whole or in part in any form. This translation published by arrangement with John Wiley and Sons, Inc.
Copyright der französischen Originalausgabe Je me remet en piano pour les nuls © 2019 Éditions First, un département d’Èdi8. Alle Rechte vorbehalten inklusive des Rechtes auf Reproduktion im Ganzen oder in Teilen und in jeglicher Form. Diese Übersetzung wird mit Genehmigung von John Wiley and Sons, Inc. publiziert.
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Das vorliegende Werk wurde sorgfältig erarbeitet. Dennoch übernehmen Autorin und Verlag für die Richtigkeit von Angaben, Hinweisen und Ratschlägen sowie eventuelle Druckfehler keine Haftung.
Coverfoto: © Liddy Hansdottir / stock.adobe.com
Korrektur: Johanna Rupp, Walldorf
Print ISBN: 978-3-527-71838-2
ePub ISBN: 978-3-527-83284-2
Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,
wenn Sie dieses Buch in Händen halten, dann sicher deshalb, weil Sie einfach richtig Lust haben, wieder mit dem Klavierspielen zu beginnen. Eine wirklich gute Idee!
Vielleicht hatten Sie ja schon als Kind Klavierstunden? Oder Sie haben vor ein paar Jahren damit angefangen? Sie sind Autodidakt? Oder vielleicht spielen Sie hin und wieder mit Ihren Freunden und sagen sich jedes Mal, dass Sie wieder ernsthaft üben sollten?
Dieses Buch verschafft Ihnen die Gelegenheit. Ich möchte Sie auf Ihrer musikalischen Reise begleiten … damit Sie Ihr Können am Klavier auffrischen, Ihre Fingerfertigkeit zurückgewinnen und Ihr Repertoire aktualisieren können. Und natürlich, weil Musik glücklich macht.
Sie werden glücklich sein mit diesem Gefühl, wieder Klavier zu spielen (denn Sie haben sicher nicht alles vergessen!), Sie werden glücklich sein, ein neues Repertoire zu lernen oder zu entdecken, und Sie werden glücklich sein, die Energie der Musik zu spüren – und die gute Laune, die sie Ihnen verschafft.
Sie finden in diesem Buch für jede Woche von Montag bis Freitag fünf technische Lektionen, unterteilt in die Bereiche Aufwärmen, Notenlesen und Übungen. Außerdem gibt es jeweils eine Seite mit abwechslungsreichem Repertoire – und Sie lernen jeden Tag einen Stil, eine Epoche oder eine andere Kultur kennen.
Der Donnerstag ist jeweils ganz besonders der linken Hand gewidmet.
Am Wochenende gibt es ein Spezialprogramm mit erweitertem Repertoire – und hilfreichen Empfehlungen zum Üben.
Am Samstag geht es jeweils um Lieder der unterschiedlichsten Stile. Dort finden Sie Arrangements, die bereits für das Klavier geschrieben wurden, aber auch Ratschläge, wie Sie lernen, sich bei Ihren Lieblingsliedern selbst zu begleiten.
Der Sonntag ist der Tag der großen »Hits« der klassischen Musik für Orchester, Oper, Kammermusik, arrangiert für das Klavier.
Das Aufwärmen wird in visueller Form als kleines Klavier dargestellt, auf dem die Platzierung Ihrer Hände symbolisch gezeigt wird. Anhand einer kurzen Rhythmuszeile mit Fingersätzen erfahren Sie mehr über Takt und Geschwindigkeit.
Im Bereich Notenlesen finden Sie kurze Auszüge aus dem Repertoire, die mit dem Thema des Tages zu tun haben, um zu lernen, diese Noten richtig zu lesen.
Die Übungen verdeutlichen dann die technischen Aspekte. Dort werden spezielle Schwierigkeiten der jeweils gezeigten Stücke erklärt und Sie können daran arbeiten.
Das Repertoire stellt ein kurzes Stück oder einen Auszug aus einem Stück des klassischen oder traditionellen Repertoires vor, damit Sie jeden Tag die Erfolge aus den bearbeiteten Übungen genießen können.
In diesem Buch finden Sie in den Partituren ebenso wie im Text die internationalen Abkürzungen:
Wir verwenden in diesem Buch die deutsche Notation in Form von Buchstaben, also C, D, E, F, G, A und H.
Der Daumen ist der 1. Finger, der Zeigefinger ist der 2. Finger, der Mittelfinger ist der 3. Finger und so weiter.
Vor allem: in Ihrer eigenen Geschwindigkeit. Um sich klaviertechnisch wieder in Form zu bringen, sollten Sie so regelmäßig wie möglich spielen, am besten täglich, wenn Ihnen das möglich ist.
Sie haben mehrere Möglichkeiten.
Nach der in diesem Buch angewandten Methode lernen Sie Tag für Tag technische Fertigkeiten. Dazu werden kurze Kapitel aneinandergereiht, damit Sie genau nach Ihrer Geschwindigkeit vorgehen können. Sie können ein Kapitel jederzeit mehrere Tage lang üben, um ein Stück zu vertiefen, das Ihnen gefällt oder das Ihnen Probleme macht.
Sie können aber auch so vorgehen, dass Sie zunächst die Teile mit Schwierigkeitsgrad 1 spielen und in einem zweiten Durchgang die schwierigeren Stücke üben.
Blättern Sie das Buch durch, lassen Sie sich verführen von Stücken, die Ihnen gefallen, oder von den Entdeckungen, die Sie interessant finden, denn je mehr Sie mit Freude arbeiten, desto stärker wird Ihre Motivation sein!
Viele Übungen und Stücke aus diesem Buch finden Sie auch als Videos auf der Website www.downloads.fuer-dummies.de
, direkt auf der Seite zum Buch.
Tag 1
IN DIESEM KAPITEL WERDEN SIE LERNEN
Hier geht es um Ihre schwarzen Tasten! Legen Sie die fünf Finger Ihrer beiden Hände auf die schwarzen Tasten von Dis bis Cis.
Spielen Sie mit den beiden Daumen zusammen, machen Sie dann in einem langsamen, gleichmäßigen Tempo mit den beiden Zeigefingern weiter, bis hin zu den kleinen Fingern. Kehren Sie dann die Reihenfolge um, und spielen Sie ganz ruhig weiter. Ihre Finger lockern sich allmählich…
Jetzt versuchen Sie den folgenden Fingersatz. Sie können die Noten mit einem Akzentzeichen am Taktanfang leicht betonen.
In diesen beiden Übungen spielen Ihre Hände in entgegengesetzter Bewegungsrichtung.
Menuet, Jean-Philippe Rameau
Einige von Ihnen kennen dieses kleine Menuett vielleicht schon. Sie können damit wiederholen, was Sie in dieser ersten Lektion gelernt haben. Fast alle Noten sind benachbarte Noten. Erkennen Sie die Terzintervalle? Es gibt sechs davon!
Beide Hände befinden sich in einer Position, in der die Daumen jeweils auf dem C sind (linke Hand c1, rechte Hand c2). Orientieren Sie sich am Fingersatz, aber Achtung, nach dem Komma (Atemzeichen) muss die rechte Hand wieder in die Ausgangsposition versetzt werden, nachdem Sie im letzten Takt der ersten Zeile den kleinen Finger auf das d2 gelegt haben. In der linken Hand verändern Sie im Verlauf zweimal die Handposition.
Arr. Mélanie Renaud
Es geht weiter mit dem Menuett! Vergleichen Sie die beiden Auszüge: Sie werden viele Gemeinsamkeiten feststellen. Der Rhythmus ist derselbe, die Melodiebewegungen ähneln sich. Tatsächlich ist diese zweite Phrase eine präzise Transposition der ersten! Alles wird genauso gespielt, aber wir positionieren unsere Hände so, dass die Daumen auf dem G liegen (g und g1), das heißt im Abstand einer Quarte tiefer.
Am Ende des zweiten Teils können Sie die erste Phrase wiederholen und das Menuett ist komplett!
Mit den folgenden kleinen Notationen können Sie jedem Finger seine Nachbarn zuordnen.
Eine obere benachbarte Note und eine untere benachbarte Note umgeben nacheinander die Hauptnote.
Für die rechte Hand:
… und für die linke Hand:
Absteigende Noten, abwechselnd mit benachbarten Noten und Terzen.
Menuet, Élisabeth Jacquet de La Guerre
Lassen Sie sich verzaubern von der einfachen und erzählerischen Melodielinie dieses zweiten kleinen Menuetts!
Beginnen Sie damit, mit jeder Hand separat zu spielen:
Wenn Sie anfangen, mit beiden Händen zu spielen, lassen Sie sich Zeit. Versuchen Sie, gleichmäßig zu spielen. Die Geschwindigkeit kommt ganz von alleine, nachdem Sie das Stück ein paarmal wiederholt haben.
Sie stammte aus einer Musikerfamilie und spielte selbst virtuos Cembalo. Im Alter von fünf Jahren spielte sie bereits vor Ludwig XIV. Die Frauen am Hofe lernten häufig, ein Instrument zu spielen, aber nur wenige von ihnen haben komponiert und die Musik zu ihrem Beruf gemacht. Damit ist Élisabeth Jacquet de La Guerre eine Ausnahme.
Ihr Stil zeugt von großer Modernität. Sie hat sich in den verschiedensten Musikgenres versucht und sich mit großem Talent von verschiedenen Einflüssen inspirieren lassen. Darüber hinaus war sie eine der ersten Frauen, die eine Ballettoper schrieb.
Sowohl ihre selbst komponierte Musik als auch ihre Interpretationen und hervorragenden Cembalo-Improvisationen wurden vom König und seinen Zeitgenossen sehr geschätzt.
Diese beiden Menuette sind für das Cembalo geschrieben.