Fachkorrektur durch Dipl.-Volkswirt Bernd Johann
Investieren in Immobilien für Dummies
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detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
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1. Auflage 2020
© 2020 WILEY-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim
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Das vorliegende Werk wurde sorgfältig erarbeitet. Dennoch übernehmen Autoren und Verlag für die Richtigkeit von Angaben, Hinweisen und Ratschlägen sowie eventuelle Druckfehler keine Haftung.
Coverfoto: © Андрей Яʌанский / stock.adobe.com
Korrektur: Johanna Rupp, Walldorf
Satz: Lumina Datamatics
Print ISBN: 978-3-527-71710-1
ePub ISBN: 978-3-527-82658-2
Björn Kirchhoff, geboren 1990 in Hamburg, ist Investor und Blogger. Um Menschen zu helfen aus dem Hamsterrad auszusteigen und mehr Zeit für die Familie zu haben, hat der gelernte Bankkaufmann seinen Blog immobilienkoala.de ins Leben gerufen. Dort klärt er über die zahlreichen Themen auf, die es im Bereich des Immobilieninvestments gibt und hilft dem Leser auf seinem Weg zum eigenen Investment.
Über den Autor
Einleitung
Teil I: In Immobilien investieren
Kapitel 1: Was für ein Investment in Immobilien spricht
Kapitel 2: Warum Immobilien so lukrativ sind
Teil II: Auf die Plätze, fertig, Immobilienkauf!
Kapitel 3: Das direkte Investment in Immobilien
Kapitel 4: Das Suchprofil
Kapitel 5: Einkaufsmöglichkeiten finden
Kapitel 6: Sauber kalkulieren, sicher investieren
Kapitel 7: Kurz vorm Immobilienkauf
Kapitel 8: Das Immobilienteam
Kapitel 9: Den richtigen Mieter finden
Kapitel 10: Vertraglich alles unter Dach und Fach
Kapitel 11: Die Pflege der Immobilie
Teil III: Fonds und Co.: Indirekt in Immobilien investieren
Kapitel 12: Immobilienfonds: Was das ist und warum sich ein Investment lohnt
Kapitel 13: Immobilienfonds kaufen
Kapitel 14: REIT-ETFs verstehen
Kapitel 15: REIT-ETFs erwerben
Teil IV: Crowdinvesting
Kapitel 16: Gemeinsam erfolgreich: Crowdinvesting
Kapitel 17: Beim Crowdinvesting mitmachen
Teil V: Top Ten
Kapitel 18: Zehn große Vorteile von Immobilieninvestments
Kapitel 19: Zehn Fehler, die Sie nicht machen sollten
Kapitel 20: Zehn Fragen, die oft aufkommen
Kapitel 21: Zehn Ideen, um Ihr Immobiliennetzwerk aufzubauen
Kapitel 22: Zehn Tipps zur Kaufpreisverhandlung
Stichwortverzeichnis
In Zeiten, wo Zinsen Mangelware sind und die Aktienmärkte machen, was Sie wollen, gibt es zwei Möglichkeiten (Nun gut, auch noch ein paar mehr, aber da Sie Investieren in Immobilien für Dummies in der Hand halten, haben Sie die anderen vermutlich schon verworfen.):
Wenn Sie zur zweiten Kategorie gehören, ist Investieren in Immobilien für Dummies das Richtige für Sie. Vielleicht fragen Sie sich:
Diese Fragen werde ich Ihnen in diesem Buch beantworten. Denn nur, wenn Sie die wichtigsten Informationen besitzen, können Sie die für Sie richtige Entscheidung treffen. Außerdem finden Sie in diesem Buch:
Ich möchte Ihnen mit Investieren in Immobilien für Dummies den Einstieg in die Immobilienwelt erleichtern. Es ist gar nicht so kompliziert wie Sie vielleicht meinen und auch für Sie machbar.
Sie können Investieren in Immobilien für Dummies Kapitel für Kapitel lesen und durcharbeiten. Sie können aber auch, wenn Sie nur eine bestimmte Frage haben, wie:
über das Inhaltsverzeichnis die entsprechende Stelle im Buch heraussuchen, aufschlagen und direkt in dieses Thema springen. Die Kapitel sind so geschrieben, dass Sie diese unabhängig voneinander lesen und verstehen können. Sie brauchen somit nicht die angegebene Reihenfolge einzuhalten und können das Buch gut als Nachschlagewerk verwenden.
Sollten Sie nur schnell etwas nachschauen wollen, kann sich das »Spicken« auf der Schummelseite bezahlt machen. Wenn es dann doch um die tiefergehenden Fragen geht, sollten Sie in die entsprechenden Kapitel eintauchen.
Viele der Checklisten aus diesem Buch bieten wir Ihnen unter www.downloads.fuer-dummies.de als Download an. So können Sie sie auf Ihre eigenen Bedürfnisse zuschneiden, Listenpunkte ergänzen, Inhalte einfügen oder was immer Ihnen sonst hilft.
Wenn Sie vorhaben, dieses Buch zu lesen, dann sind Sie wahrscheinlich
Ich gehe davon aus, dass Sie keine Hilfe beim Organisieren Ihrer Finanzen brauchen und Interesse für die Materie der Immobilie mitbringen.
Investieren in Immobilien für Dummies führt Sie durch die verschiedenen Möglichkeiten in Immobilien zu investieren.
Dieser Teil enthält einen guten Überblick über das Thema Immobilieninvestments und erläutert, was ein passives Einkommen ist. Dieser Teil soll Ihnen in zwei Kapiteln darstellen:
Im zweiten Teil geht es um das direkte Investieren in Immobilien. Sie bekommen hier das nötige Wissen, um eine Immobilie zu suchen und zu kaufen. Dieses Wissen wird Ihnen in neun Kapiteln vermittelt. Unter anderem erfahren Sie hier:
Der dritte Teil des Buches kümmert sich um das indirekte Investieren in Immobilien. Vier Kapitel zeigen Ihnen, was Sie wissen müssen. Dabei erfahren Sie:
Im vierten Teil des Buches schauen wir uns das Thema Crowdinvesting an. Es ist eine neuere Art in Immobilien zu investieren. In zwei Kapiteln erfahren Sie:
Der fünfte und letzte Teil dieses Buches beschäftigt sich mit verschiedenen Tipps und Tricks. Hier erfahren Sie:
Wie in allen … für Dummies-Büchern gibt es auch in diesem eine Reihe von Symbolen. Worauf sie hinweisen, sehen Sie hier:
Am Zeigefinger erkennen Sie Informationen und Tipps, die beim Investieren in Immobilien besonders wichtig sind.
Das Beispiel-Symbol leitet ein Beispiel ein, das zum Thema passt.
Das Achtung-Symbol weist auf Informationen hin, die Sie unbedingt beachten sollten.
Das Definitions-Symbol erklärt Ihnen Begriffe, die vorher noch nicht aufgetaucht sind.
Wenn Sie dieses Symbol sehen, finden Sie die Checkliste, die Übersicht et cetera als Download unter www.downloads.fuer-dummies.de.
Los geht’s! Ich wünsche Ihnen viel Spaß und Erfolg bei der Lektüre, ganz egal, ob Sie es dieses Buch von hinten bis vorne durchlesen, oder gezielt in das Thema springen, zu dem Sie sich zuerst schlaumachen möchten.-
Was spricht eigentlich für Immobilien als Investment? Es gibt ja auch Aktien, Gold oder das gute alte Sparbuch. Wer braucht denn diese alten, arbeitsaufwendigen Immobilien? Seien Sie gespannt, was für Immobilien spricht.
Was bekommen Sie aktuell an Zinsen auf Ihrem Sparkonto? 0,01 %? 0,02 %? Oder doch die gängigen 0 %? Aktuell (Stand 2019) gibt es auf den meisten Sparkonten 0,00 %. Nach Abzug der Inflationsrate wird Ihr Geld also immer weniger!
Sie zahlen sozusagen Strafe fürs Geldparken. Aber was bleibt dann noch für eine Alternative?
Aktien? Sind auf lange Sicht sehr rentabel, aber leider so schwankungsanfällig. Und nach dem Börsencrash 2008 weiß keiner mehr, ob er den Aktien so zu 100 vertrauen kann. So suchen Sie nach einem sicheren Hafen für Ihr Geld.
Sie haben bestimmt schon vom Betongold gehört und wollen nun herausfinden, ob es etwas für Sie ist und ob es sich wirklich lohnt. Gute Frage. Lassen Sie uns mal einige Punkte durchgehen.
Für Immobilien bekommen Sie keine richtige Verzinsung. Es steht also in keinem Vertrag festgeschrieben, dass Sie jährlich x % für das angelegte Geld erhalten. Es ist ein Spiel von Angebot und Nachfrage. Haben Sie eine interessante Immobilie gefunden und konnten diese gewinnbringend vermieten, bekommen Sie eine gute Verzinsung in Form der Miete. Sollten Sie eine Immobilie in einer sehr schlechten Lage gekauft haben und keinen Mieter finden, zahlen Sie drauf. Das ist das Risiko, das Sie bei Immobilien eingehen.
Aber zurück zu den Zinsen. Auch Immobilien bleiben von der Niedrigzinsphase nicht ganz verschont. Aber die Niedrigzinsphase begünstigt den Kauf einer Immobilie. Denn Niedrigzins heißt nicht nur, dass Sie wenig Zinsen bekommen, wenn Sie Ihr Geld anlegen. Es bedeutet auch, dass Sie wenig Zinsen zahlen, wenn Sie sich Geld leihen. Das heißt, die Zinsen für Kredite werden ebenfalls niedriger. Sie können sich also günstiges Geld für Ihre Immobilie holen. Mehr zu diesem interessanten Punkt finden Sie im Kapitel 3.
Ein weiterer Vorteil von Immobilien ist ihre steuerliche Behandlung. Sie können eine Immobilie, die Sie zehn Jahre lang in Ihrem privaten Bestand gehalten haben, steuerfrei verkaufen. Der komplette Gewinn bleibt also bei Ihnen hängen.
Die Zinsen, die Sie jeden Monat für den Kredit bezahlen, können Sie von Ihren Brutto-Einnahmen absetzen, was wiederum zu mehr Netto-Einnahmen führen kann.
Wenn Sie Immobilien besitzen und vermieten, erhalten Sie von Ihrem Mieter monatlich Miete. Als schlauer Anleger kaufen Sie natürlich nur Immobilien, die sich selbst tragen, das heißt, bei denen die Miete höher ist als das, was Sie an Kosten für die Immobilie haben. So können Sie sich nach und nach ein stetiges passives Extra-Einkommen aufbauen. Ganz ohne Stress. Sie können also ab sofort die Lorbeeren Ihrer Anlage genießen und nicht erst in 30 Jahren, wenn Sie in Rente gehen.
Sie wissen nicht, was passives Einkommen ist? Kein Problem, ich erkläre es Ihnen.
Das passive Einkommen wird gerne als heiliger Gral dargestellt. Sie müssen einmal etwas machen und dann haben Sie ein Leben lang ausgesorgt. Das Geld fließt ohne weiteres Zutun in Ihre Tasche. Aber ist dem wirklich so? Kann Ihnen ein passives Einkommen das ermöglichen? Schauen wir uns das mal an.
Zuerst aber einmal zur Definition: Was soll ein passives Einkommen überhaupt sein? Ein aktives Einkommen bringt zum Beispiel Ihr Angestelltenjob. Sie gehen jeden Tag zur Arbeit und erhalten am Ende des Monats eine Gehaltszahlung. Sie müssen also aktiv etwas für Ihr Geld tun.
Beim passiven Einkommen lösen Sie Ihr aktives Arbeiten vom Geldfluss. Oft lesen Sie im Internet, dass Sie dann gar nichts mehr tun müssen. Leider ist dem nicht ganz so.
Daher möchte ich Ihnen meine Definition vom passiven Einkommen einmal aufzeigen:
Passives Einkommen bedeutet also nicht, gar nicht mehr dafür zu arbeiten, sondern immer weniger Arbeit in das gleiche (oder sogar mehr) Einkommen hineinzustecken.
Sobald ein Einkommen diese Punkte erfüllt, ist es passiv. Lassen Sie uns das einmal für die Immobilien prüfen:
Wenn Sie eine Immobilie kaufen und vermieten, wird die Miete monatlich gezahlt. Ob Sie da an Ihrem Schreibtisch sitzen, krank im Bett liegen oder auf der Sonnenliege Ihren Caipirinha trinken, interessiert die Mietzahlung relativ wenig.
Das Geld kommt auch, wenn Sie nicht aktiv daran arbeiten.
Am Anfang macht so eine Immobilie enorm viel Arbeit. Sie müssen:
Haben Sie das aber erst einmal alles gemacht, wird die Arbeit mit der Immobilie meist schon weniger.
Dann müssen Sie nur noch:
Und viele dieser Arbeiten können Sie sogar an eine Mietverwaltung auslagern, sodass Ihre Arbeit an der Immobilie noch geringer wird.
Die Miete steht im Mietvertrag. Da können Sie nicht viel machen. Mieterhöhungen sind gesetzlich streng geregelt. Es ist schwierig, auf die Höhe Einfluss zu nehmen. Aber nicht unmöglich. Es gibt noch die Möglichkeit, eine weitere Immobilie zu erwerben. Dadurch steigt natürlich auch das Einkommen wieder. Also auch dieser Punkt ist erfüllt.
Nun wissen Sie, was ein passives Einkommen ist und dass die Immobilie auf alle Fälle dazugehört.
Aber welche Vorteile hat so ein passives Einkommen?
Da gibt es mehrere Punkte:
Schauen wir uns doch die Vorteile einmal im Detail an.
Stellen Sie sich vor, Sie liegen morgens im Bett, es ist 6 Uhr in der Früh, und Sie müssen gleich aufstehen, um zu Ihrer Arbeit zu fahren. Der Wecker klingelt schon zum dritten Mal, aber Sie haben einfach keine Lust. Nur leider müssen Sie aufstehen, schließlich brauchen Sie ja das Geld. Wie sollen sonst das Haus und der nächste Urlaub finanziert werden? Also schmeißen Sie die Decke zur Seite und machen sich fertig. Wäre es nicht ein schönes Gefühl, zu wissen, dass Sie einfach liegen bleiben können? Dann werden Sie halt gekündigt, aber Sie kommen nicht in irgendwelche Existenzängste. Es fließt weiterhin Geld auf Ihr Konto. Das kann Ihnen ein zusätzliches passives Einkommen ermöglichen.
Sie müssen ja gar nicht gleich kündigen – vielleicht lieben Sie Ihren Job, aber möchten etwas kürzertreten. Auch das ist mit einem passiven Einkommen möglich.
Jeden Tag von 9 bis 17 Uhr bei der Arbeit zu sitzen oder sogar länger, ist schon lästig. Acht Stunden am Tag, fünf Tage die Woche. Das macht 40 Stunden, die Sie nicht frei gestalten können.
Wie wäre es, wenn Sie montags komplett freihätten? Stellen Sie sich vor, Sie schnappen sich Ihre Kinder und gehen in den Zoo. Keine lange Schlange vor der Ticketkasse. Sie können die Elefanten aus der ersten Reihe sehen, ohne einen Ellbogen in der Rippe zu haben. Ja, das kann ein passives Einkommen möglich machen.
Nur zu Hause zu sein, ist nichts für Sie? Sie möchten von überall auf der Welt Ihr Geld verdienen können? Auch hier kann das passive Einkommen helfen. Für die Immobiliensuche brauchen Sie nur einen Laptop und ein Smartphone. Für die Besichtigungen gibt es mittlerweile spezielle Firmen, die das übernehmen, und auch die Verwaltung können Sie abgeben. So können Sie von überall auf der Welt Ihr Einkommen weiter aufbauen.
Alle reden stets von der Sicherheit. »Wenn Sie einen Angestelltenjob haben, ist es das Sicherste, was Ihnen passieren kann.«
Ich muss über diese Aussage immer schmunzeln. Warum? Stellen Sie sich bitte einmal einen Tisch vor. Sehen Sie ihn? Eine schöne, glatte Tischplatte. Können Sie mir sagen, wie viele Beine Ihr Tisch hat? Drei? Vier? Oder haben Sie sogar einen mit acht? Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass Sie keinen Tisch mit nur einem Bein haben. Warum denn nur? Ein Tisch mit nur einem Bein fällt dauernd um. Jetzt stellen Sie sich bitte als Tisch vor und jedes Einkommen ist ein Bein. Damit hätten Sie als Tisch nur ein großes Bein. Nämlich Ihren Angestelltenjob. Was passiert, wenn dieser wegbricht? Das Unternehmen meldet beispielsweise Insolvenz an oder Sie verstehen sich nicht mehr mit der Geschäftsleitung. Dann fallen Sie um. Hier kann ein passives Einkommen als Sicherheitspolster dienen. Ihnen wächst ein weiteres Bein und Sie stehen stabiler da.
Man sagt immer so schön, dass Millionäre bis zu sieben Einkommensquellen (Beine) haben. Auch wenn siebenbeinige Tische eher selten sind, warum nicht?
Jetzt gibt es nicht nur eine Möglichkeit, in Immobilien zu investieren. Insgesamt haben Sie vier Möglichkeiten, Ihr Geld in Immobilien anzulegen.
Dabei lassen sich diese vier Möglichkeiten nochmals unterteilen in direkte und indirekte Investments.
Mit dem direkten Investment ist der erste der vier Punkte gemeint, nämlich ganz einfach, dass Sie Ihr Geld direkt in eine Immobilie investieren.
Sprich, Sie kaufen ein Haus, eine Wohnung oder ein Hotel. Es ist keine Stelle dazwischengeschaltet. Das hat für Sie einige Vorteile, aber auch einige Nachteile.
Zunächst die Vorteile:
Dadurch, dass Sie direkt in eine Immobilie investieren, umgehen Sie unnötige Extrastellen, zum Beispiel eine Fondsgesellschaft. Dadurch lassen sich die Gebühren für Gehälter und andere Fixkosten sparen. Das wirkt sich natürlich positiv auf Ihre Rendite aus.
Durch das Einsparen der Gebühren können Sie Ihre Rendite bereits erhöhen. Aber auch sonst ist die Rendite bei direkten Investments grundsätzlich höher. Das liegt oft daran, dass Sie selber Ihre Investments heraussuchen und damit verantwortlich dafür sind.
Da kein anderer dazwischengeschaltet ist, können Sie sagen, wo es langgeht.
Sie möchten von Wohnungen auf Häuser umsteigen? Kein Problem. Sie möchten das 1950er-Haus nun in einen neuen 2019er-Look verpacken? Auch hier sagt keiner etwas. Sie haben hier den freien Spielraum.
Bei Immobilien fällt immer etwas an. Ein Fenster muss ausgetauscht werden. Die Fassade muss gestrichen werden. Der Gemeinschaftsflur muss gekehrt werden. Ein neuer Hausmeister muss gesucht werden. Ein Bad erneuert werden. Es fällt immer etwas an. Hier können Sie sagen, mit wem Sie zusammenarbeiten wollen. Handwerker A ist Ihnen zu langsam? Okay, dann muss es Handwerker B richten. Sie sagen, wo es langgeht.
Den ganzen schönen Vorteilen stehen aber auch Nachteile gegenüber:
Nehmen wir diese Nachteile genauer unter die Lupe.
Für Ihre Immobilie haben Sie das Zepter in der Hand. Sie sagen, was gemacht und was gelassen wird. Dafür müssen Sie aber auch für alles geradestehen, was die Immobilie betrifft. Ein kurzes Beispiel hierfür:
Sie sind stolzer Besitzer eines Mehrfamilienhauses. Es besteht aus vier Wohneinheiten und ist gut in Schuss. Mit den Mietern haben Sie vereinbart, dass diese sich um den Winterdienst kümmern. Sprich, die Mieter räumen den Schnee weg. Eines Morgens sind alle vier Mieter in Eile und vergessen das Räumen des Gehweges. An diesem Tag läuft Oma Hilde über den Bürgersteig, rutscht aus und bricht sich das Bein.
Dann sind Sie als Hauseigentümer dafür verantwortlich und sind haftbar.
Sie genießen alle Rechte, die mit der Immobilie zu tun haben, aber Sie haben auch alle Pflichten. Bedenken Sie das.
Da Sie direkt investieren und niemand zwischengeschaltet ist, müssen Sie auch alles klären. Das bedeutet im ersten Anlauf immer mehr Aufwand. Arbeiten, die für Sie anfallen, sind zum Beispiel:
Sie kaufen beim direkten Investment immer eine ganze Immobilie. Nicht irgendwelche Anteile. Daher ist der Einkaufspreis deutlich höher, als wenn Sie zum Beispiel nur einen Fondsanteil kaufen. Das liegt einfach daran, dass Sie keinen Anteil an einem großen Topf kaufen, sondern den Topf an sich.
Sie kaufen einen ganzen Fonduetopf und picken sich nicht nur mit Ihrer Gabel Teile heraus. Also zahlen Sie auch mehr.
Wenn die Rendite steigt, dann steigt auch das Risiko. Sie haben bestimmt schon das berühmte Anlegerdreieck gesehen. Wenn nicht, hier die kurze Erläuterung. Das Dreieck hat die Seiten:
Und die Aussage des Dreiecks lautet, dass Sie kein Investment finden werden, das eine super Rendite bringt, kein Risiko hat und dazu noch täglich verfügbar ist. Sie müssen Abstriche machen: Entweder Sie haben eine gute Rendite und kommen nicht ans Geld heran. Dann ist das Risiko aber auch meist deutlich niedriger. Oder Sie wollen eine gute Rendite und gegebenenfalls schnell ans Geld. Dann steigt aber auch das Risiko. Sie haben die Wahl.
Beim direkten Investieren steigt das Risiko. Denn Sie haben niemandem, dem Sie die Schuld in die Schuhe schieben können. Sie sind verantwortlich für alles, und wenn was schiefläuft, dann geht das auf Ihre Kappe. Machen Sie sich das bewusst.
Neben dem direkten Investment gibt es natürlich auch das indirekte Investment. Hierunter fallen die Möglichkeiten
Beim indirekten Investment investieren Sie zwar auch in Immobilien, aber nicht direkt. Sie investieren über einen Mittelsmann. Oft kaufen Sie dann gar keine richtige Immobilie, sondern nur Anteile an einem großen Topf, der insgesamt in Immobilien investiert. Das hat natürlich auch wieder Vor- und Nachteile.
Dies sind die Vorteile, wenn Sie indirekt in Immobilien investieren:
Da Sie keine ganze Immobilie kaufen, sondern nur einen Anteil, müssen Sie nicht so tief in die Tasche greifen. Oft sind Sie schon ab Summen von 50,- Euro dabei.
Sie investieren weniger Geld in die Anlage und Sie haben jemanden, der sich um alles kümmert. Dann haben Sie nur einen Anteil gekauft. Dadurch sinkt natürlich Ihr gesamtes Risiko an der Anlage.
Sie kümmern sich nicht selber um das Investment, das unternimmt eine Firma mit Management für Sie. Dadurch müssen Sie sich mit dem Investment kaum noch beschäftigen.
Doch wie so oft im Leben hat alles seine zwei Seiten. Lassen Sie uns zu den Nachteilen kommen:
Da eine professionelle Firma sich um alles kümmert, müssen Sie mit höheren laufenden Kosten rechnen, als wenn Sie alles selbst übernehmen würden. Denn die Mitarbeiter der Firma wollen natürlich auch ihr Gehalt haben.
Da eine Firma alles für Sie übernimmt, haben Sie keinen Einfluss aufs Geschehen. Wenn etwas schiefgeht, können Sie nichts machen.
Beim indirekten Investment können Sie nur tatenlos zusehen, wenn etwas gehörig den Bach runtergeht. Prüfen Sie also genau, wo Sie Ihr Geld anlegen wollen.
Aufgrund der höheren Kosten und durch die große Verteilung des Vermögens sind die Renditen von indirekten Investments oft viel niedriger als die des direkten Investments.
Das hängt an folgenden Faktoren:
Sie sehen, sowohl das direkte als auch das indirekte Investment haben ihre Vor- und Nachteile. Jetzt ist nur die Frage: Was ist für Sie interessant?