Cover: Allgemeinbildung Kultur für Dummies by Christa Pöppelmann

Allgemeinbildung Kultur für Dummies

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Über die Autorin

Christa Pöppelmann (Jahrgang 1967) hat in Bamberg und München Geschichte, Kommunikationswissenschaft und Politologie studiert und eine Ausbildung an der Deutschen Journalistenschule absolviert. Seit 2000 schreibt sie Bücher zur Allgemeinbildung, am liebsten über geschichtliche Themen.

Aus ihrer Feder stammen Allgemeinbildung Weltgeschichte für Dummies und Allgemeinbildung Personen der Weltgeschichte für Dummies, dazu weitere Überblickswerke über verschiedene Epochen der Weltgeschichte, aber auch zu Themen wie Weltreligionen, Mythologie und Philosophie, Kunst und Architekturgeschichte.

Christa Pöppelmann sagt über sich und dieses Buch:

»Gelegentlich kam mir das Schreiben wie ein Kampf gegen die Hydra vor, jenes Untier aus der griechischen Mythologie, dem für jeden Kopf, den man ihr abschlägt, zwei weitere nachwachsen. Genauso hat jeder Sachverhalt, den ich niedergeschrieben habe, mindestens zu zwei weiteren Fakten geführt, die ebenfalls der Erwähnung wert gewesen wären.

Selten zuvor habe ich derart gespürt, dass es beim Schreiben von Büchern zur Allgemeinbildung weniger darum geht, Wissen zu vermitteln, als vielmehr das in großen Massen vorhandene Wissen zu bändigen. Wer konkretes Interesse an Schiller oder Goethe, Gregorianischen Chorälen oder Kubistischer Malerei hat, der kann das heute leicht im Internet nachschlagen – und dann gegebenenfalls mit Fachliteratur vertiefen. Um aber erst einmal einen fundierten Überblick über das weite Feld der Kunst und Kultur zu bekommen, helfen Wikipedia & Co. nur bedingt weiter.

Also habe ich den Löwenbändiger gegeben. Vieles musste dabei – oft blutenden Herzens – auf der Strecke bleiben, anderes konnte nur knapp Erwähnung finden. Aber überall dort, wo es mir gelungen ist, Ihr Interesse zu wecken, können Sie leicht im Internet gezielt weitere Informationen finden.

Und falls ich der Hydra doch einen Kopf zu viel abgesäbelt habe und Sie in eine Situation kommen sollten, in der Sie keine Ahnung haben, wovon geredet wird, verrate ich Ihnen noch Trick 17: Die Unwissenheit nicht zugeben, nicht verdrießlich oder unsicher werden, sondern freundlich auffordern: ›Wie interessant, erzählen Sie bitte mehr!‹ Viele Menschen halten Leute für dumm, die anderer Meinung sind (und seien sie noch so studiert) oder Desinteresse signalisieren, aber niemals jemanden, der hören möchte, was sie zu sagen haben. (Das gilt übrigens auch bei Lehrern und Schülern.) Und nicht selten kann man dann irgendwann doch einhaken und eigenes Wissen beisteuern – vielleicht sogar mit irgendeinem Detail aus diesem Buch. Es würde mich freuen!«

Einführung

Wissen Sie, was die Kultivierung des Ackerbodens mit Bakterienkulturen im Labor und dem Kulturangebot Ihrer Heimatstadt zu tun hat? Das lateinische Wort »cultura« bedeutet eigentlich »Pflege« und umfasst im weitesten Sinne alles, was nicht natürlich entstanden ist, sondern von Menschenhand geschaffen wurde. Wenn Sie jetzt einwenden, dass Sie sich eigentlich nicht über Landwirtschaft und Laborchemie, sondern über Musik, Theater, Literatur und Geistesgeschichte informieren wollen, dann ist Allgemeinbildung Kultur für Dummies genau das richtige Buch für Sie! Denn ich werde mich im Wesentlichen auf den geistigen und künstlerischen Teil der Kultur beschränken. Lediglich im ersten Kapitel finden Sie noch einmal eine grundsätzlichere Betrachtung von Kultur und kulturellem Schaffen.

Über dieses Buch

Wenn es auf dem Feld der Kultur um Allgemeinbildung geht, dann stößt man häufig auf sogenannte Kanons, also Listen von Werken, die jeder kulturell Gebildete gefälligst zu kennen hat. Sie sind nicht nur eine Forderung, sondern auch ein Versprechen: Wer sie abgearbeitet hat – so die Verheißung –, kennt »alles, was man wissen muss«.

Ehrlich gesagt, ich halte nicht so viel davon, und zwar aus mehreren Gründen:

  • Kultur lebt – und darauf werde ich Sie in diesem … für Dummies-Buch immer wieder stoßen – von steter Veränderung. Eine vergangene »klassische« Epoche zum kulturellen Nonplusultra verklären zu wollen, widerstrebt dem Geist der Kultur genauso wie die umgekehrte Annahme, alles Moderne würde früher Dagewesenes zwangsläufig toppen.
  • Würden solche Listen ernst genommen, würde das zu kultureller Verarmung führen. Wäre es nicht schrecklich, wenn alle nur noch dieselben Bücher lesen, dieselben Filme sehen und dieselben Musikstücke hören würden? Viel zu oft geschieht das ja schon. Auch die sogenannte Hochkultur hat ihren Mainstream: Werke, die ständig auf den Spielplänen der Theater stehen; Opernarien, die in keinem Best-of-Mix fehlen dürfen; einige wenige Gemälde, die millionenfach reproduziert werden; die ewig gleichen Schullektüren im Deutschunterricht … All das drängt andere Werke in den Schatten, die ein solches Aschenputteldasein keineswegs verdient haben.
  • Das Versprechen, ein Kanon enthalte die wichtigsten kulturellen Werke einer bestimmten Sparte, ist Humbug. Vielleicht haben Sie ja schon einmal das »Literarische Quartett« oder ähnliche Fernsehsendungen gesehen und miterlebt, wie ein renommierter Kritiker die Lektüre eines neu erschienenen Werkes zum unbedingten Muss erklärte, während ein anderer, nicht weniger renommierter Experte es für völlig belanglos hielt. Dergleichen passiert auch in anderen Bereichen der Kultur. Jeder Kanon produziert zwangsläufig wütenden Widerspruch nach der Devise: »Warum dieses? Warum nicht jenes?«
  • Man kann nie genug wissen, finde ich. Es harren noch so viele tolle Bücher, Bilder, Musikstücke et cetera der Entdeckung. Durch mich. Durch Sie. Schön blöd, wer da denkt, er kenne schon alles Wichtige!

Andererseits: Ein Buch über Allgemeinbildung zu schreiben, enthält das Versprechen, Sie mit jenen Themen vertraut zu machen, deren Kenntnis vonnöten ist, wenn man als »gebildet« gelten will und mitreden möchte. Und vielleicht beim »Quizduell« gewinnen. Dieses Versprechen möchte ich auch erfüllen, aber eben nicht in Form von Kanons, sondern indem ich gemeinsam mit Ihnen einen Blick auf die wichtigen Felder der Kultur werfe und die Namen von Personen und Werken, die man wirklich kennen sollte, in einen größeren Zusammenhang einbette. Ich will dabei auch nicht bei klassischen Bildungsthemen wie Musik, Literatur und Malerei stehen bleiben. Zum geistig-künstlerischen Teil der Kultur gehören nämlich auch:

  • moderne künstlerische Ausdrucksformen wie Film oder Multimedia,
  • Religion,
  • Philosophie sowie
  • die schöngeistigen Aspekte der Alltagskultur.

Törichte Annahmen über die Leser

Ich kann mir vorstellen, dass der ein oder andere von Ihnen sich vielleicht an dem Titel Allgemeinbildung Kultur für Dummies stößt. Wenn es um Computeranwendungen oder anderes prosaisches Spezialwissen geht, dann mag die ironische Versicherung beruhigend sein, dass ein Buch auch für Menschen ohne jedes Vorwissen geschrieben wurde. Doch in Sachen Kultur ist natürlich niemand ein »Dummy«, schon gar nicht jemand, der ein Buch in die Hand nimmt, um seine Allgemeinbildung weiter zu verbessern. Trotzdem ist dies natürlich ein typisches … für Dummies-Buch, das einen leichten Einstieg auch in schwierige Themenfelder bieten soll. Für wen also schreibe ich?

  • Sie sind an Kultur interessiert, doch Ihr Wissen ist nicht wirklich »rund«. Sie möchten gerne einen Gesamtüberblick bekommen.
  • Sie sind an Kultur interessiert und auf dem Feld Ihrer Lieblingsthemen auch sehr bewandert. Doch auf anderen Gebieten gibt es Lücken, die Sie gezielt füllen möchten.
  • Sie waren bisher (noch) nicht so sehr an Kulturthemen interessiert, sind aber neugierig geworden und suchen nach einem leichten, vergnüglichen Einstieg.
  • Sie sind eigentlich nicht besonders an Kulturthemen interessiert, möchten aber auch nicht als Banause erscheinen und mitreden können, wenn andere davon anfangen.
  • Sie sind ein … für Dummies-Fan und glauben, dass das besondere Konzept dieser Buchreihe auch dem Thema Kultur neue und spannende Seiten abgewinnen kann.

Was Sie nicht lesen müssen

Dies ist ein klassisches … für Dummies-Buch, und das bedeutet, dass Sie nur das lesen müssen, was Sie wirklich interessiert. Dank des modularen Aufbaus können Sie an jeder Stelle einsteigen. Ob Sie sich also gezielt von Seite 1 an mit mir auf eine Kulturreise begeben möchten oder nur das nachschlagen wollen, was Sie besonders interessiert, liegt ganz bei Ihnen.

Konventionen in diesem Buch

  • Damit Sie sich leichter orientieren können, sind neu eingeführte Fachbegriffe kursiv gedruckt, ebenso die Namen von Büchern und Werken. Die Namen wichtiger Personen sind fett gedruckt.
  • Die grauen Kästen enthalten Dinge, die nicht so recht in den Fließtext passen, etwa spannende Randinformationen, Anekdoten oder Schlaglichter auf einzelne Personen und Werke.

Wie dieses Buch aufgebaut ist

Teil I: Kultur – ein Blick hinter die Kulissen

In diesem Teil geht es zunächst nicht um einzelne kulturelle Leistungen, sondern um die Kultur an sich. Was gehört alles dazu? Wie hat sie sich entwickelt? Wo wird sie ideologisiert und gar missbraucht, sodass am Ende »Unkultur« entsteht?

Teil II: Die Welt der schönen Künste

In diesem Teil geht es um die sogenannte Hochkultur, also um kulturelle Meisterwerke aus den Bereichen Malerei und Skulptur, Baukunst, Musik, Literatur, Schauspiel, Tanz und Film. Sie bekommen einen Überblick über Entwicklungen, Werke und ihre Schöpfer.

Teil III: Die Macht des Geistigen

Kultur ist in allererster Linie ein Produkt des menschlichen Geistes. Hinter konkreten Dingen und Kunstwerken stehen Ideen und Vorstellungen: religiöse und philosophische, aber auch tradierte Mythen. Dieses Kapitel geht ihnen auf den Grund.

Teil IV: Was den Alltag prägt

Noch viel unmittelbarer als durch die Hochkultur werden die verschiedenen menschlichen Kulturen durch Alltägliches bestimmt: wie Menschen essen, sich kleiden, miteinander umgehen, Feste feiern et cetera. Aber gehört das zur Allgemeinbildung? Ja, denn einerseits werden auch im Bereich dieser Alltagsdinge künstlerische Höchstleistungen vollbracht – man denke nur an Sterneköche, Modezaren und Spitzensportler. Andererseits fördert der Blick auf scheinbar Alltägliches kulturelle Entwicklungen mit vielen spannenden und wissenswerten Fakten zutage. Ein eigenes Kapitel ist der Kommunikation und den Medien gewidmet, die in digitaler Form gerade für eine kulturelle Revolution sorgen.

Teil V: Der Top-Ten-Teil

Wie Sie das von … für Dummies- Büchern kennen, ist der Top-Ten-Teil eine nützliche und vergnügliche Ergänzung in Listenform. Diesmal werde ich Ihnen dort einige ganz besondere Kulturgüter aus den Bereichen Bildende Kunst, Musik, Literatur und Film noch etwas genauer vorstellen.

Symbole, die in diesem Buch verwendet werden

Wie es weitergeht

Das liegt ganz bei Ihnen! Sie können einfach die nächste Seite umblättern und weiterlesen, aber auch gezielt nach Informationen suchen. Wenn es um größere Sachthemen geht, hilft Ihnen das ausführliche Inhaltsverzeichnis weiter. Wenn Sie nach bestimmten Personen oder Begriffen suchen, informieren Sie sich am besten im Stichwortverzeichnis am Ende des Buchs.

Teil 1

Kultur – ein Blick hinter die Kulissen

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