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Gratulation!

  1. All in all – was nehme ich aus diesem Buch mit?
  2. Was sagen Teilnehmer zu euren Workshops?
  3. Wie kann ich das Buch nach dem Lesen weiterverwenden?

Willkommen

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  1. Warum sollte ich dieses Buch lesen?
  2. Was erwartet mich in diesem Buch?
  3. Aus welchem Kontext heraus ist dieses Buch entstanden?

Agilität

#Flexible Arbeitsprozesse

Digitale Transformation. Veränderungen in Wirtschafts- und Arbeitswelt. Hohe Geschwindigkeiten und neue Medien. All dies sind die Herausforderungen, denen sich Unternehmen weltweit und in Zukunft immer dringlicher stellen müssen. Wie kann man auf fundamentale Veränderungen auf den Märkten und im Tagesgeschäft reagieren? Der neue Managementansatz heißt: Agilität.

Agilität wird damit zum Gegenspieler der sukzessiven Planerfüllung. Erfolgreiche Unternehmen zeichnet zunehmend aus, dass sie proaktiv und antizipativ handeln: Es wird versucht, die Zukunft vorauszuahnen, und dementsprechend Maßnahmen entwickelt. Diese Maßnahmen sind dabei nicht in Stein gemeißelt, sondern flexibel anpassbar; wie ein Kompass, der in eine bestimmte Richtung zeigt und sich je nach Ausrichtung einpendelt. Norden steht dabei für die Vision des Unternehmens, nach deren Erfüllung es strebt. Sofort umzusteuern und die Strategie neu auszurichten, wenn man in einer Sackgasse gelandet ist, zeichnet agile Arbeitsprozesse aus. Früher übliche Fünf- oder Zehn-Jahrespläne gehören damit eindeutig der Vergangenheit an: Niemand weiß genau, wie die Zukunft in fünf oder gar zehn Jahren aussehen wird – man weiß nur, dass man für alles gewappnet sein muss!

Agil bedeutet flink, beweglich, flexibel. Statt eingefrorener 10-Jahres-Pläne erfordert Agilität im Unternehmen also das Erschaffen einer Vision, die in Entscheidungsprozessen die Richtung weist. So können Prozesse revidiert und nachjustiert werden, sobald die Umstände das erfordern. Starke Hierarchien machen lange und zeitaufwändige Abstimmungsprozesse notwendig, die das Fortschreiten von Prozessen behindern können. Insbesondere, wenn Modifikationen durch unerwartete Ereignisse oder veränderte Kundenwünsche eintreten.

Für viele Traditionalisten erscheinen solche Visionen als sehr vage, da sie mehr eine Orientierungsgrundlage als klare Vorgaben sind. In diesem Sinne kann man Agilität eher als Führungsstil verstehen: Die konkrete Art und Weise, wie ein Ziel erreicht wird, bleibt zunächst unklar und damit flexibel, anpassbar. Doch das Ziel, die schimmernde Zukunftsvision, weist den Weg. Maßnahmen, die einen Schritt darauf zu ermöglichen, werden ergriffen und Konzepte, die dem im Weg stehen, abgeschafft.

Damit wird die geforderte Agilität der modernen Wirtschaft selbst zum Anlass für Innovationsworkshops: Wer zukunftsfähig in komplexen Marktumfeldern Erfolg haben will, muss agil sein. Wer agil sein will, muss agile Methoden anwenden. Um agile Methoden auszuprobieren und einzuführen, sind Innovationsworkshops eine hervorragende Möglichkeit.

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#InnoFo3D Innovationsforschung

Wir, die Autoren, begrüßen Sie herzlich und freuen uns, dass dieses Buch den Weg in Ihre Hände gefunden hat. An dieser Stelle möchten wir uns kurz vorstellen, damit Sie einen Eindruck über die Hintergründe und unser Anliegen mit diesem Buch bekommen.

Dr. Reinhold Pabst: »Ich leite die Innovationsforschung der Allianz 3Dsensation am Fraunhofer-Institut IOF und bin selbstständiger Business Coach und Consultant. Mit Entrepreneurship-Expertise aus zwei eigenen Start-Ups und nunmehr seit über zehn Jahren Coaching- und Beratungserfahrung unterstütze und begleite ich Menschen in der Geschäftsgründung sowie öffentliche Forschungseinrichtungen bei Innovationsprojekten, Change Prozessen oder persönlichen Entwicklungsfragen. Ich initiiere Innovationsworkshops, um die Teamarbeit in Gang zu bringen oder aufrechtzuhalten. Mein Tipp als Moderator: weg vom Einzelkämpfertum! Die Entwicklung von Innovation ist Teamarbeit. In unseren Workshops fördern wir gezielt die Entwicklung einer Haltung vom Ich zum Wir!«

Vera Podlinski: »Ich bin die Psychologin im Team und das kreative Herz: Visuelle Gestaltung und menschliches Miteinander sind meine Passion. Ich kümmere mich um strukturelle Belange und schreibe Roadmaps, plane und konzipiere für mein Leben gern und bringe alles in eine Form, die für andere ansprechend und direkt verständlich ist. In der Workshop-Entwicklung erarbeite ich gemeinsam mit meinem Team die Tools, die wir einsetzen wollen, schreibe Ablaufpläne und trage die Materialien zusammen. Beim Workshop selbst bin ich als Moderatorin tätig und dokumentiere alles fotografisch. Mein Hack als Moderatorin: Auf die Bedürfnisse aller Teilnehmer achten und jeden zu Wort kommen lassen. Man muss einen Weg finden, alle Teilnehmer zu aktivieren und sie für die Sache zu begeistern. Dann kommen auch die genialsten Ideen raus!«

Lisa Koch: »Ich bin Masterabsolventin im Fachgebiet Business Administration, konzipiere und strukturiere kreative Workshops und behalte stets den genauen Ablauf im Auge. Die Liebe zum Detail kombiniert mit fachlichem Knowhow stellt sicher, dass jeder unserer Workshops einzigartig und zugleich professionell gestaltet wird. Durch die sorgfältige Auswahl zielgruppengerechter Tools kombiniert mit einem guten Gespür für die Bedürfnisse des Anwenders sorge ich für erfolgreiches Gelingen der Workshops. Mein Geheimrezept als Moderatorin: Durch eine Kombination aus Organisiertheit und Offenheit lassen sich die besten Ergebnisse erzielen. Eine gute Workshop-Struktur ist wesentlich, allerdings kann eine zu starre Organisation und Planung die kreativen Freiräume und das Entstehen der besten Ideen verhindern. In jedem Workshop passiert etwas Unvorhergesehenes, mein Motto: spontan bleiben und jeden Gedanken erst einmal zulassen!«

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Wie haben wir überhaupt als Team zusammengefunden?

Zum besseren Verständnis müssen wir ein wenig ausholen: Mit dem Förderprogramm »Zwanzig20 – Partnerschaft für Innovation«, welches 2013 in den Startlöchern stand, werden Kooperationen aus Wissenschaft und Wirtschaft unterstützt, um »Ostdeutschland zum Innovationsmotor bei wichtigen Zukunftsthemen« zu machen, so Bundesforschungsministerin Johanna Wanka. Im Rahmen dessen bewarb sich das Fraunhofer-Institut IOF aus Jena als Initiator der sogenannten Allianz 3Dsensation. Dabei handelt es sich um ein Konsortium von Akteuren aus der Forschung, Klein- und Mittelständischen sowie Großunternehmen, die sich im Sektor der 3D-Technologie als Schnittstelle der Mensch-Maschine-Interaktion betätigen:

»Die Innovationsallianz 3Dsensation verfolgt das Ziel, die Interaktion von Mensch und Maschine grundlegend zu verändern. Der Umgang des Menschen mit Maschinen und jeglichen technischen Systemen soll natürlicher sowie intuitiver, sicherer und effizienter gestaltet werden. Voraussetzung dafür ist die vollständige Anpassung der Mensch-Maschine-Interaktion an die Bedürfnisse und die Erfahrungen des Menschen, sodass Maschinen zum Partner des Menschen werden können.« (www.3d-sensation.de)

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Um das Entwicklungspotenzial innerhalb der Allianz zu stärken und die zugrundeliegenden Innovationsprozesse zu durchleuchten, welche die einzelnen Projekte durchlaufen, wurde InnoFo3D erschaffen, ein strategisches Begleitprojekt. InnoFo3D betreibt die Innovationsforschung der Allianz 3Dsensation und ist ein Gemeinschaftsvorhaben vom Fraunhofer-Institut IOF in Jena und der Bauhaus-Universität Weimar.

Das Projekt InnoFo3D endete mit dem ersten Quartal 2018. Die Erkenntnisse und erarbeiteten Strategien werden einerseits mit dem Folgeprojekt InnoFly3D im Technologietransfer von der Idee zur Vermarktung weiterverwertet. Andererseits hat es sich das Team des Fraunhofer-Instituts IOF mit diesem Buch zur Aufgabe gemacht, einen Teil der Innovationsarbeit, nämlich die Gestaltung von Innovationsworkshops, anschaulich und nachvollziehbar aufzubereiten, um die Projektergebnisse festzuhalten und unseren Wissenstand zu diesem Thema mit Ihnen zu teilen. Entstanden im Nachgang des Projektes InnoFo3D kann es als Synthese unserer Erkenntnisse in Bezug auf die Workshop-Arbeit verstanden werden. Sowohl unsere empirischen Forschungsergebnisse über Innovationsprozesse in Wissenschaft und Wirtschaft fließen darin ein, als auch unsere praktische Erfahrung durch vielzählige Workshops zur Steigerung des Innovationspotenzials unserer Partner.

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Um all diese komplizierten Zusammenhänge visuell greifbar zu machen, zeigen wir Ihnen in Anlehnung an das Tool »Golden Circle« (siehe auch Toolbox unter »Generieren«), was wir meinen:

Wir hoffen, in dieser Form einen Wissens-Tank zu füllen, aus dem Sie schöpfen können! 

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Workshops als Mikroelemente im Innovationsprozess

Workshops sind das Schmiermittel in der Innovationsarbeit – das ist unsere Erkenntnis aus vielen Jahren Moderation in der Innovationsbranche. Dabei verstehen wir Workshops als für sich stehende, gestaltbare Mikroelemente im übergeordneten Innovationsprozess. Workshops sind Orte des Austausches, in denen Menschen zusammenkommen und Interaktionen stattfinden können. Über Workshops lässt sich die Zusammenarbeit steuern, koordinieren und motivieren. Sie sind also zum einen der Dreh- und Angelpunkt der Zusammenarbeit und befeuern zum anderen den Innovationsprozess kontinuierlich und bringen ihn immer wieder voran.

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Prinzipien: Kollaboration, Kreativität und Nutzerfokus

Basierend auf der erfolgreichen Innovationsmethode Design Thinking ist unsere Arbeit inspiriert durch die Prinzipien Kreativität, Kollaboration und Nutzerfokussierung. Diese drei Prinzipien sind nicht nur die Grundlage unserer Workshops, sondern auch der rote Faden für dieses Buch. Die Herausforderung bei der Anwendung von Innovationsmethoden liegt darin, dass sie oft einen langwierigen Makroprozess umfassen und damit schwer greifbar in der konkreten Handhabung sind. Daher haben wir die grundlegenden Prinzipien für die Praxis des Workshop-Settings aufbereitet.

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Innovation Circle und Workshop-Planer

Der Leserlichkeit halber verwenden wir im Folgenden die männliche Form, sprechen aber gleichermaßen alle weiblichen Leser an. Nun aber: Viel Spaß beim Lesen!

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