MIT ORGANIGRAMMEN DEN AUFBAU EINES UNTERNEHMENS VERSTEHEN
Ein Organigramm beschreibt die Aufbauorganisation eines Unternehmens beziehungsweise Unternehmensteils. Es besteht aus wenigen einfachen Elementen und ist daher für jedermann schnell verständlich und leicht erlernbar:
MIT ERM DIE UNTERNEHMENSDATEN STRUKTURIEREN: GRUNDELEMENTE
Daten sind der wichtigste Schatz eines Unternehmens, denn sie sind ganz und gar unternehmensspezifisch! (Beispiel: Wann hat welcher Kunde welchen Auftrag erteilt und wie weit ist dieser bearbeitet?) Um zu verstehen, welche Daten mit welchen anderen Daten wie verknüpft sind, nutzen Wirtschaftsinformatiker sogenannte Entity-Relationship-Modelle, die ebenfalls nur wenige grafische Elemente umfassen:
MIT ERM DIE UNTERNEHMENSDATEN STRUKTURIEREN: VERKNÜPFUNGEN
Daten stehen nicht allein auf einer imaginären digitalen Unternehmenswiese, sondern sind oft durchaus komplex miteinander verknüpft. ER-Diagramme helfen, diese Beziehungsgeflechte darzustellen:
MIT BPMN DIE UNTERNEHMENSABLÄUFE MODELLIEREN
Ein Geschäftsprozess ist ein Ablauf, durch den eine betriebliche Aufgabe erledigt wird. Er umfasst oft viele einzelne Arbeitsschritte und ist mehr oder weniger komplex, weil diese Schritte von mehreren Teilnehmern und nicht nur nacheinander, sondern auch überlappend oder nebenläufig organisiert sein können und von vielen Bedingungen und Einflüssen abhängen. Ein Geschäftsprozess läuft immer und immer wieder ab. Wenn ein Unternehmen diesen Ablauf intensiv analysiert und ihn gut strukturiert, dann wird es schneller, kostengünstiger und oft auch qualitativ besser arbeiten. BPMN sind der Standard, um Geschäftsprozesse darzustellen. Jeder Teilnehmer an einem Prozess (zum Beispiel Kunde, Lieferant) hat einen Pool, in den die folgenden Elemente eingezeichnet werden. Diesen Pool können Sie gegebenenfalls auch in Schwimmbahnen (»Lanes«) unterteilen, zum Beispiel für einzelne Organisationseinheiten (Verkaufsabteilung, Personalabteilung und so weiter) eines Teilnehmers.
Wirtschaftsinformatik für Dummies
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Das vorliegende Werk wurde sorgfältig erarbeitet. Dennoch übernehmen Autoren und Verlag für die Richtigkeit von Angaben, Hinweisen und Ratschlägen sowie eventuelle Druckfehler keine Haftung.
Werner Burkard ist seit über zwanzig Jahren Professor für Wirtschaftsinformatik an der Fakultät für Wirtschaft und Recht der Hochschule Pforzheim. Zuvor war er einige Jahre Leiter der IT am Forschungszentrum Informatik in Karlsruhe und davor hat er bei einem kleinen schwäbischen Autobauer dabei mitgewirkt, ein »Extreme-SUV« (Eingeweihte nennen das Gefährt auch »Unimog«) noch besser zu machen.
Seine Leidenschaft für Bits & Bytes entdeckte er schon zu Schulzeiten, als es ihm gelang, einem programmierbaren Taschenrechner TI-59 erfolgreich seinen Willen aufzuzwingen. Damit war das Informatikstudium keine Frage mehr. Im Kollegenkreis gilt er auch heute eher als der »Techie« und leistet bei den angehenden Betriebswirten Schwerstarbeit.
Dass ihm die Weitergabe von Wissen liegt und auch Spaß macht, bemerkte er schon während des Studiums, als er ganz nebenbei in die Erwachsenenbildung einstieg. Als Dozent wirkte er über Jahre hinweg beim Berufsförderungswerk der Gewerkschaften und bei der IHK. Aus diesen fernen, noch studentischen Zeiten stammt auch sein erstes Buch zur »Programmierung in C«. Heute liegt der Schwerpunkt seiner Arbeit bei den eher technischen Aspekten der Wirtschaftsinformatik, wie Grid-Computing, smarte Systeme und ganz allgemein bei verteilten Anwendungen.
Werner Burkard: Von der Sonne verwöhnt wie der badische Wein, genießt er seine Heimat: das Rheintal und den Schwarzwald. Zugleich liebt er es, über den Rhein überzuwechseln und in das französische »Savoir-vivre« in seiner ganz besonderen, nämlich elsässischen, Lebensart einzutauchen.
Apropos Eintauchen. Das tiefe Blau des Meeres zu erforschen, die bunte Vielfalt der Korallen und Fische zu bewundern, über die bizarren Formen der Riffe zu staunen, die Schwerelosigkeit und Stille unter Wasser zu genießen – Tauchen ist die große Leidenschaft von Stephan Thesmann. Sein Traum für das Leben nach der Hochschule ist eine eigene Tauchschule in der Karibik.
Bis dahin erforscht er so ziemlich alles rund um Geschäftsprozesse im Internet, zum Beispiel wie Unternehmen mit Informationstechnologie wettbewerbsfähiger werden können, wie sich die Benutzungsoberfläche von Software menschengerechter gestalten lässt und wie Webangebote es schaffen, in den Suchergebnissen bei Google weit oben zu stehen. Dieses Wissen teilt er gerne mit seinen Bachelor- und Masterstudenten an der Hochschule Pforzheim und den Lesern seiner Lehrbücher und Fachartikel.
Stephan Thesmann hatte sich nie vorgestellt, Professor zu werden. Als er nach dem Studium der Betriebswirtschaftslehre und seiner Zeit am Bayerischen Forschungszentrum für Wissensbasierte Systeme in einem großen Softwareunternehmen tätig war, bat ihn ein ehemaliger Kollege, einen Lehrauftrag an der Georg-Simon-Ohm-Hochschule zu übernehmen – damit war es um ihn geschehen. Der Ruf an die Hochschule Pforzheim kam dann 1998 und Stephan Thesmann freut sich noch heute jeden Tag darüber, dass er ihn angenommen hat.
Einführung
Surfen, chatten, twittern, googeln: Wir leben in einer faszinierenden Welt, die sich mit einer Geschwindigkeit wandelt, dass es einem schon schwindelig werden könnte. Onlinebanking? Im Internet aus Hunderten von Modellen einen neuen Fernseher auswählen und bei einem Lieferanten aus den USA bestellen? Und das alles von unterwegs aus mit dem Smartphone? Oder zu Hause und während Reisen arbeiten können, fast als säße man im Büro? Was Sie und wir heute als selbstverständlich ansehen, war vor kaum mehr als zwanzig Jahren den meisten Menschen völlig unbekannt. Über allem schwebt ein fundamentaler Megatrend: digitale Vernetzung aller Lebensbereiche!
Dass alle diese Veränderungen nicht nur Privatpersonen betreffen, sondern natürlich auch in den Unternehmen riesige Auswirkungen haben, liegt auf der Hand. Man erwartet einfach, dass Anbieter im Web präsent und ansprechbar sind; andernfalls existieren sie für viele potenzielle Kunden schlichtweg nicht. Zahlreiche Geschäftskunden verlangen, dass ihre Lieferanten sie automatisch bedarfs- und zeitgerecht beliefern und auch auf kurzfristige Bedarfsänderungen reagieren können. Die Einkaufsabteilung möchte das beste Angebot auf einem globalen Markt finden und nutzen können. Die Vertriebsabteilung muss schnell auf Kundenanfragen reagieren können, damit sie nicht Aufträge oder gar Kunden an Wettbewerber verliert. Und ein Arbeitgeber steigert seine Attraktivität für Mitarbeiter und Bewerber, wenn er Heimarbeitstage anbietet. Sie sehen also, die Anforderungen an die betrieblichen Informationssysteme haben sich mächtig verändert und erweitert.
Experten, die Informationssysteme und den Megatrend der digitalen Vernetzung nutzen, um Unternehmen erfolgreicher zu machen, nennt man Wirtschaftsinformatiker. Sie untersuchen, wie man in einem Unternehmen die moderne Informationstechnik, Daten, Programme und Menschen so einsetzen kann, dass die betrieblichen Abläufe und Strukturen optimal gestaltet sind.
Wirtschaftsinformatiker müssen oft wahre Tausendsassas sein, weil sie es eben nicht allein mit Computern zu tun haben, sondern mit komplexen Systemen aus Menschen, Organisationen, Strukturen und Abläufen. Da fließt vieles mit hinein: neben einer gehörigen Portion Informatikwissen und BWL-Know-how braucht es vor allem auch Erkenntnisse und Methoden der Sozialwissenschaften, Soziologie, Psychologie, Ethik und eine Prise Jura.
Wir zeigen Ihnen praxisnah und an einem durchgehenden Beispiel, was Wirtschaftsinformatiker leisten und warum ihre Arbeit in der modernen Welt unverzichtbar geworden ist. Und wir hoffen, dass Sie begeistert sein werden, wenn Sie dieses Buch gelesen haben, denn Sie können dann mitreden! Und erwarten Sie das Unerwartete: Wirtschaftsinformatik kann unglaublich spannend sein.
Über dieses Buch
Halten Sie gerade ein Lehrbuch in den Händen? Ist es eher ein populärwissenschaftliches Werk? Oder ist es ein Nachschlagewerk oder gar eine Einführung? Viele Fragen, hier ein paar wichtige Antworten:
Ja, wir richten uns an Menschen, die sich aus ganz unterschiedlichsten Gründen für den Einsatz von Informationssystemen im Unternehmenskontext interessieren und grundlegendes Wissen (und sogar Können!) aufbauen wollen – und nicht nur an Experten.
Ja, Sie lesen gerade ein Buch, um etwas zu verstehen und zu lernen! Insofern ist es in der Tat ein Lehrbuch, wenn auch (zumindest stellenweise) spannend wie ein Krimi oder auch lustig!
Ja, Sie können das Buch auch als klassisches Nachschlagewerk verwenden, auch wenn es in erster Linie nicht dazu gedacht ist.
Anders als ein populärwissenschaftliches Buch wollen wir den Dingen an vielen Stellen auf den Grund gehen und erklären Ihnen nicht nur, was jeweils Sache ist, sondern auch, warum das so ist und wie man damit umgeht. Einfach gesagt: Sie lernen in diesem Buch auch viele Methoden und Vorgehensweisen, mit denen Wirtschaftsinformatiker Problemstellungen angehen.
Wir nutzen dazu manchmal spannende und humorig-schräge Beispiele, die Sie leicht nachvollziehen können und die abgewandelt in Ihrem Alltag und Ihrer Arbeit so oder ähnlich auch vorkommen könnten. Dabei spielt der Humor ganz gezielt eine besondere Rolle. Er dient nur vordergründig Ihrer Unterhaltung, wirkt aber im Grunde wie ein Turbo für Ihr Gehirn. Die Neurowissenschaft hat schon länger erkannt, dass unser Gehirn Dinge gerade dann besonders gut behält, wenn sie ungewöhnlich, unlogisch, ja gar absurd erscheinen. Wir machen uns diesen Umstand also ganz gezielt zunutze und Sie haben den Spaß beim Lesen!
Was Sie nicht lesen müssen
»Müssen« müssen Sie schon mal gar nichts – und schon gar nicht das ganze Buch von vorn bis hinten in einem Zug durcharbeiten! Fangen Sie einfach dort an, wo es am spannendsten klingt! Weil bei der Wirtschaftsinformatik ja alles vernetzt ist, können Sie sich von dort aus weiter »durchhangeln«.
Vielleicht interessiert Sie das Thema an sich, aber die letzten kniffligen Details wollen Sie sich schenken? Zum Beispiel weil Sie kein Wirtschaftsinformatiker werden wollen oder Sie sich sicher sind, dass Sie nie im Leben eine IT-Infrastruktur, eine Computeranwendung oder einen Geschäftsprozess in einem Betrieb neu zu gestalten haben werden? Auch kein Problem! Wir haben die tiefer gehenden Details und Hintergrundinformationen mit dem Symbol »Detailwissen« gekennzeichnet. Sie verlieren den Faden nicht, wenn Sie diese Passagen auslassen, versprochen!
Konventionen in diesem Buch
Da Bücher der … für Dummies-Reihe gut lesbar sein sollen, haben wir beim Schreiben auf die weibliche Form verzichtet. Sie sind aber unsere Leserin? Dann unsere Bitte: Bekommen Sie beim Lesen als Frau keinen zornesroten Kopf, wenn Sie immer nur von Informatikern, Studenten, Betriebswirten und so weiter lesen. Wir schließen alle Leserinnen in unsere maskuline Form ausdrücklich und herzlich mit ein. Aus langjähriger Erfahrung wissen wir sehr wohl, wie viel Engagement, Teamfähigkeit und Kompetenz viele Frauen aufweisen. Ob als Führungskraft oder Projektmitarbeiterin: Sie stehen Ihre Frau, auch wenn die Stellenbeschreibung in der maskulinen Form benannt ist! Deshalb bedauern wir zugleich, dass Frauen in der Wirtschaftsinformatik nach wie vor unterrepräsentiert sind. Es wäre toll, wenn wir Sie mit diesem Buch für die Wirtschaftsinformatik begeistern und auf diese Weise etwas an diesem Missstand rütteln könnten.
Sie sprechen Deutsch? Wir auch! Allerdings benutzen Wirtschaftsinformatiker eine Vielzahl an Fachvokabeln, die in der Regel dem Englischen entlehnt sind. Sie werden sich also daran gewöhnen müssen, dass oft eine englische Vokabel durch die Textzeilen huscht.
Törichte Annahmen über den Leser
Sie haben dieses Buch sicher nicht zur Hand genommen, weil Ihnen der letzte Kriminalroman zu fade war, nicht wahr? Wir gehen also davon aus, dass es da ein handfestes Interesse an den Themen der Wirtschaftsinformatik gibt.
Vielleicht wollen Sie eine entsprechende Ausbildung oder ein Studium aufnehmen oder haben dieses bereits begonnen? Und Sie wollen zügig und mit hoher Effizienz erste Wissenslücken schließen. Oder Ihr Interesse liegt eigentlich in etwas anderen Bereichen, aber nun steht das Thema Wirtschaftsinformatik auf dem Lehrplan und Sie wollen das Beste daraus machen?
Wir gehen davon aus, dass Sie eigentlich schon ganz routiniert in der Nutzung von PC und Internet sind und dass das Schreiben von E-Mails und das Suchen im Web kein Problem für Sie darstellt. Ihnen fehlt nur noch Hintergrundwissen, um den Einsatz der IT in Unternehmen zu verstehen und einordnen zu können. Diese Lücke wollen wir mit Ihnen schließen.
Sie erwarten von diesem Buch aber andererseits nicht, dass Sie ein fertiger Top-Wirtschaftsinformatiker sind, wenn Sie das Buch fleißig bis zum Ende verschlungen haben. Jedoch sind Sie bereit, nicht nur zu lesen, sondern sich Gedanken zu machen über das Gelesene, sich mit den Methoden und Hintergründen auseinanderzusetzen und ab und an via Web einen Sachverhalt weiter zu verfolgen. Sie scheuen also nicht davor zurück, das Gelesene durch eigenes Handeln auszuprobieren und zu experimentieren.
Wie das Buch aufgebaut ist
Dieses Buch hat fünf Teile. Im ersten Teil wollen wir Sie für das Thema begeistern und Ihnen zeigen, auf welch spannendes Abenteuer Sie sich gerade einlassen. Im zweiten Teil zoomen wir näher an einen fiktiven Betrieb heran und zeigen die Vielgestaltigkeit der betrieblichen IT. Im dritten Teil tauchen Sie ein in das heiße Leben der IT-Manager und sehen, wie man die IT verantwortungsvoll managt, ihre Risiken beherrscht und Daten sicher macht. Weil Informationssysteme sich (noch) nicht fortpflanzen, wie Menschen oder vielerlei anderes Getier, sehen Sie im vierten Teil, wie solche Systeme entworfen und gebaut werden. Im letzten Teil haben wir noch ein besonderes Schmankerl für Sie vorbereitet: Der letzte Teil wendet sich ganz gezielt an die diversen Zielgruppen dieses Buches, indem jede Zielgruppe (Studierende, Praktiker und so weiter) ihre speziellen Top-Tipps erhält. Und als besonderes Schmankerl finden Sie auf www.fuer-dummies.de und Wirtschaftsinformatik für Dummies noch drei Bonus-Kapitel aus dem Top-Ten-Teil.
Teil I: Abenteuer Wirtschaftsinformatik
Stellen Sie sich vor, dass Sie demnächst neu in ein Unternehmen kommen, um dort an verantwortungsvoller Stelle an der Informationsversorgung mitzuarbeiten! Sie erleben im ersten Kapitel wie so ein Unternehmen ausschauen könnte und was da auf Sie zukommt. Sie entdecken die Megatrends der IT im 21. Jahrhundert und ihre Wirkungen auf die Gesellschaft. Zugleich werden Sie überrascht sein, was der Begriff Wirtschaftsinformatik so alles in sich trägt, gerade auch als Wissenschaftsdisziplin!
Teil II: Betriebliche Informationssysteme, wohin man schaut …
In diesem Teil lernen Sie Ihre neue Chefin kennen: Eine hochkompetente und faszinierende Frau, Dr. Diana Data (oder kurz einfach nur 3D genannt), führt Sie durch die einzelnen Bereiche des Unternehmens und zeigt Ihnen die dort eingesetzten Informationssysteme. Sie werden staunen, wie viele und welch unterschiedliche Formen der Informationsverarbeitung in einem modernen Unternehmen genutzt werden.
Teil III: Der Betrieb von Informationssystemen
Nachdem Sie nun die Vielzahl der IT-Systeme ein Stück weit überblicken, geht es jetzt daran zu überlegen, wie man diese Systeme managen kann beziehungsweise muss! Denn falls die Informationssysteme ausfallen würden – wie lange könnte Ihr Unternehmen überleben?
In diesem Teil behaupten Sie sich gegen Spione, sorglose Kollegen, dumme Zufälle, Chaos und mehr! Erfahren Sie, warum gegen einen »Head Crash« keine Kopfschmerztabletten helfen, warum »vfr45tgb« kein gutes Kennwort ist, was Descartes und Kant mit Informationssystemen zu tun haben und warum Green IT nicht nur ein Thema für »Ökofuzzis« ist. Ihr Respekt und Ihre Anerkennung für 3D wachsen immens!
Teil IV: Informationssysteme entwickeln
Informationssysteme sind nicht einfach da! Sie entstehen und entwickeln sich fortlaufend weiter. Allerdings hat diese Evolution mit den Prozessen im Tierreich nur wenig zu tun: Es sind stets Menschen, die eine Herausforderung identifizieren und dafür gezielt eine Lösung schaffen! Von der Idee, dass man etwas ganz Bestimmtes braucht, bis zu dem Moment, wo es dann in der Tat verfügbar ist, vergeht nicht nur viel Zeit: da ist auch so manche Gehirnwindung zu massieren und so mancher Schweißtropfen zu spenden! Wer jetzt denkt: »Oje, jetzt kommt der Teil, wo nur noch programmiert wird …«, hat eine falsche Vorstellung von Wirtschaftsinformatik.
Teil V: Der Top-Ten-Teil
Sie wissen, dass in vielen Büchern das Beste zum Schluss kommt! Im letzten Teil dieses Buches finden Sie wichtige Tipps, die wir nach den vermuteten Lesergruppen zusammengefasst haben:
Sie wollen vielleicht Wirtschaftsinformatik studieren und lechzen nach brandheißen Tipps, um sich besser entscheiden zu können?
Sie haben das Studium bereits begonnen und lechzen noch immer?
Damit nicht genug: Unter www.fuer-dummies.de und Wirtschaftsinformatik für Dummies finden Sie drei Bonuskapitel mit Informationen für
all jene, die keine Wirtschaftsinformatiker sind, aber schon immer das Wichtigste über diese schrägen Typen wissen wollten
all jene, die Wirtschaftsinformatiker sind, aber noch nicht alle Gebote dieses ehrbaren Berufsstands kennen und
all jene, die das Studium erfolgreich abgeschlossen haben und sich die Augen reiben und fragen »Was nun?«
Symbole, die in diesem Buch verwendet werden
Wir verwenden in diesem Buch Symbole, um Ihre Aufmerksamkeit auf bestimmte Dinge zu lenken.
Mit diesem Symbol sind Sachverhalte und Begriffe markiert, die Sie sich merken sollten.
Neben diesem Symbol finden Sie Definitionen und Begriffserklärungen.
Wenn Sie etwas austesten, probieren oder üben sollen, dann finden Sie es mit diesem Symbol markiert.
Manchmal gibt es knifflige Zusammenhänge, bei denen man wirklich aufpassen sollte. Aber dieses Symbol warnt Sie vor diesen Dingen.
Der junge Mann zeigt Ihnen, wo Sie Detailwissen zum jeweiligen Thema finden.
Mit diesem Symbol geben wir Ihnen einfach einen guten Tipp!
Wie es weitergeht
Manche Menschen lesen Bücher vorn beginnend und durchgehend bis zum Ende. Andere machen es umgekehrt, was allerdings bei Büchern eher ungewöhnlich, bei Zeitungen aber durchaus nicht unüblich ist. Auch wenn wir uns die klassische Methode mit dem Start am Buchanfang am besten vorstellen können, so ist das Buch aber dennoch so geschrieben, dass ein Einstieg an fast jeder Stelle möglich ist. In diesem Fall ist es wohl am besten, Sie werfen mal einen Blick auf das Inhalts- oder das Stichwortverzeichnis und steigen dort ein, wo Ihnen das Thema am spannendsten erscheint. Oder Sie starten mit Teil I und tauchen so gleich in das pralle Leben der Wirtschaftsinformatiker ein.
Viel Spaß dabei!
Teil I
Abenteuer Wirtschaftsinformatik
IN DIESEM TEIL
Hier gibt es erst einmal viel Spannendes zu lesen, aber weniger wirklich zu pauken. Die Kapitel in diesem Teil sollen Ihnen vielmehr ein wenig von der Faszination, der thematischen Weite und dem Facettenreichtum der Wirtschaftsinformatik vermitteln. Sie werden außerdem mehr über den Einfluss von IT auf unsere Gesellschaft erfahren und grundlegende Begriffe rund um die IT kennenlernen.
Kapitel 1
Ihr Einstieg in die Unternehmens-IT
IN DIESEM KAPITEL
Ein Szenario gegen trockene Materie
Zeilen, die Appetit machen
Die Meblo AG: Ihr neuer Arbeitgeber
Auf ins Abenteuer Wirtschaftsinformatik!
Sie wollen etwas über Wirtschaftsinformatik erfahren – oder Sie müssen es, obwohl Sie es eigentlich gar nicht wirklich wollen? Tauchen Sie ein in eine faszinierende Welt, die eben nicht vor Bits und Bytes nur so strotzt, sondern voller betrieblicher Probleme – besser gesagt: Herausforderungen – steckt. Herausforderungen, die Sie mit der richtigen Mischung aus gesundem Menschenverstand, Wissen, Können und Humor lösen können.
Wir, die Autoren, kennen Sie natürlich nicht persönlich, stellen uns aber folgendes Szenario vor:
Der schicksalhafte Brief
Es ist Samstag, ein herrlicher Frühlingsmorgen. Sie sitzen beim Frühstück auf dem sonnigen Balkon und schauen verdattert auf den Brief, der Sie gerade eben umgehauen hat: Sie haben den Job! Sie sind Assistent des Vorstands für Informationsmanagement bei der Meblo AG, einem Möbelhersteller ganz in der Nähe. Und schon am kommenden Montag soll es losgehen!
Unzählige Gedanken jagen Ihnen durch den Kopf: Freude, ja klar, aber da sind auch jede Menge beunruhigende Fragen. In Ihrer bisherigen Ausbildung hat Ihr Schwerpunkt schließlich nicht gerade auf Informationstechnologie gelegen. Daher hatten Sie sich auch keine sonderlich großen Chancen ausgerechnet, als Sie sich vor einigen Wochen bei der Meblo AG auf die offene Stelle beworben hatten. »Mit IT-Wissen habe ich beim Vorstellungsgespräch sicher nicht punkten können … aber meine Kundenorientierung und mein strukturiertes Denken haben wohl geholfen«, überlegen Sie. Und offensichtlich haben Sie mit Ihrer raschen Auffassungsgabe und Ihrer Persönlichkeit bei der Meblo AG Eindruck gemacht.
Nun kommt Ihnen das Versprechen Ihrer neuen Chefin in den Sinn: »… und das mit der Wirtschaftsinformatik bringen wir Ihnen schon noch bei.« Dr. Diana Data, die Leiterin der IT bei Meblo, hat Sie gleich am Tag des Vorstellungsgesprächs fasziniert und zugleich irritiert. Sie ist ein gestandener IT-Profi, Mitte/Ende dreißig, mit enormer fachlicher Kompetenz und rhetorisch gewandt, dass einem die Luft wegbleibt.
Ganz in Gedanken versunken lassen Sie die Markise herunter, schieben Butter und Milch in den Schatten und holen sich Ihren Tablet-PC. Sie wollen sich auf den ersten Arbeitstag gründlich vorbereiten und Ihr Wissen über die Meblo AG per Internetrecherche auffrischen. Schaden kann es jedenfalls nicht …
Wir wissen natürlich nicht, ob Sie gerade auf dem Balkon die Markise ausgefahren haben, und auch alle weiteren Details unseres Traums sind sicher weit weg von Ihrer aktuellen Lebenssituation. Das geschilderte Szenario soll es Ihnen erleichtern, die Welt der Wirtschaftsinformatik zu entdecken – anhand Ihres neuen Jobs. Tauchen Sie bei der Meblo AG nach und nach ein in das Abenteuer Wirtschaftsinformatik! Dr. Diana Data und die anderen Mitarbeiter stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Seite.
Sie wollen lieber zügig zur Sache kommen, denn Sie studieren und die Prüfungen im Fach Wirtschaftsinformatik stehen an? Oder Sie sind Praktiker und brauchen ganz gezielt einen Überblick beziehungsweise Einstieg in ein spezielles Themengebiet innerhalb der Wirtschaftsinformatik? Kein Problem: Lesen Sie dieses Kapitel hier zu Ende und überfliegen Sie Kapitel 5. Danach können Sie dort im Buch einsteigen, wo Sie thematisch der Schuh drückt. Sobald Sie wissen, wer die Meblo AG ist, können Sie an jeder Stelle im Buch weitermachen!
Die Meblo AG: Ihr neuer Arbeitgeber
»Herzlich willkommen bei Meblo – Ihrem Partner für Einrichtungsgegenstände aus aller Welt.« Mit diesen Worten begrüßt Sie Siegfried Sitzgut, der Gründer der Meblo AG, in einem Imagefilm auf der Website des Unternehmens. Im weiteren Verlauf des Videos erfahren Sie, dass Meblo Einrichtungsgegenstände aus aller Herren Länder importiert und auch selbst nach Kundenwunsch anfertigt. Das wussten Sie schon vor der Bewerbung, nun aber schauen Sie sich das Video etwas genauer an.
Den großen Erfolg seines Unternehmens führt Herr Sitzgut nicht einfach darauf zurück, dass der Name in Esperanto »Möbel« bedeutet, sondern vor allem auf drei wichtige Faktoren:
die außergewöhnlich breite Produktpalette (»Luxus, Landhaus oder Loft: praktische Standardlösungen und exklusive Maßanfertigung für jeden Stil und jede Epoche!«),
das umfangreiche Serviceangebot (»Von der Planung bis zur Verwertung Ihrer alten Möbel – wir sind immer für Sie da!«),
das hervorragende Preis-Leistungs-Verhältnis (»First-Class-Möbel zum Economy-Tarif«).
Herr Sitzgut erklärt, für diese drei Faktoren sei es einerseits wichtig, internationale Handelsbeziehungen intensiv zu pflegen. Auf der anderen Seite müsse es in der Produktion gelingen, Individuallösungen effizient zu produzieren. Und selbstredend müssten die Transport- und Lagerhaltungskosten so gering wie möglich gehalten werden: »Diese Vielfalt in Produktion und Dienstleistung zu günstigen Preisen anbieten zu können, verdanken wir unseren engagierten Mitarbeitern und Handelspartnern sowie modernster Technologie in Produktion, Logistik und Informationsverarbeitung«, verrät der Chef.
Beeindruckt von der Internetpräsenz der Meblo AG legen Sie Ihr Tablet zur Seite. Es kommt Ihnen noch immer wie ein Traum vor, dass Sie die Stelle ergattern konnten.
Das Abenteuer Wirtschaftsinformatik beginnt
Nun aber heißt es klug handeln, daher wollen Sie den Tag nutzen, um sich ein wenig intensiver mit dem Thema Wirtschaftsinformatik zu befassen. Auf den Webseiten der Meblo AG finden Sie kaum IT-relevante Informationen, stattdessen lesen Sie viel über Möbel. Das ist auch kein Wunder, schließlich ist Meblo ein Anwenderunternehmen.
Während IT-Unternehmen sich der IT als solcher verschrieben haben und zum Beispiel Computer bauen, Software entwickeln oder IT-Dienstleistungen anbieten, haben Anwenderunternehmen auf die IT eine ganz andere Sicht: Sie nutzen Software, Computer und Dienste dazu, ihre eigentlichen Unternehmensziele zu erreichen.
Meblo ist also ein Unternehmen, das die IT nur dazu nutzt, um möglichst effizient Möbel zu bauen beziehungsweise zu beschaffen und zu verkaufen. Offensichtlich arbeiten Sie jedoch zukünftig nicht in Produktion oder Vertrieb, sondern in der IT-Abteilung der Meblo AG. Also, warum müssen Sie als Mitarbeiter in einem Anwenderunternehmen dennoch etwas von Wirtschaftsinformatik verstehen?
Die Wirtschaftsinformatik befasst sich damit, wie man Informations- und Kommunikationssysteme in Wirtschaftsunternehmen einsetzt. Ziele sind das Erschließen neuer Geschäftsfelder oder die Verbesserung bestehender Geschäftsabläufe mithilfe von Anwendungssystemen. Der Wirtschaftsinformatiker erfasst also betriebliche Problemstellungen und sucht Optimierungsmöglichkeiten. Er konzipiert Lösungen mithilfe geeigneter Anwendungssoftware, beschafft diese Software oder lässt sie entwickeln. Dann führt er sie im Betrieb ein, kümmert sich um den sicheren Betrieb und entwickelt sie gegebenenfalls auch weiter.
Bereitet Ihnen der Begriff Anwendungssystem Kopfzerbrechen? Er besteht aus zwei Worten, die beide sehr allgemein sind. Zuerst denkt man vielleicht nur an Software, doch es steckt weitaus mehr dahinter.
Als Anwendungssystem bezeichnet man die Gesamtheit aller Teile einer IT-Lösung. Es umfasst neben der Hardware und Software, den Daten und Abläufen auch die Technik (Netzwerk, Kommunikations-, Speichertechnik). Manchmal wird auch schon ein Anwendungsprogramm, also nur die reine Software, als Anwendungssystem bezeichnet. Das deckt aber im Grunde nur einen Teil der Betrachtung ab.
Betriebe, die ein Anwendungssystem einsetzen, werden auch als Anwender bezeichnet, während Benutzer (englisch: user) diejenigen Menschen in den Unternehmen sind, die tatsächlich mit den Fingern auf der Tastatur (oder dem Touchscreen) damit arbeiten.
Langsam, aber sicher beschleicht Sie das Gefühl, dass Ihre Vorstellung von Wirtschaftsinformatik einer Generalüberholung bedarf. Zu sehr waren Sie gedanklich in der Welt der Informatik, wie Sie sie von der Schule kannten. Wirtschaftsinformatiker, das waren für Sie bis dato Programmierer, die sich auf Buchhaltungs- und Lagerverwaltungsprogramme spezialisiert haben – so wie andere eben ganz und gar in der Spieleprogrammierung aufgehen …