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Zeichnen für Dummies

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Über den Autor

Brenda Hoddinott ist eine autodidaktische Künstlerin, Phantomzeichnerin und Illustratorin. Ihr liebstes Motiv sind Menschen, bevorzugte Stilarten sind Hyperrealismus, Surrealismus und Fantasy.

Brenda wurde in St. John's in Neufundland, Kanada, geboren und wuchs in der Kleinstadt Corner Brook auf. In ihrer Kindheit verbrachte sie jede freie Minute mit Lesen oder Zeichnen. Gott sei Dank hatte keiner den Mut, ihr zu sagen, dass sie gar nicht zeichnen konnte. Introvertiert, wie sie nun einmal war, konnte sie mit dem Wort »Talent« nicht viel anfangen. Als sie schließlich entdeckte, dass die meisten Menschen Zeichnen für eine besondere Begabung hielten, befand sie sich schon längst auf dem Weg ins Künstlerdasein. Mit Hilfe vieler Fachbücher eignete sie sich ein großes Maß an technischem Fachwissen an. Zeichnen stellte für Brenda eine stundenlange, produktive Form der Unterhaltung dar – und eine preiswerte noch dazu … Im Alter von 16 Jahren kehrte sie nach St. John's zurück, um Werbedesign zu studieren. Nach ihrem Studienabschluss arbeitete sie als Grafikdesignerin für mehrere Werbeagenturen.

In den späten 1970er‐Jahren entschied sie sich, ihrem Beruf von zu Hause aus nachzugehen. Sie hatte inzwischen geheiratet und zwei Kinder (Heidi und Benjamin) bekommen. So arbeitete sie freiberuflich für diverse Firmen und Werbeagenturen. Sie machte sich in ihrer Heimatprovinz einen Namen als begabte Porträtzeichnerin, über die in diversen Zeitungen und Zeitschriften berichtet wurde. Sie wickelte in der Zeit über 1.100 Aufträge von Firmen und Privatleuten ab, darunter über 100 Coverzeichnungen für eine größere Zeitschrift.

Daneben wurden ihr neue Aufgaben am örtlichen Freizeitzentrum zuteil: Sie entwickelte Lehrpläne, unterrichtete Vorschulkinder, leitete Kunsterziehungskurse für Kinder und bot Kurse im Porträtzeichnen für Erwachsene an. Brenda machte es Spaß, zu unterrichten und mit Kursteilnehmern aller Altersgruppen umzugehen.

Schließlich wurde die Polizei auf Brendas Talent aufmerksam. Aufgrund ihrer Fähigkeit, Gesichtszüge anatomisch exakt zu erfassen, bot man ihr eine Stelle als Phantomzeichnerin an. In dieser Funktion arbeitete Brenda von 1976 bis 1982 für die Royal Canadian Mounted Police und das Royal Newfoundland Constabulary in Neufundland. 1982 erhielt sie eine Auszeichnung für ihre Leistungen bei der Identifizierung von Verbrechern.

1982 zog Brenda mit ihrer Familie nach Halifax, Nova Scotia. Dort führte sie ihre Arbeit als Phantomzeichnerin, Grafikdesignerin und Zeichenlehrerin fort. Sie entwickelte innovative Kurse, und innerhalb von zwei Jahren bildeten sich lange Wartelisten für ihre Seminare. Sie akzeptierte eine Position als Leiterin der Kunstabteilung des örtlichen Gemeinschaftszentrums. Dort trug sie die Personalverantwortung für die Kursleiter und entwickelte mehrere künstlerische Programme für Kinder. Gleichzeitig begann sie auch, zu Hause Aufbaukurse im Zeichnen für Teilnehmer ab etwa 10 Jahren bis ins Erwachsenenalter zu geben. Daneben hatte sie die Zeit gefunden, sich näher mit Ölmalerei zu beschäftigen, sodass sie ab 1989 ihr Kursangebot auch in dieser Hinsicht erweitern konnte.

Von 1988 bis 1994 präsentierte Brenda ihre Zeichnungen und Gemälde auf verschiedenen Ausstellungen und bei diversen regionalen und landesweiten Wettbewerben. In diesen sechs Jahren erhielt sie über zwanzig renommierte Preise für ihre Werke.

1992 wurde ihr eine Auszeichnung der Royal Canadian Mounted Police verliehen. Im selben Jahr wurde sie Mitglied der Association of Forensic Artists (einem Zusammenschluss forensischer Künstler), die in Scottsdale, Arizona, beheimatet ist. Im September 1993 erschien ein Artikel über ihre Arbeit in der verbandseigenen Fachzeitschrift The State of the Art. Die Zugehörigkeit zu dieser Gemeinschaft ermöglichte ihr eine umfassende Weiter‐ und Fortbildung auf dem forensischen Gebiet. So lernte sie kognitive Interviewtechniken kennen, die sie praktisch bei ihrer Arbeit mit Opfern und Zeugen von Verbrechen umsetzte. 1994 wurde Brenda anerkanntes Mitglied der internationalen forensischen Künstlervereinigung Forensic Artists International. Während ihrer mehr als 25‐jährigen Tätigkeit als zivile Phantomzeichnerin hatte es Brenda mit über 1.000 Opfern und Zeugen von Verbrechen zu tun. Es entstanden mehr als 1.200 Phantomzeichnungen, die in hunderten von Fällen zur Identifizierung von Tätern führten.

1998 beschloss Brenda, sich aus der Lehrtätigkeit zurückzuziehen, um ihre eigenen künstlerischen Ziele zu verfolgen. Gelegentlich veranstaltet sie immer noch Ausstellungen, und inzwischen wurden ihr noch weitere Auszeichnungen verliehen. Ihr Hauptaugenmerk richtet sich jedoch derzeit auf Zeichnen, Malen, forensische Kunst, das Verfassen von Büchern und Artikeln sowie auf das Einrichten einer Website. 1998 gründete sie einen Kunstverlag namens Hoddinott Fine Art, und im Januar 1999 konnte ergänzend die Website www.brendahoddinott.com lanciert werden.

Widmung

Dieses Buch ist meinem allerbesten Freund Rob Roughley gewidmet, der mir bei meinem Buchprojekt mit Rat und Tat zur Seite stand. Vielen Dank, dass du dich von mir als perfektes Modell auf den Kopf hast stellen lassen und es mir erlaubtest, dein schönes junges Gesicht in einen alten Greis zu verwandeln. Danke, Rob, dass du dir mein endloses Lamentieren angehört hast, wenn mich der Mut verließ, und dass du auch meine Begeisterungsausbrüche stoisch ertragen hast. Und natürlich ein großes Merci für Deine Hilfe beim Bearbeiten des Buches.

Danksagung

Mein herzlicher Dank gilt Mary Goodwin, meiner wunderbaren Lektorin, und dem gesamten Wiley‐Team.

Eine liebevolle Umarmung hat meine ganze Familie verdient, als da wären: mein Mann Ed Thomson, meine Eltern Pam und Granville Hoddinott, mein Bruder Peter Hoddinott, meine Schwester Karen Unicomb, meine Schwiegermutter Klara Thomson, meine Kinder Heidi und Benjamin Thomson und mein Enkelsohn Brandon Porter. Extragroße Hundekuchen gehen an Shadow und Chewy für ihre bedingungslose Liebe und den ständigen Nachschub an Hundehaaren in meiner Computertastatur …

Zu großem Dank verpflichtet bin ich meiner phänomenalen Literaturagentin Jessica Faust von Bookends. Meine Dankbarkeit gilt auch meinem Manager John McKeage, der immer an mich geglaubt hat. Dankeschön an meinen Freund und unglaublich begabten Fotografen Bruce Poole. Und Danke an alle Freunde, die dazu beigetragen haben, dass dieses Buch zustande gekommen ist: Brian Church, Sherri Flemings, Kathleen McCleave, Wilma und Maggie Ross, Jesse Wilts, Maxene Webb, Jason Brown, Jackson Bishop, Susan Fulton‐Kaiser, William O. McCormick, Teddy Bono, Carolyn Bedford und alle meine Freunde von Paint‐L.

Eine dicke Umarmung auch für alle meine ehemaligen Studenten, die mich ständig vor neue Herausforderungen stellten, mit ihrem Gekicher für noch mehr Humor in den Kursen sorgten und mich unschätzbare Lektionen in puncto Unterricht lehrten.

Last but not least möchte ich all denjenigen Freunden und Familienmitgliedern danken, deren Gesichter, Arme, Hände, Beine etc. mir als Modelle für meine Zeichnungen dienten.

Einführung

Willkommen zu Zeichnen für Dummies! Dieses Buch will einerseits Anfängern die Grundlagen des Zeichnens vermitteln und andererseits Leuten mit mehr Erfahrung auf diesem künstlerischen Gebiet einige Tipps und Tricks zeigen. Ob Sie nun neun oder neunzig Jahre alt sind – Sie werden hier auf jeden Fall Interessantes lernen. Ich möchte Sie auf unkonventionelle und unterhaltsame Art für die Kunst des Zeichnens begeistern.

Manche Leute sind im Kindesalter mit Feuereifer am Zeichnen – und verlieren als Teenager oft völlig das Interesse daran. Ein paar wenige schaffen es, ihre künstlerischen Ambitionen ins Erwachsenendasein hinüberzuretten. Wiederum andere entdecken erst in späteren Jahren ihre Passion fürs Zeichnen. Zeichnen für Dummies jedenfalls ist ein Buch, auf das ich in meinen Anfangsjahren als Zeichnerin gerne zurückgegriffen hätte.

Meine Philosophie ist ganz einfach: Ich gehe davon aus, dass jeder sich die Kunst des Zeichnens selbst aneignen kann – genauso wie ich es getan habe. Wenn Sie Ausdauer und Interesse zeigen, können Sie verblüffende Resultate erzielen. Das Lerntempo bestimmen Sie dabei selbst.

Über dieses Buch

Dieses Buch lediglich zu lesen, wird aus Ihnen noch keinen besseren Zeichner machen. »Zeichnen« ist ein Tun‐Wort – deshalb sollten Sie auch alle hier gebotenen Übungen und Projekte tunlichst nachvollziehen. Mit diesen Übungen erreichen Sie schnell erstaunliche Ergebnisse, und außerdem machen sie Spaß! Sie erhalten von mir zahllose Tipps, Kniffe und hilfreiche Vorschläge, die ich mir selbst erst mühsam erarbeiten musste.

Ich orientiere mich an Ihren Bedürfnissen als angehende Künstlerin und angehender Künstler. Ich will Sie inspirieren, Sie zu eigenen Gedanken anregen und Ihrer Kreativität neuen Schub verschaffen. Im Grunde sind Sie Ihr eigener Lehrer und ich ermutige Sie lediglich darin, durch die Praxis Ihre Zeichenkünste zu erforschen.

Werfen Sie mal einen Blick auf die fast 300 Illustrationen im Buch. Jede davon bezieht sich auf eine bestimmte Fertigkeit, die im Text beschrieben ist. Oft bricht meine seltsame Art von Humor durch – so erhalten klassische Themen einen erfrischend neuen Aspekt. Auch habe ich ein paar eher unkonventionelle Stile zu integrieren versucht. Als ich das Buchprojekt in Angriff nahm, dachte ich mir erst, dass etwa hundert Illustrationen völlig ausreichend sein würden. Pustekuchen! Je mehr Text ich zu Papier brachte, desto mehr hatte ich das Bedürfnis, einzelne Details und Aspekte genau bildlich darzustellen. Außerdem ist Zeichnen nun mal mein Leben, wie Sie sich vorstellen können.

Doch ist Zeichnen nicht immer nur Spaß und Spiel. Sie müssen auch weniger aufregende, aber absolut unumgängliche Aufgabenstellungen bewältigen. Aber selbst diese versuche ich mit lustigen Illustrationen etwas weniger beschwerlich zu machen. In den über 300 Seiten dieses Buchs erhalten Sie das grundlegende technische Rüstzeug – ob Sie nun in puncto Zeichnen völliger Neuling oder ein etwas erfahrener Kollege sind.

Neben diesem Buch und diversen kostengünstigen Zeichenutensilien brauchen Sie noch einen scharfen Blick, eine große Dosis Motivation, eine Prise Geduld, ein bisschen Hingabe und ein paar Tropfen Entschlossenheit. Außerdem müssen Sie natürlich in der Lage sein, einen Stift richtig zu halten … Ach ja, ein bisschen Zeit und Muße, eine gehörige Portion Humor und Begeisterungsfähigkeit schaden sicher auch nicht. Damit sind Sie auf dem besten Weg.

Törrichte Annahmen über den Leser

Haben Sie eine vorgefasste Meinung zum Thema Zeichnen? Lesen Sie sich die folgenden drei Sätze genau durch und überlegen Sie, ob die Aussagen wahr oder falsch sind:

  • Man muss bereits relativ gut zeichnen können, um dieses Hobby ausbauen zu können.
  • Wenn man kein angeborenes Talent hat, ist Zeichnen zu lernen verlorene Liebesmüh.
  • Zeichnen ist eine exklusive und besondere Fähigkeit, die nur besonders begabte Menschen entwickeln.

Wenn Sie diesen Aussagen nicht zustimmen, liegen Sie voll auf meiner Wellenlänge. Ich bin der Meinung, dass wirklich jeder dazu fähig ist, Zeichnen zu lernen. Das gilt auch für Sie. Und falls Sie ein Mensch sind, der nicht gerne Fehler macht, habe ich noch eine gute Nachricht: Es gibt keine richtige oder falsche Art zu zeichnen – wichtig ist nur, dass Sie Ihren eigenen, individuellen Ansatz akzeptieren.

Wie dieses Buch aufgebaut ist

Am Anfang sollten Sie erst mal ein Gefühl fürs Zeichnen entwickeln. Dann erkläre ich Ihnen, wo Sie am besten Ihre Zeichenutensilien kaufen, wie Sie den Stift korrekt halten, Linien zeichnen, Schattierungen machen etc. Sie erwerben damit ein solides Grundlagenwissen. Der Rest des Buches widmet sich verschiedenen ergänzenden Themen rund ums Zeichnen. Sie können sich hier einfach nach Gusto Sachen herauspicken, die Reihenfolge spielt keine Rolle. Lesen Sie einfach ein bisschen in meinem Buch und probieren Sie das Gelesene anschließend mit Stift und Papier aus. Und dann lesen Sie wieder ein wenig und zeichnen wieder ein wenig und so weiter und so fort.

Teil I: Auch Sie können zeichnen!

Dieser Satz sagt alles. Selbst wenn Sie jetzt noch nicht ganz überzeugt sind, dass Zeichnen etwas für Sie ist – bei der Lektüre und den Übungen dieses Teils werden mit Sicherheit viele Ihrer Bedenken zerstreut.

Zeichnen ist eine völlig naturgegebene Ausdrucksform. Wie bei allem Neuen sind die ersten Schritte immer die schwierigsten. Sobald Sie einmal mit diesem Buch arbeiten, tut sich für Sie eine völlig neue, spannende und produktive Welt auf.

Ihre Zeichenutensilien sollten Sie beim Lesen des Buches immer griffbereit haben. Bereits in Kapitel 1 werden Sie mit einem lustigen Zeichenprojekt gefordert, das ich bereits seit über zwanzig Jahren in meinen Anfängerkursen einsetze.

Lassen Sie sich von meinen Zeichnungen nicht allzu sehr beeindrucken. Ich zeichne schon seit vielen, vielen Jahren. Und anfangs waren meine Zeichenkünste alles andere als beeindruckend (wenigstens nach meinen heutigen Standards). Ich habe zum Vergleich ein paar meiner ältesten Zeichnungen hervorgeholt, die ich in meinen Anfangsjahren »verbrochen« habe. (Hier geht ein großer Dank an meine Eltern, die diese für mich aufgehoben haben.) Wir müssen alle einfach irgendwann einmal anfangen, und wenn wir dabei unser Bestes geben, können wir auch stolz darauf sein.

Teil II: Die Grundtechniken

Sie können sich natürlich nach Belieben die Sachen im Buch herauspicken, die Sie interessieren. Aber als Anfänger sollten Sie auf keinen Fall die sechs Kapitel hier auslassen. Sie brauchen nun einmal ein gewisses Grundlagenwissen. Und selbst wenn Sie bereits ein gestandener Profi sind, werden Sie in diesem Teil noch ein paar neue Kniffe und Tricks finden.

Am Anfang werde ich mit Ihnen ein paar Übungen absolvieren und Sie mit optischen Täuschungen vertraut machen, damit Sie lernen, die Welt mit den Augen eines Künstlers zu betrachten. Sie werden lernen, Linien in den Objekten um Sie herum zu erkennen, diese aus einer ganz neuen Perspektive zu betrachten und mit dem Stift festzuhalten. Ausgehend von diesen dreidimensionalen visuellen Aspekten werde ich Ihnen zeigen, wie Licht die Grundlage der Schattenbildung darstellt. Sie lernen, mit unterschiedlichen Strichstärken und Texturen Schatten zu malen, zudem zeige ich Ihnen eine Menge Utensilien, die Sie für Ihre Zeichnungen brauchen. Schließlich werde ich Ihnen das Thema Perspektive anhand von spannenden Übungen und abgehobenen Illustrationen nahe bringen.

Es ist völlig egal, ob Sie diesen Teil innerhalb von ein paar Tagen oder ein paar Monaten durcharbeiten. Seien Sie sich bewusst, dass er für Sie von großer Bedeutung ist und Ihnen eine solide Grundlage der Zeichentechniken vermittelt. Sie sparen sich dadurch eine Menge Frustration.

Teil III: Legen Sie los!

Sie sind bereit, das schützende Nest zu verlassen und sich hoch in die Lüfte zu schwingen? Nur zu. Ich weise Ihnen in diesem Teil den richtigen Weg für Ihre Höhenflüge und zeige Ihnen, wie Sie Ihre Zeichnungen planen und ein Skizzenbuch anlegen. Lassen Sie jedoch Ihrer Kreativität freien Lauf und vertrauen Sie Ihrem inneren Auge. Im Laufe dieses Teils erhalten Sie sogar einen Einblick in die forensische Zeichentechnik; Sie können also auch ein bisschen Polizei spielen, während ich Sie in die Geheimnisse der Bildkomposition einweihe.

Versuchen Sie sich an unterschiedlichen Objekten – von kooperativen, unbewegten Objekten (Stichwort »Stillleben«) bis hin zu kleinen Tierchen, die herumfliegen, bellen, miauen oder umherschwimmen. Die stets im Wandel begriffene Welt da draußen wartet nur auf Sie – versuchen Sie, Blumen, Bäume, den Himmel und Wasserbewegungen mit dem Stift festzuhalten.

Auch in Ihren Gedankengängen schlummern zahllose zeichenwürdige Objekte. Ich zeige Ihnen ein paar Wege, wie Sie diese Bildquelle anzapfen. Gehen Sie bis an die Grenzen Ihrer Vorstellungskraft, so können wirklich einzigartige und aufregende Bildmotive zum Vorschein kommen.

Teil IV: Menschen porträtieren

Wenn Sie vor dem Zeichnen von Menschen noch zurückschrecken, werden Sie diesen Teil des Buches lieben. Ich werde Sie keinesfalls dazu zwingen, irgendwelche kryptischen Namen von Muskeln oder Knochen auswendig zu lernen, noch werde ich Sie mit anatomischen Details überhäufen. Das Zeichnen von Menschen ist weniger kompliziert und macht viel mehr Spaß, wenn man die einzelnen Körperteile in einfache Formen und Umrisse aufbricht.

Babys sind am einfachsten zu zeichnen. Ich widme den charakteristischen Merkmalen von Babygesichtern und den eingängigen Proportionen ein ganzes Kapitel. Kinder sind das bevorzugte Bildmotiv von vielen Künstlern, und mit ein paar einfachen Tricks und Fähigkeiten können auch Sie wunderbare Porträts Ihrer Herzenskinder hinbekommen. Porträts von Erwachsenen stellen eine etwas größere Herausforderung dar, aber auch hier lassen sich mithilfe von einigen Richtlinien überzeugende Resultate erzielen.

Eines meiner Lieblingskapitel in diesem Buch soll Ihnen zeigen, wie viel Freude es macht, Menschen zu skizzieren. Experimentieren Sie mit unterschiedlichen Frisuren, versuchen Sie sich an unterschiedlichen Gesichtsausdrücken, und entdecken Sie anhand von Schritt‐für‐Schritt‐Anleitungen die lustige Welt der Comics. Ich gebe Ihnen zudem wertvolle Hinweise, wie Sie das Alter einer Person berücksichtigen. Sie sehen anhand eines Beispiels, wie sich ein Gesicht im Laufe der Jahre verändert – von 14 bis 85 Jahren.

Halten Sie beim Lesen Ihre Zeichenutensilien parat, und vollziehen Sie möglichst alle Übungen und Beispiel nach. Wenn Sie sich einmal ans Porträtzeichnen gewagt haben, kommen Sie nie wieder davon los.

Teil V: Der Top‐Ten‐Teil

Dieser Teil enthält einen bunten Mix von Tipps und Tricks sowie ein paar Seiten mit unschätzbar wertvollen künstlerischen Informationen. Zudem gibt es ein Kapitel, in denen ich Ihnen Schritt für Schritt Hilfestellung bei der Erstellung einer völlig eigenen Zeichnung gebe. Überraschen Sie Ihre Familie und Ihre Freunde mit einzigartigen Meisterwerken.

Schließlich werden Sie keinesfalls dem Kapitel mit den zehn Spaßprojekten widerstehen können, die alle unterschiedliche Schwierigkeitsgrade aufweisen. Die Motive umfassen eine Katze, ein Hund, ein Drachenei, einen Henkelbecher mit Charakter und ein paar cartoonige Gestalten.

Symbole, die in diesem Buch verwendet werden

In der Marginalspalte von fast jeder Seite in diesem Buch finden Sie haufenweise kleine, nette Zeichnungen, die als Icons fungieren. Hinter diesen Zeichen steckt Methode: Sie weisen auf ganz bestimmte Arten von Informationen hin.

image Mit einer solchen Information sparen Sie Zeit und Energie. Entweder lernen Sie eine effizientere Methode für einen Arbeitsvorgang kennen oder Sie finden einen Hinweis, wo Sie sich weiter zu einem bestimmten Thema informieren können.

image Hier erfahren Sie ganz besonders wichtige Dinge. Manchmal erhalten Sie einen kleinen Verweis auf weitere Stellen im Buch, in denen ein bestimmtes Thema behandelt wird, manchmal werden Sie nachdrücklich daran erinnert, dass Sie die gegebenen Informationen später noch einmal brauchen werden.

image Auch hinter diesem Zeichen verbergen sich enorm bedeutsame Dinge. Sie können diese Stellen natürlich geflissentlich überspringen, doch dann entgehen Ihnen wirklich coole Informationen, die Sie auf Ihrer künstlerischen Laufbahn beflügeln. Außerdem lernen Sie technische Fachbegriffe aus dem Kunstbereich, mit denen Sie Eindruck schinden können.

image Sobald Sie dieses Icon sehen, sollten Sie nach Ihren Zeichenutensilien greifen, den Skizzenblock aufschlagen, mögliche Störungen eliminieren (Katze hinauswerfen, dem Hund seinen Futternapf vor die Nase stellen etc.) und sich mit Hingabe dem Zeichnen widmen. Absolvieren Sie möglichst alle Übungen und Projekte, damit sich Ihre Fertigkeiten im Laufe der Zeit auch wirklich verbessern.

image Hier werden Sie mit Visualisierungsübungen konfrontiert. Denn richtig zeichnen heißt auch richtig sehen. So weise ich Sie auf spezielle Sachen in meinen Zeichnungen hin oder mache Sie auf besondere Details in Gegenständen und Objekten aufmerksam.

Wie es weitergeht

Sie müssen sich nicht von vorne bis hinten durch dieses Buch kämpfen. Nehmen Sie sich das Inhaltsverzeichnis vor und suchen Sie sich die Sachen heraus, die Sie am meisten interessieren. Wenn Sie beispielsweise Schwierigkeiten mit einem Porträt Ihres alten Onkels Ignatius haben, sollten Sie sich mal in Kapitel 20 den Abschnitt »Ein Gesicht auf Zeitreise« näher ansehen, um die Charakteristika des Alterungsprozesses nachvollziehen zu können.

Wenn Sie blutiger Zeichenanfänger sind, empfehle ich Ihnen, wirklich ganz von vorne bei Teil I anzufangen und sich Kapitel für Kapitel vorzuarbeiten. Machen Sie sich die gebotenen Informationen zu Eigen und absolvieren Sie wirklich jede Übung und jedes Projekt in Teil II.

Wenn Sie einmal die Grundlagen intus haben, können Sie durch den Rest des Buches wandern und nach Gusto herumlesen. Obwohl sich Zeichnen für Dummies als Nachschlagewerk versteht, ist es so angelegt, dass Sie es Seite für Seite und Punkt für Punkt von vorne bis hinten durchackern können. Sie werden so bemerken, dass sich der Schwierigkeitsgrad der Projekte immer mehr steigert.

Sind Sie bereits versiert im Umgang mit Zeichenstift und Papier, können Sie im Buch nach Belieben herumspringen. Blättern Sie das Buch kurz durch. Vielleicht wecken bestimmte Illustrationen Ihr Interesse. Widmen Sie Ihre Aufmerksamkeit den Stellen, von denen Sie sich inspiriert fühlen. Lesen Sie ein paar Abschnitte, machen Sie einige praktische Übungen, lesen Sie wieder ein bisschen weiter und machen Sie sich erneut ans Zeichnen.

Teil I

Auch Sie können zeichnen!

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