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Über den Autor

Charles Heatwole ist ein emeritierter Professor für Geografie und Leiter der geografischen Fakultät am Hunter College der City University of New York (CUNY). Er hat Abschlüsse in Sozialkunde (Florida Atlantic University) und Geografie (Michigan State University). Zwischen diesen Studiengängen diente er als Freiwilliger im Friedenskorps in Westafrika. Er führt seine Neigung zur Geografie auf eine kindliche Leidenschaft fürs Briefmarkensammeln, die häufigen Umzügen der Familie (aus beruflichen Gründen seines Vaters) sowie eine überragende Lehrerin an der High School zurück.

Bei seinen Forschungen konzentriert er sich auf Kulturgeografie und insbesondere auf die Geografie von Religionen. Er war auch fünf Jahre als Kokoordinator der New York Geographic Alliance tätig – einem Trainingsprogramm für Lehrer, das dem Geografie-Unterrichtsprogramm der National Geographic Society angeschlossen war. In dieser Eigenschaft half er bei der Organisation und Durchführung zahlloser Workshops und Einrichtungen mit, die sich mit der Lehre der Geografie befassen.

Charles Heatwole lebt mit seiner Frau Debbie und seiner Tochter Mary in Manhattan. Er joggt gern und reist natürlich ebenso gern. Beruflich waren ihm die Grundkurse in Geografie am liebsten.

Widmung

In dankbarer Erinnerung an die 343 Mitglieder der New Yorker Feuerwehr, die aufgrund der Ereignisse des 11. September 2001 ums Leben kamen, und an die beiden hochgeschätzten Mitglieder der National Geographic Society, Mr. Joe Ferguson und Ms. Ann Judge, die an Bord des Flugzeugs waren, das ins Pentagon raste.

Danksagung des Autors

In jedem Buch gibt es irgendwo eine Stelle, an der der Autor salbungsvoll wird und sich bei diversen Leuten bedankt, ohne deren Hilfe er das Buch nicht hätte schreiben können. Nun, dafür gibt es einen Grund: Ohne diese Leute hätte es tatsächlich nicht geklappt.

Mein oberster Dank gilt Carolyn Krupp, meiner Agentin bei IMG Literary. Sie war es, die mich aus heiterem Himmel anrief, um mir von diesem Projekt zu erzählen und mir zu erklären, warum ich die geeignetste Person dafür sein sollte. Bis heute weiß ich nicht, wie sie gerade auf mich kam. Vielen Dank, Carolyn!

Mein Dank geht auch an Linda Branton, meine Lektorin bei Hungry Minds, Inc., und an Roxanne Cerda, die Vertragslektorin für dieses Buch. Beide Damen waren äußerst hilfreich, ermutigend und geduldig, als ich es am dringendsten brauchte. Dank der Magie der modernen Elektronik war ich in der Lage, dieses Buch zu vollenden, ohne Linda und Roxanne jemals persönlich zu treffen. Bis heute weiß ich nicht, wie die beiden aussehen. Meine Damen, ich hoffe, wir begegnen uns einmal. Zumindest bin ich Ihnen ein Essen schuldig.

Ich danke allen am Hunter College, die mir irgendwie geholfen haben, während ich dieses Buch schrieb. Zumindest in meinem Fall waren die Tätigkeiten als Autor und Fakultätsleiter nicht miteinander kompatibel. Etwas musste zurücktreten, und das waren dann allzu häufig die beruflichen Verpflichtungen. Besonderer Dank geht daher an Anthony Grande, den stellvertretenden Leiter, der sich so stark eingesetzt und so viel Zeit aufgebracht hat, damit ich an diesem Buch arbeiten konnte. Dank gilt auch meinen Kollegen Allan Frei, Ines Miyares und Randye Rutberg dafür, dass sie mehrere wesentliche Informationshappen beisteuerten.

Ich hatte das Privileg, einige hervorragende Lehrer für Schüler sämtlicher Altersstufen zu kennen. Unter anderem brachten sie mir bei, wie viel einfacher es ist, sich eine Idee auszuborgen, als auf eine neue zu kommen. Ich habe den Verdacht, dieses Manuskript enthält mehrere Gags und Ideen, die mir beim Schreiben in den Sinn kamen, aber ursprünglich von ihnen stammten. Da ich sie den einzelnen Leuten nicht mehr zuordnen kann, sage ich einfach: »Vielen Dank, euch allen!«

Ich möchte allen Studenten danken, die über die Jahre hinweg an meinen Seminaren am Hunter College teilgenommen haben. So viel von diesem Buch ist aus der Lehrerfahrung gewachsen – Dinge, die Ihr in diesen Seminaren gesagt und getan habt. Wenn dieses Buch als Ganzes oder zum Teil das vermittelt, was es vermitteln will, dann ist das den Tausenden von studentischen »Versuchskaninchen« zu verdanken, die in meinen Seminaren gesessen haben.

Last, but not least, gilt mein Dank meiner Frau Debbie und meiner Tochter Mary, die mich so liebevoll unterstützt und sich mit der Sache irgendwie abgefunden haben. Sie verbrachten viel Zeit miteinander, während Papa in Klausur war. Ich war viel zu lange weg.

  1. Auf einen Blick
    1. Einführung
    2. Teil I: Boden unter die Füße bekommen: Die Grundlagen der Geografie
      1. Kapitel 1: Geografie: Eine Welt der Unterschiede verstehen
      2. Kapitel 2: Denken wie ein Geografj
      3. Kapitel 3: Raster und Koordinatennetze
      4. Kapitel 4: Karten, die liegen, lügen
      5. Kapitel 5: Was uns die Karten sagen
    3. Teil II: Zum Anfassen: Land, Wasser und Luft
      1. Kapitel 6: Gestalt annehmen: Das Land, auf dem wir leben
      2. Kapitel 7: Der Erde ein neues Gesicht geben: Erosion
      3. Kapitel 8: Wasser, Wasser, überall Wasser
      4. Kapitel 9: Aufwärmen und Abkühlen: Wie Klima eigentlich zustande kommt …
      5. Kapitel 10: Von den Regenwäldern zu den Polkappen: Klimageografie
    4. Teil III: Den Planeten bevölkern
      1. Kapitel 11: Keiner da, außer uns sieben Milliarden
      2. Kapitel 12: Das Wandern ist nicht nur des Müllers Lust: Migration
      3. Kapitel 13: Kultur: Die Würze des Lebens und des Ortes
      4. Kapitel 14: Wo ziehen Sie die Grenze?
    5. Teil IV: Den Planeten nutzen
      1. Kapitel 15: Ins Geschäft kommen: Wirtschaftsgeografie
      2. Kapitel 16: Bedürfnis nach Ressourcen
      3. Kapitel 17: Von der City bis ins Umland: Stadtgeografie
      4. Kapitel 18: Auswirkungen auf die Umwelt
    6. Teil V: Der Top-Ten-Teil
      1. Kapitel 19: Zehn Organisationen für geografische Informationen mit dazugehörigen Webseiten
      2. Kapitel 20: Zehn interessante berufliche Möglichkeiten für Geografen
      3. Kapitel 21: Zehn Dinge, die Sie vergessen können
    7. Stichwortverzeichnis

Einführung

Die beste Lehrerin, die ich jemals hatte, unterrichtete Geografie an der William R. Boone High School in Orlando, Florida. Ihr Name war Mary Row, und es ist schade, dass Sie sie nicht kennengelernt haben – das hätte Ihnen zumindest die Ausgaben für dieses Buch erspart.

Mrs. Row hatte das unglaubliche Talent, sich eine Klasse von Zehntklässlern vorzunehmen und aus ihnen Ex-Dummies zu machen, zumindest in puncto Geografie. Tatsächlich war einigen der Schüler, die am ersten Schultag ihr Klassenzimmer betreten hatten, das Fach schlichtweg schnuppe. Ich weiß es, denn ich war einer von ihnen. Am Ende jedoch waren wir alle frischgebackene Experten in Geografie und von dem Fach hellauf begeistert.

Im Nachhinein gesehen glaube ich, dass ein wesentlicher Schlüssel zu Mrs. Rows Erfolg ihre Sichtweise der Geografie war. Für sie ist die Erde ausgesprochen faszinierend. Der Sinn der Geografie bestand für sie darin, diese Wunder zu vermitteln und uns zu erklären, wie die Welt funktioniert. Deswegen legte sie in ihren Stunden ganz besonderen Wert auf die Wechselbeziehung zwischen den charakteristischen Merkmalen der Erde und ihren Bezug zum Alltagsleben. Und so war, Mrs. Row sei Dank, Geografie für mich nicht nur das interessanteste Fach, das ich an der Highschool hatte, sondern auch das wichtigste.

Ich hoffe, dass dieses Buch Ihnen etwas von dem Staunen vermittelt, das mich vor so vielen Jahren überkam, und Ihnen Appetit auf mehr macht.

Über dieses Buch

Es gibt zwei Arten von Einführungen in die Geografie. Dieses Buch unternimmt eine thematische Annäherung an das Gebiet. Die Kapitel konzentrieren sich also auf Themen, die für die Geografie von Interesse sind, wie zum Beispiel Karten, Klima, Bevölkerung und Kulturen. Es soll sich auf die Schlüsselbegriffe der Geografie konzentrieren und Ihnen breit gefächerte geografische Informationen liefern. Ich war der Ansicht, diese Ziele ließen sich am besten durch eine thematische Annäherung erreichen.

Die Alternative wäre eine regionale Annäherung an die Geografie gewesen, also so eine Art Weltreise. Sie wissen, was ich meine, oder? Kapitel 4: Europa. Kapitel 5: Afrika. Und so weiter. Offen gestanden glaube ich nicht, dass ich Ihnen auf den Seiten, die mir zur Verfügung stehen, eine angemessene Reise um die Welt bieten könnte. Abgesehen davon sind solche Bücher für Menschen wie Sie bereits auf dem Markt. Warum also das Rad neu erfinden? Es war mir wichtig, in Geografie für Dummies den Schwerpunkt auf die Geografie und nicht so sehr auf die Welt als solche zu legen. Gut, jetzt können Sie vielleicht sagen: »Moment mal! Geht es in der Geografie nicht um die Welt?« Ja, natürlich, aber in einem weiteren Sinn geht es bei der Geografie um wesentlich mehr. Insbesondere geht es um Konzepte, Prozesse und um die Verbindungen zwischen den Dingen, um Landkarten, Werkzeuge und Perspektiven, die individuelle »Fakten« der Welt miteinander verknüpfen und Ihnen das große Bild liefern, das wesentlich bedeutsamer ist als seine unzähligen Komponenten. Im Übrigen haben Geografiebücher à la »Reise um die Welt« etwas Merkwürdiges an sich: Alle sagen Ihnen zu Beginn, dass es bei der Geografie um wesentlich mehr als bloß um Fakten über diese Welt geht, und dann teilen sie Ihnen auf 380 Seiten nur Fakten über diese Welt mit.

Törichte Annahmen über den Leser

Ich gehe einmal davon aus, dass Sie eine Durchschnittsperson sind, die auf die Welt neugierig ist, jedoch nur über ein begrenztes Wissen zum Thema Geografie verfügt. Und mit »Durchschnittsperson« meine ich durchaus »intelligente Person«, das heißt, Ihre kleinen grauen Zellen sind Ihnen dabei bestimmt nicht im Weg. Sie sind in meinen Augen absolut dazu imstande, das echte Fleisch und Blut (oder, wenn Ihnen das lieber ist, den echten Tofu und Möhrensaft) der Geografie zu genießen. Vielleicht sind Sie erst 14, vielleicht aber auch 44 oder 84 Jahre alt. Es spielt keine Rolle. Für mich sind Sie auf jeden Fall bereit für etwas anspruchsvollere Geografie. Verstehen Sie bitte, dass ich nicht von so erbärmlichem Zeug spreche wie »Wie heißt die Hauptstadt von Nevada?«. Nein, ich spreche von den wirklich großen Sachen, zum Beispiel davon, wie auf einer Seite eines Bergs ein Regenwald und auf der anderen eine Wüste entstehen kann oder wie man einen geeigneten Standort für ein Einkaufszentrum auswählt oder wie Meeresströmungen bei der Erforschung der Geografie des Klimas helfen.

Ich gehe außerdem davon aus, dass Sie so im Allgemeinen eine Vorstellung von der Welt haben. Das heißt, wenn Sie Worte wie Pazifischer Ozean, Nil, Europa oder Japan hören, erscheint eine geistige Landkarte in Ihrem Kopf, anhand derer Sie »sehen« können, wo diese Gegenden liegen. Wenn Ihnen andererseits Worte wie Burkina Faso, Skagerrak oder Myanmar begegnen, brauchen Sie vielleicht Hilfe von außen. Aus diesem Grund sollten Sie besser einen Atlas zur Hand haben.

Zu guter Letzt: Wenn dieses Buch ein Bier wäre, so wären Sie wahrscheinlich in die Buchhandlung gegangen und hätten nach einem alkoholfreien Geografie-Bier gefragt. Sie wissen schon – Sie möchten zwar ein richtiges Bier, aber ohne die ganzen Nebenwirkungen. Eines meiner Ziele besteht darin, dieses Buch zu einem Erlebnis zu machen, durch das Sie sich keinen Brummschädel einhandeln – ein erfrischendes Leseerlebnis, wenn Sie so wollen, das Ihnen auch ernsthafte Geografie näherbringt und das Gefühl vermittelt, etwas gelernt zu haben. Wenn Sie meinen, das trifft es, lade ich Sie gern zum Weiterlesen ein.

Wie dieses Buch aufgebaut ist

Dieses Buch ist in vier größere Abschnitte unterteilt, die breite Bereiche der Geografie ansprechen, ein fünfter Abschnitt liefert ergänzende Informationen. Jeder dieser Abschnitte besteht aus Kapiteln, die sich auf einen wichtigen Aspekt des jeweiligen Bereichs konzentrieren. Es geht dabei um folgende Themen:

Teil I: Boden unter die Füße bekommen: Die Grundlagen der Geografie

Dieser Abschnitt führt Sie in die umfassenderen Konzepte, Denkweisen und Werkzeuge der Geografie ein. Leider glauben viele Leute, Geografie wäre nicht viel mehr als eine Kategorie bei Quizsendungen im Fernsehen. Somit besteht meine erste Aufgabe darin, klarzustellen, was Geografie ist und was nicht. Sie werden viele Beispiele finden, die das Wesen der Geografie erhellen und Ihnen zeigen, wie man als Geograf denkt.

Landkarten sind das grundlegende Werkzeug der Geografie. Würde dieses Buch nicht etwas detaillierter darauf eingehen, könnte es nicht von sich behaupten, eine Einführung in die Geografie für Erwachsene zu sein (was es aber ist). Daher erhalten Sie einen Überblick über Breitengrade und Längengrade, über die Grundlagen der Kartenherstellung und über das Kartenlesen. Zusätzlich zu den Landkarten, die etwa ebenso alt sind wie die Geografie selbst, setzen moderne Geografen auch einige wirklich tolle Spitzentechnologien ein, mit deren Hilfe sie bestimmte Phänomene auf der Erdoberfläche orten und analysieren können. Einige dieser Technologien werden Sie in diesem Abschnitt kennenlernen.

Teil II: Zum Anfassen: Land, Wasser und Luft

Dieser Abschnitt ist eine Einführung in die physikalischen Eigenschaften der Erde und die Prozesse, die ihnen zugrunde liegen. Geografie spielt sich auf einer irdischen Bühne von erstaunlicher Mannigfaltigkeit ab. Landformen, Gewässer, Böden, Vegetation – alles ist vorhanden. Und über allem liegt eine bemerkenswerte Atmosphäre, die uns nicht nur die Luft zum Atmen schenkt, sondern auch Regen zum Erhalt von Fauna und Flora und eine wohltemperierte Umwelt, die uns wärmt und kühlt und auch alles Mögliche dazwischen mit uns anstellt.

Daher ist das Verständnis von Lage und Eigenschaften der natürlichen irdischen Gebilde für eine gründliche geografische Ausbildung unverzichtbar. Aber Landformen und andere Aspekte der natürlichen Welt sind »nicht einfach da«. Alles, was Sie heute sehen, alles, was gestern existierte, aber auch alles, was die Erde in Zukunft charakterisieren wird, ist das Ergebnis natürlicher Prozesse. Das Verständnis dieser Prozesse ist für die Geografie ebenso fundamental wie das Wissen um die Landformen, die durch sie entstehen; denn nur wenn Sie die Prozesse verstehen, können Sie ein echtes Verständnis für die Welt entwickeln.

Teil III: Den Planeten bevölkern

Dieser Abschnitt ist eine Einführung in die grundlegenden Inhalte und Konzepte der Humangeografie. Menschen dürften wohl die wichtigsten Phänomene auf der Erdoberfläche und wahrscheinlich auch die kompliziertesten und vielfältigsten sein. Gebiete außergewöhnlicher Bevölkerungsdichte stehen im Kontrast zu Regionen mit nur ganz wenigen Menschen, die weit voneinander entfernt leben. Zumindest bislang – das muss ich hinzufügen, da aufgrund von Migration und Reproduktion die Verteilung der Menschen in einem stetigen Wandel begriffen ist.

Aber die Humangeografie ist nicht bloß ein Zahlenspiel. Alle Menschen weisen ein Spektrum von Kulturmerkmalen auf, die sich in ihrer Tiefe und Breite nicht nur von einer Menschengruppe zur anderen unterscheiden, sondern auch dafür sorgen, dass die Welt, in der wir leben, oft so unterschiedlich aussieht und sich unterschiedlich anfühlt. Hinzu kommt, dass Menschen territorial veranlagt sind: Sie neigen dazu, die Oberfläche der Erde aufzuteilen und zu verwalten, Länder und andere politische Einheiten zu erschaffen, die durch die Bildung von Nationalitäten und politischen Einheiten das Bild noch mehr charakterisieren und verkomplizieren. Durch die Inbesitznahme des Planeten haben die Menschen ihrer irdischen Heimat ein reichhaltiges Mosaik an Eigenschaften verliehen. Wer geografisch gut informiert sein will, muss diese Prozesse verstehen.

Teil IV: Den Planeten nutzen

Dieser Abschnitt konzentriert sich auf die Merkmale und Konsequenzen menschlicher Nutzung der Erde. Wie in Teil II und III betont wird, charakterisieren natürliche Gegebenheiten (Landformen, Klima) unsere Welt, desgleichen aber auch menschliche Eigenschaften. Doch diese Merkmale existieren nicht unabhängig voneinander. Wir Menschen bewohnen den Planeten nicht nur – wir nutzen ihn auch, wenn wir unsere Häuser und Siedlungen erbauen, unseren Lebensunterhalt bestreiten, unsere Nahrung erzeugen, Ressourcen ausbeuten und unsere Abfälle wegwerfen.

Somit ist die Erde eine natürliche Einheit, die wir beeinflussen und verändern. Während Geografen den Charakter der Erde beschreiben, beschäftigt sich die Geschichte in zunehmendem Maße mit der Rolle des Menschen bei der Veränderung des Gesichts unseres Planeten und der Qualität der Umwelt, nicht selten zum Schlimmeren hin. Verschiedene Menschen beeinflussen verschiedene Regionen auf verschiedene Art und Weise. Trotzdem lassen sich allgemeine Prinzipien und Konzepte bestimmen, die uns beim Verständnis der Natur und der Ergebnisse unseres Tuns helfen und auch Hinweise auf Strategien in sich bergen, wie wir die Verwaltung unseres Planeten besser in den Griff bekommen. In diesem Abschnitt finden Sie dazu eine Einführung.

Teil V: Der Top-Ten-Teil

Sie möchten Listen haben? Gut, in der Tradition des »Großen Finales« der … für Dummies-Reihe bekommen Sie von mir Ihre Listen. Es sind Listen von Organisationen und Behörden, die Ihnen nützliche Informationen und Materialien sowie Informationen zu beruflichen Möglichkeiten als Geograf zur Verfügung stellen. Zur echten Abwechslung finden Sie auch eine Liste von Dingen, die Sie gern vergessen dürfen, wenn Ihnen danach ist.

In diesem Buch verwendete Symbole

Hin und wieder begegnen Sie links vom Text cartoonähnlichen Figuren. Zweck dieser Symbole ist es, Sie auf etwas Bemerkenswertes innerhalb des Textes hinzuweisen. Dabei kann es sich um etwas handeln, das ich als besonders wichtig erachte, oder etwas, worüber Sie vielleicht länger nachdenken möchten oder das Sie vielleicht sogar überschlagen wollen. Wie dem auch sei, hier sind die Symbole und ihre Bedeutungen:

image Dieses Symbol ist Hinweis auf ein größeres Konzept, das insofern »wichtig« ist, als sein Gebrauch weit verbreitet ist oder es viel erklären kann. Es bedeutet nicht unbedingt »schwer zu verstehen«. Tatsächlich sind die meisten großen Ideen ziemlich leicht zu verstehen.

image Wie in vielen Bereichen gibt es auch in der Geografie einige (mitunter sogar kryptische) Spezialbegriffe, bei denen normale Menschen ziemlich ratlos dreinschauen. Ich könnte diesen Geo-Jargon völlig umgehen, aber dann würden Sie wirklich nicht viel über Geografie dazulernen, oder? Also packen wir den Fachjargon bei den Hörnern und tun das Nötigste, damit Sie ihn verstehen. Gitternetz? Komplementarität? Evapotranspiration? Wird alles kein Problem mehr sein.

image Hin und wieder wird Ihnen eine Faustregel begegnen, die ein Konzept erläutert oder irgendeine Sache verdeutlicht. Ebenso treffen Sie gelegentlich auf einen Satz oder Begriff, der das Wesentliche eines Prinzips, eines Kapitels oder des gesamten Buchs auf den Punkt bringt. Die Leckerbissen, die durch dieses Symbol angezeigt werden, sollten Sie besonders gut im Gedächtnis behalten.

image Geografie hat mit Elementen der Mathematik, Naturwissenschaft, Technologie, Ökologie, sowie mit Simulationen und anderem technischem Zeug zu tun. Manchmal werden Sie in diesem Buch darauf stoßen, weil sie für eine wohlausgewogene geografische Ausbildung wesentlich sind, sogar auf dieser einführenden Ebene. Ich habe jedoch Verständnis dafür, dass sie für manche Leute etwas zu schwierig sind. Dieses Symbol macht Sie auf technisches Zeug aufmerksam und soll auf dreierlei Dinge hinweisen: Erstens stoßen Sie auf etwas, dessen Verständnis im Vergleich zum übrigen Buch eine gewisse Herausforderung darstellt. Zweitens sagt es nichts über Ihre Intelligenz aus, wenn Ihnen die Sache recht kompliziert vorkommt. Drittens können Sie es auch überspringen, wenn Sie möchten. Als Randfigur sehen Sie dabei immer diesen Strebertypen mit Brille. Ich fürchte, er ist mir etwas zu ähnlich geraten.

image Einige Aspekte der Geografie sind nicht ganz leicht zu verstehen, also ist es immer gut, auf Informationen zu stoßen, die einen Vorgang einfacher darstellen oder ihn vom Geografen-Kauderwelsch ins Deutsche übersetzen. Auf solche Dinge weist dieses Symbol hin.

Wie es weitergeht

Die Frage können Sie auf zweifache Weise verstehen: Wie geht es weiter, nachdem Sie diese Seite gelesen haben, oder wie geht es weiter, nachdem Sie das ganze Buch gelesen haben? Hinsichtlich der ersten Möglichkeit empfehle ich Ihnen, das Buch von Anfang bis Ende zu lesen wie einen Roman. In einem gewissen Ausmaß ist geografisches Wissen kumulativ. Das heißt, es gibt grundlegende Konzepte und Informationen, die eine Basis für das Verständnis anderer Konzepte und Informationen darstellen. Entsprechend folgen die Abschnitte und Kapitel dieses Buchs einer gewissen Logik. Kurz gesagt glaube ich, dass der Inhalt dieses Buchs Ihnen mehr bringt, wenn Sie es von vorn bis hinten durchlesen, und zwar ganz. Wenn Sie jedoch möchten, können Sie sich auch ein Kapitel ihrer Wahl vornehmen – jedes ist in sich abgeschlossen.

Und wohin gehen Sie, wenn Sie fertig sind? Wie bereits erwähnt, enthält der Top-Ten-Teil (Teil V) Hinweise auf berufliche Möglichkeiten in der Geografie sowie auf Organisationen und Webseiten, die Ihr Interesse erhöhen und Ihre Fertigkeiten erweitern können. Wenn also dieses Buch tatsächlich Ihren Appetit nach mehr weckt, dann finden Sie am Schluss Informationen dazu, wo Sie Ihren Hunger stillen können.

Teil I

Boden unter die Füße bekommen: Die Grundlagen der Geografie

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IN DIESEM TEIL …

Jedes wissenschaftliche Fach hat seine besondere Thematik. Geografie ist da keine Ausnahme - aber meine Güte, wie die Dinge sich verändert haben!

Lange Zeit war die Geografie vor allem damit beschäftigt, die Welt zu kartieren und Fakten über bestimmte Orte zu sammeln. Inzwischen ist die Herangehensweise wesentlich analytischer geworden. Es reicht nicht mehr zu wissen, wo etwas liegt – man möchte auch wissen, warum etwas dort geschieht, wo es geschieht. Die Geografie ist eine angewandte Wissenschaft geworden, die unter anderem den besten Standort für ein Krankenhaus, ein Geschäft, eine Fabrik oder eine andere Einrichtung herauszufinden versucht.

In diesem Teil erfahren Sie mehr über die wesentlichen Konzepte und Methoden der modernen Geografie sowie über die grundlegenden Werkzeuge und Techniken des Faches. Unter anderem werden Sie sehen, wie aufregende Technologien der Geografie neuartige Perspektiven hinsichtlich des Wo und Warum liefern.