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1. Auflage 2013
© 2013 WILEY-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim
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Coverfoto: © istockphoto, kaan tanman
Korrektur: Frauke Wilkens, München
Satz: inmedialo Digital- und Printmedien UG, Plankstadt
Druck und Bindung: CPI, Ebner & Spiegel GmbH, Ulm
ISBN: 978-3-527-70857-4
Norbert Berger ist Studiendirektor an einem Gymnasium in Bayern, wo er seit mehr als 25 Jahren Französisch und Deutsch unterrichtet und als Fachbetreuer für Französisch tätig ist. Zu seinem Aufgabengebiet gehört auch die Betreuung von Referendaren in der Ausbildung. Er besitzt mehrjährige Erfahrung als Lehrer an Schulen im Ausland, darunter auch zwei Jahre in Frankreich. Für verschiedene Schulbuchverlage hat er praxisorientierte Handbücher für Lehrer und didaktisch aufbereitete Schülerhilfen verfasst.
Französisch öffnet Ihnen die Tür zur Welt. Denn weltweit sprechen etwa 180 Millionen Menschen in 55 Staaten Französisch als Muttersprache oder offizielle Amtssprache ihres Landes. Wenn Sie beschlossen haben, diese Sprache zu lernen oder Ihre Kenntnisse aus der Schule aufzufrischen, werden Sie sich nicht nur mit Franzosen in Paris, Toulouse, Marseille oder Lyon, im Elsass, in der Bretagne, in Burgund oder in der Provence, um nur einige Städte und Gegenden unseres Nachbarlands zu nennen, verständigen können. Auch mit Belgiern aus Lüttich oder Brüssel, mit Schweizern aus Genf oder Lausanne und mit Luxemburgern oder Monegassen können Sie beruflich oder privat sprachlich Kontakt aufnehmen.
Neben Deutsch und Englisch ist Französisch damit die meistgesprochene Sprache Europas. Damit nicht genug. In 22 Ländern Nord-, West- und Zentralafrikas, nämlich den ehemaligen Kolonien Frankreichs, ist Französisch Muttersprache, so zum Beispiel im Senegal, in Ghana, in Kamerun oder in der Elfenbeinküste. Verlassen Sie Europa und Afrika, so werden Sie feststellen, dass es auch in den anderen drei Kontinenten viele Menschen gibt, die Französisch als Mutter- oder Amtssprache sprechen. Mehr als 6 Millionen Kanadier in Quebec gehören dazu. Guyana in Südamerika gehört sogar zum Staatsgebiet Frankreichs. In einigen ehemaligen Kolonien in Asien, vor allem in Vietnam, Laos, Kambodscha und im Libanon, gibt es noch viele Menschen, die Französisch sprechen. Sogar in der Südsee, nämlich in Französisch-Polynesien, ist Französisch Amtssprache.
Französisch hat zwar heute den Rang der Weltsprache, den es noch im 19. Jahrhundert innehatte, an Englisch abgeben müssen, dennoch gilt es noch immer als die Sprache der internationalen Beziehungen: In vielen Organisationen wie der UNO, der NATO, der OECD oder der EU ist Französisch unter den Mitarbeitern die Arbeitssprache.
In unserer heutigen globalisierten Welt ist es noch wichtiger als früher, einer oder am besten mehrerer Fremdsprachen zumindest so weit mächtig zu sein, um mit Menschen unterschiedlicher Herkunft und Kultur kommunizieren zu können. Deutschland und Frankreich gelten als die wichtigsten Wirtschaftspartner Europas, deren Achse beide Staaten bilden. Frankreich ist die viertgrößte Wirtschaftsmacht der Welt. Der sogenannte »Exportweltmeister« Deutschland lebt von seinem Außenhandel. Ein Drittel davon läuft mit Frankreich. Wer Französisch kann, erhöht deshalb seine Bildungs- und Berufschancen erheblich und besitzt eine Trumpfkarte auf dem Arbeitsmarkt.
Können Sie sich die Modebranche und die Gastronomie ohne Französisch vorstellen? Zahlreiche Wörter aus beiden Bereichen, wie Blouson, Kostüm, Satin, chic und en vogue oder Restaurant, Dessert, Crème, Crȇpe, Baguette und Sauce Béchamel sind Ihnen sicherlich geläufig, weil sie Eingang in die deutsche Sprache gefunden haben. In Film, Malerei, Literatur und Philosophie hat Frankreich bis in die heutige Zeit einen prägenden kulturellen Einfluss. Das berühmte Savoir-vivre (ssa-wo-ar wiwr; Lebenskunst) der Franzosen wurde und wird noch immer nachgeahmt.
Dieses Buch hilft Ihnen, die französische Grammatik zu verstehen und zu lernen. Misstrauen Sie Aussagen, wonach diese Grammatik kompliziert sei. Sicher, es gibt weit mehr unterschiedliche Verbformen als im Englischen, das als leicht zu erlernende Sprache gilt. Aber im Unterschied zum Englischen ist die französische Grammatik überschaubarer und in sich geschlossener. Das heißt, dass es von den Regeln relativ wenig Abweichungen oder Sonderfälle gibt. Französisch erfordert am Anfang vom Lerner nur etwas Geduld. Ist dieser Anfang erst gemacht, erschließt sich Ihnen die ausgeprägte Systematik der Grammatik immer deutlicher.
Auch ist die Wortbildung des Französischen »durchsichtiger« als im Englischen. Denn häufig finden Sie den gleichen Wortstamm in einem Nomen, einem Verb und einem Adjektiv, sodass Sie diese Wörter aus der gleichen Wortfamilie leichter behalten werden. Sie werden merken, dass Französisch einfacher ist, als Sie denken. Und wenn es doch grammatikalische Strukturen gibt, die kompliziert sind oder die Sie aus dem Deutschen gar nicht kennen, so hilft Ihnen dieses Buch nicht nur mit verständlichen Erklärungen, sondern auch mit einprägsamen Merkhilfen und Eselsbrücken. So werden Sie schnell und sicher Grundkenntnisse des Französischen erlernen oder auffrischen. Zur Auflockerung erhalten Sie immer wieder interessante und nützliche Informationen zu Land und Leuten.
Wollen Sie die französische Grammatik von Grund auf erlernen? Oder haben Sie bereits Vorkenntnisse aus der Schulzeit? Wollen Sie die Sprache lernen, um in Frankreich oder einem anderen Land, in dem Französisch gesprochen wird, Urlaub zu machen? Oder wollen Sie in der Lage sein, Ihre Französischkenntnisse beruflich zu nutzen? Dieses Buch wird allen weiterhelfen, egal ob Sie ein vollkommener Anfänger oder Fortgeschrittener sind, ob Sie Französisch eher aus privaten oder aus geschäftlichen Gründen lernen wollen.
Dieses Buch beginnt mit sehr wichtigen, aber einfachen Kapiteln der französischen Grammatik und endet mit etwas komplizierteren Regeln und Strukturen. Dennoch müssen Sie es nicht der Reihe nach von der ersten bis zur letzten Seite durcharbeiten. Vielmehr sind die einzelnen Kapitel auch ohne Kenntnis der vorangegangenen verständlich, sodass Sie je nach Ihrem individuellem Interesse und Kenntnisstand einzelne Teile auch überspringen oder später studieren können.
Wenn Sie überhaupt keine Vorkenntnisse besitzen, empfehle ich Ihnen aber, mit Teil I zu beginnen und sich anschließend Teil II vorzunehmen. Erst dann könnten Sie die Teile III und IV und die darin vorkommenden Kapitel in anderer Reihenfolge studieren. Glauben Sie nicht, dass Sie das Buch in ganz kurzer Zeit lesen müssen. Lassen Sie sich Zeit, lesen Sie manches zwei- oder dreimal und vertiefen Sie sich lieber in die Erklärungen als alles im »Schnelldurchlauf« zu überfliegen. Erst wenn Sie einigermaßen sicher sind, dass Sie das Gelesene verstanden haben, sollten Sie versuchen, die Übungen, die am Ende eines jeden Kapitels stehen, zu machen. Mithilfe der Lösungen im Anhang können Sie sich selbst korrigieren. Sollten Sie dabei feststellen, dass Sie noch viele Fehler machen, empfehle ich Ihnen, die jeweiligen Kapitel noch einmal aufmerksam durchzuarbeiten.
Damit Sie das Buch leicht verwenden können, habe ich einige Regeln aufgestellt:
Bei jedem französischen Wort, Satz oder Text in diesem Buch gebe ich Ihnen in Klammern nicht nur die deutsche Übersetzung an, sondern auch in kursiver Schrift die Aussprache (mit Ausnahme der Übungsteile), die im Französischen erheblich von der Schreibweise abweichen kann. Überwiegend entspricht die Schreibweise dieser Lautschrift der tatsächlichen Aussprache. Da aber einige Laute des Französischen keine direkte Entsprechung in Form von Buchstaben haben, sollten Sie folgende Buchstabenkombinationen mit ihren jeweiligen lautlichen Entsprechungen kennen:
Wenn Sie das sch stimmhaft sprechen, spüren Sie wie beim stimmhaften s ein leichtes Vibrieren am Kehlkopf, wenn Sie einen Finger dort anlegen.
Ein Trick: aN, oN oder äN werden wie die deutschen Buchstabenkombinationen »ang«, »ong« oder »äng« ohne Aussprache des Lautes g gesprochen.
Beim Schreiben dieses Buches habe ich mir vorgestellt, wer Sie sind und was Sie sich von diesem Buch erwarten:
Wenn einer oder mehrere der genannten Gründe auf Sie zutreffen, haben Sie das richtige Buch gefunden!
Dieses Buch besteht aus sechs Teilen, die wiederum in Kapitel unterteilt sind. Jedes Kapitel endet mit ein paar Übungen, mit denen Sie kontrollieren können, was Sie verstanden haben. In jedem Teil geht es um andere Wortarten. In Teil I stehen die Nomen und die Wörter, die zum Nomen gehören oder es näher bestimmen, also die Begleiter und die Adjektive, im Mittelpunkt und in Teil II die Verben. Teil III beschäftigt sich mit den Pronomen, Teil IV mit den Präpositionen und Konjunktionen. Teil V enthält nützliche Listen mit Fehlerquellen, Regeln und Merkhilfen. Im Anhang (Teil VI) können Sie Verbformen nachschlagen und die Lösungen zu den Übungen finden.
In diesem Teil erfahren Sie, wie Sie erkennen, ob ein französisches Nomen männlich oder weiblich ist, wie Sie Nomen selbst zusammensetzen können, wie Sie die Mehrzahl von Nomen bilden, welche Arten von Begleitern bei einem Nomen stehen können, wie Sie Nomen durch Adjektive näher bestimmen können, wie Sie aus Adjektiven Adverbien machen und wie Sie Adjektive und Adverbien steigern können.
Dieser Teil macht Sie mit den unterschiedlichen Arten französischer Verben vertraut und zeigt Ihnen, wie Sie Verben in die unterschiedlichen Zeiten und Modi setzen können, wie im Französischen Befehle und Verneinungen aussehen und was bei Bedingungssätzen zu beachten ist.
Dieser Teil enthält alle wichtigen Informationen zu den unterschiedlichen Arten von Pronomen, ihrer Funktion und ihrer Stellung. Sie lernen auch, welch verschiedenen Möglichkeiten Ihnen die französische Sprache bietet, mit und ohne Fragepronomen Fragen zu stellen.
Wenn Sie wissen wollen, welche Präpositionen und Konjunktionen es im Französischen gibt und was Sie mit diesen beiden Wortarten machen können, werden Sie in diesem Kapitel alles Wichtige nachlesen können. Außerdem macht Sie dieser Teil mit den Besonderheiten der Satzstellung vertraut und zeigt Ihnen, wie Sie Gliedsätze, die durch Konjunktionen eingeleitet werden, durch elegantere und einfachere Strukturen ersetzen können.
In diesem Teil finden Sie drei nützliche Listen mit den zehn häufigsten Fallen der französischen Grammatik, mit den zehn wichtigsten Regeln und den zehn hilfreichsten Merkhilfen und Eselsbrücken.
Der Anhang enthält die Lösungen zu den Übungen, die sich am Ende eines jeden Kapitels befinden, sowie die Verbtabellen mit den Konjugationen der am häufigsten vorkommenden Verben in allen Zeiten und Modi. Hier können Sie auch später immer wieder nachschlagen, wenn Sie mal eine Verbform vergessen haben.
In diesem Buch werden verschiedene Symbole benutzt, die Ihnen helfen sollen, sich darin besser zu orientieren, während Sie damit arbeiten oder wenn Sie etwas nachschlagen wollen.
Beginnen Sie nun mit der Lektüre von Kapitel 1 von Teil I oder – wenn Sie bereits ansatzweise über Vorkenntnisse verfügen – suchen Sie sich ein Kapitel heraus, das Sie besonders interessiert. Lassen Sie sich auf das Abenteuer der Erkundung der französischen Grammatik ein! Auf geht’s! Oder wie die Franzosen sagen: On y va! (oN ni wa).
Teil I
In diesem Teil ...
»Nomen est omen« heißt ein lateinisches Sprichwort, was so viel bedeutet wie »Der Name sagt alles aus«. In der Tat. Nomen – manche Grammatiken bevorzugen die Bezeichnung »Substantive« – sind Wörter, mit denen Sie Personen, Dinge oder etwas Abstraktes bezeichnen können. Es ist die wichtigste Wortart einer Sprache, denn mit Nomen sagen Sie aus, um wen oder um was es in einer Aussage eigentlich geht. Die Nomen oder Substantive heißen deshalb auch Hauptwörter. In Kapitel 1 erfahren Sie, wie Sie erkennen, ob ein Nomen männlich oder weiblich ist, wie Sie Nomen zusammensetzen können und wie Sie die Mehrzahl eines Nomens bilden.
In aller Regel muss jedes französische Nomen irgendeine Form eines Begleiters haben. Nicht verpflichtend, aber in vielen Fällen sehr sinnvoll ist es, ein Nomen durch ein Adjektiv näher zu beschreiben. Mit Adjektiven drücken Sie aus, welche Eigenschaften Lebewesen, Dinge oder Sachverhalte besitzen. Deshalb heißen Adjektive auch Eigenschaftswörter. In Kapitel 3 lernen Sie, wie Sie die weibliche Form und die Mehrzahl von Adjektiven bilden und wohin Sie Adjektive stellen müssen. Wenn Sie dagegen formulieren wollen, wie zum Beispiel eine Handlung abläuft, brauchen Sie Adverbien. Wie Sie im Französischen ganz leicht aus Adjektiven Adverbien machen können und wohin Sie diese in einem Satz stellen können, lernen Sie ebenfalls in Kapitel 3. Schließlich erfahren Sie noch, wie Sie Adjektive und Adverbien steigern können.
1
In diesem Kapitel
Unterscheidung männlicher und weiblicher Nomen
Nomen, die männlich und weiblich sein können
Bildung von zusammengesetzten Nomen
Bildung der Mehrzahl von Nomen
Dieses Kapitel bietet Ihnen nützliche Tipps und Hilfen zur Bestimmung des Geschlechts französischer Nomen. Außerdem lernen Sie Nomen kennen, die männlich und weiblich sein können, wobei sich ihre Form nicht oder nur geringfügig ändert. Schließlich lernen Sie, wie Sie zusammengesetzte Nomen und die Mehrzahl von Nomen bilden können.
Es gibt Sprachen, die die Nomen nicht nach Geschlechtern unterscheiden, aber auch Sprachen, die zwei oder drei unterschiedliche Geschlechter für ihre Nomen haben. Das Englische oder das Türkische zum Beispiel haben keine unterschiedlichen Geschlechter für ihre Nomen. Deshalb hat das Englische als bestimmten Artikel auch nur »the« für alle Nomen. Das Türkische, das ebenfalls keine grammatikalischen Geschlechter der Nomen kennt, kommt sogar ganz ohne Artikel aus. Auch das Lateinische besitzt keine Artikel, unterscheidet aber durch bestimmte Endungen männliche, weibliche und sächliche Nomen. Auch im Deutschen gibt es männliche (maskuline), weibliche (feminine) und sächliche (neutrale) Nomen, die Sie zum Beispiel am bestimmten Artikel »der«, »die« und »das« erkennen. Das Französische ist nicht so einfach wie das Englische, aber auch nicht so schwierig wie das Deutsche, denn es unterscheidet die Nomen »nur« nach männlich und weiblich. Sächliche Nomen gibt es im Französischen nicht.
Vor Nomen stellen Sie meist andere Wörter, mit denen Sie das Nomen näher bestimmen und oft auch Auskunft über sein Geschlecht geben. Zum Beispiel: der Baum, das Blatt, die Wurzel, ein Baum, ein Blatt, eine Wurzel, dieser Baum, dieses Blatt, diese Wurzel, sein Baum, sein Blatt, seine Wurzel. Weil diese Wörter die Nomen begleiten, heißen sie deshalb auch Begleiter und können unter anderem bestimmte und unbestimmte Artikel, Possessiv- oder Demonstrativbegleiter sein. In Kapitel 2 erfahren Sie mehr über diese Begleiter.
Und noch eine gute Nachricht für Sie: Im Deutschen werden die Nomen dekliniert oder gebeugt, das heißt, dass man teilweise ihren Begleiter je nach dem Fall (Kasus), in dem sie stehen, ändern muss: Der (Nominativ oder erster Fall) Garten ist schön. Herr Schmidt liebt den (Akkusativ oder vierter Fall) Garten. Im Französischen: Le jardin est beau. M. Dupont aime le jardin. (lö zhar-däN ä bo mö-ssjö dü-poN äm lö zhar-däN)
Im Französischen drücken Sie mit den bestimmten Artikeln le (lö) und la (la), den unbestimmten Artikeln un (äN) und une (ün), den Possessivbegleitern mon (moN) und ma (ma) oder den Demonstrativbegleitern ce (ssö), cet (ssät) und cette (ssät) aus, ob das zugehörige Nomen männlich (le, un, mon, ce beziehungsweise cet) oder weiblich (la, une, ma, cette) ist.
Hier eine Liste von Nomen, die im Deutschen und Französischen unterschiedliche Geschlechter haben, obwohl sie sogar sehr ähnliche Formen besitzen und daher oft mit dem falschen Begleiter verwendet werden. Solche vermeintlich leicht zu lernenden, aber leider in die Irre führenden Wörter nennt man übrigens faux amis (fo-sa-mi; falsche Freunde). Das vom Deutschen abweichende Geschlecht dieser Nomen sollten Sie sich einprägen, um sich nicht von solchen »falschen Freunden« täuschen zu lassen.
Im Deutschen weiblich, im Französischen dagegen männlich sind:
Im Deutschen männlich, im Französischen dagegen weiblich sind:
An der Liste der Beispiele haben Sie gemerkt, dass Sie sich bei der Bestimmung des Geschlechts der französischen Nomen oft nicht auf das Geschlecht der deutschen Entsprechungen verlassen können. Deshalb bekommen Sie nun einige Hilfen und Tipps, mit denen Sie erkennen können, ob ein Nomen männlich oder weiblich ist.
Häufig hilft Ihnen das sogenannte »natürliche oder biologische« Geschlecht, um das grammatikalische Geschlecht eines Nomens zu bestimmen:
Einige Endungen, die eindeutig einem männlichen Nomen zugeordnet sind und von denen viele mit einem Konsonanten (Mitlaut wie zum Beispiel s und t) enden, helfen Ihnen:
Unabhängig von der Endung sind männlich wie im Deutschen:
Im Unterschied zum Deutschen sind ebenfalls männlich:
Weibliche Endungen, die im Übrigen fast alle auf stummes e enden, sind:
Bei den Namen von Kontinenten, Ländern und Regionen sowie den Bezeichnungen für einige Fahrzeuge gibt es wertvolle Hilfen zur Bestimmung ihres Geschlechts, die ich Ihnen natürlich nicht vorenthalten will:
Fast alle Namen von Kontinenten, Ländern und Regionen enden auf ein stummes e und sind weiblich: zum Beispiel une Europe (ü no-ropp; ein Europa), la France (la fraNss; Frankreich), la Bretagne (la brö-ta-nje; die Bretagne). Die wenigen Ländernamen, die auf einen Konsonanten oder einen anderen Vokal als e enden, sind dagegen männlich, zum Beispiel le Portugal (lö por-tü-gal; Portugal), le Brésil (lö bre-sil; Brasilien), le Danemark (lö dan-mark; Dänemark), le Canada (lö ka-na-da; Kanada). La voiture (la wo-a-tür; das Auto) ist weiblich. Deshalb sind alle Namen von Autos weiblich: la Renault (la rö-no), la Peugeot (la pö-zho) etc. Un avion (äN na-wi-oN; ein Flugzeug) und le train (lö träN; der Zug) sind männlich. Deshalb sind alle Namen von Flugzeugen und Zügen männlich: le Concorde (lö koN-kord), le Boeing (lö boing), un Airbus (äN-när-büss), le TGV (lö te-zhe-we) und so weiter.
Manche Nomen können zwei Geschlechter haben und besitzen je nachdem, ob sie männlich oder weiblich sind, eine unterschiedliche Bedeutung:
Vielen Nomen, die Personen bezeichnen, können Sie durch Anhängen eines stummen e eine eigene weibliche Form geben:
Bei anderen Nomen, die Personen bezeichnen, müssen Sie unterschiedliche männliche und weibliche Endungen unterscheiden:
Bei vielen Personen- oder Tierbezeichnungen können Sie durch Verdoppelung eines Konsonanten eine weibliche Form bilden:
In der deutschen Sprache können durch Zusammensetzung verschiedener Nomen sehr leicht neue Nomen gebildet werden (zum Beispiel: Stuhl + Bein = Stuhlbein). Dieses im Deutschen gängige Verfahren der Wortbildung ist im Französischen nur selten und in der Regel nur mit Bindestrich zwischen den beiden Bestandteilen des zusammengesetzten Nomens möglich.
Sehr vereinzelt können Sie so auch andere Wortarten wie Adjektive, Verben und Präpositionen mit Nomen kombinieren und dadurch zusammengesetzte Nomen bilden:
Viel üblicher ist es im Französischen, die beiden Bestandteile eines zusammengesetzten Nomens mit der Präposition de oder à zu verbinden:
Bei der Bestimmung des Geschlechts der Nomen sind Sie bereits auf »faux amis« gestoßen, also auf Nomen, die ihren deutschen Entsprechungen in der Form sehr ähnlich sind, aber ein anderes Geschlecht besitzen. Auch hinsichtlich der Bedeutung müssen Sie mit solchen falschen Freunden rechnen. Die häufigsten und trügerischsten sind folgende:
Fast alle Lebewesen, Gegenstände, Sachverhalte oder Abstrakta gibt es in mehrfacher Ausfertigung. Um dies sprachlich zum Ausdruck zu bringen, gibt es in der Grammatik die Mehrzahl (lateinisch: Plural). Im Deutschen ist die Bildung der Mehrzahl von Nomen recht kompliziert. Manche Nomen erhalten ein s (die Autos), manche ein e (die Tage), andere ein er (die Kinder) oder ein en (die Frauen) oder nur ein n (die Schwestern), wieder andere kennzeichnen die Mehrzahl zusätzlich zu den Endungen noch durch einen Umlaut (die Häuser) oder nur durch einen Umlaut (die Brüder). Schließlich gibt es auch Nomen, die in der Mehrzahl gar nicht von der Einzahl unterschieden sind (die Kissen). Sie können sich sicherlich vorstellen, welche Mühe die Bildung der Mehrzahl für jemanden bereitet, der die deutsche Sprache erlernen will. Sie dagegen können aufatmen, denn im Französischen ist dies viel einfacher. Es gibt eine Grundregel, die für die große Mehrzahl der Nomen gilt, und ein paar wenige davon abweichende Sonderformen.
In der französischen Sprache setzen Sie als Zeichen der Mehrzahl meist den Buchstaben s an das Ende eines Nomens, eines Adjektivs oder Indefinitpronomens:
Bei Nomen, die auf s, x oder z enden, setzen Sie natürlich kein s an das Ende:
Auch bei Eigennamen verzichten Sie auf ein Plural-s: Les Dupont habitent dans la rue Gambetta. (le dü-poN a-bit daN la rü gaN-bä-ta; Die Duponts wohnen in der rue Gambetta.) Einige französische Nomen, die im Gegensatz zum Deutschen nur im Plural vorkommen, sollten Sie sich merken:
Keine Regel ohne Ausnahmen. Diese Weisheit gilt auch für die Mehrzahl der Nomen. Die meisten Nomen auf -al und einige Nomen auf -ail bilden die Mehrzahl mit -aux, also:
Das angehängte x ist ferner das Pluralzeichen
Das angehängte -s oder -x ist aber genau genommen nur für die Schrift das Pluralzeichen, denn dieses s oder x wird in der Regel nicht gesprochen. Eine Ausnahme liegt hier nur bei Adjektiven vor, die vor einem mit Vokal oder stummem h beginnenden Nomen stehen:
Die wirklich auch im gesprochenen Französischen funktionierenden Pluralzeichen sind statt-dessen die Mehrzahlformen der Begleiter, also vor allem les (le), des (de), ces (sse), mes (me), tes (te) und so weiter. Von diesen Begleitern erfahren Sie mehr in Kapitel 2.
Suchen Sie aus den folgenden sieben Gruppen von Nomen jeweils das Nomen heraus, das ein anderes Geschlecht hat als der Rest der Nomen dieser Gruppe. Die Anfangsbuchstaben der gefundenen Nomen ergeben übrigens den Namen eines berühmten französischen Malers.
Gruppe 1: soleil (Sonne), banc (Bank), maison (Haus), groupe (Gruppe), rôle (Rolle), verre (Glas), arbre (Baum)
Gruppe 2: question (Frage), réunion (Versammlung), discussion (Diskussion), avion (Flugzeug), raison (Grund), expression (Ausdruck), nation (Nation)
Gruppe 3: cousin (Cousin), frère (Bruder), pére (Vater), fils (Sohn), tante (Tante), oncle (Onkel), neveu (Neffe)
Gruppe 4: étage (Stockwerk), image (Bild), garage (Garage, Werkstatt), fromage (Käse), passage (Passage), courage (Mut)
Gruppe 5: squelette (Skelett), cassette (Kassette), fourchette (Gabel), omelette (Omelette), baguette (Stangenweißbrot), assiette (Teller), casquette (Mütze)
Gruppe 6: confiance (Vertrauen), différence (Unterschied), prudence (Vorsicht), silence (Ruhe), tendance (Tendenz), concurrence (Konkurrenz), absence (Abwesenheit)
Gruppe 7: lycée (Gymnasium), musée (Museum), café (Kaffee), entrée (Eingang), thé (Tee)
Sortieren Sie folgende Liste von Nomen in drei Gruppen und zwar je nachdem, ob die Mehrzahl durch Anhängen eines s (Gruppe 1), durch die Endung -aux/-eux/-oux (Gruppe 2) oder ohne Mehrzahlzeichen (Gruppe 3) gebildet wird.
le nez (die Nase), le journal (die Zeitung, das Tagebuch), le détail (die Einzelheit), le genou (das Knie), le travail (die Arbeit), le bus (der Bus), le bijou (der Schmuck), le trou (das Loch), le tableau (das Bild, die Tafel), le cours (der Unterricht), le cheveu (das Haar), le filou (der Spitzbube), le prix (der Preis), le repas (die Mahlzeit), le festival (das Festival), le cheval (das Pferd)
(Kenntnis von Kapitel 2 empfehlenswert, aber nicht notwendig)**
Ergänzen Sie im folgenden Text eines französischen Fremdenverkehrsamts die Mehrzahlendungen dort, wo sie fehlen.
Visitez notre ville avec ses musée__ , ses parc__ et ses magasin__ et découvrez notre région qui vous offre beaucoup de château__ et de forêt__. (Besuchen Sie unsere Stadt mit ihren Museen, ihren Parks und ihren Läden und entdecken Sie unsere Region, die Ihnen viele Schlösser und Wälder bietet.) Les bateau__ sur les lac__ ne sont pas chers et vous pouvez voir des lieu__ intéressants et des anim__ rares. (Die Schiffe auf den Seen sind nicht teuer und Sie können interessante Orte und seltene Tiere sehen.) A midi ou le soir, prenez des repas__ dans un des restaurant__ dans les rue__ de la vieille ville. (Mittags oder abends essen Sie in einem der Restaurants in den Straßen der Altstadt.) Pour toute information adressez-vous à nos bureau__ dans la rue Gambetta ou dans le boulevard Charles de Gaulle. (Für alle Informationen wenden Sie sich an unsere Büros in der Rue Gambetta oder am Boulevard Charles de Gaulle.)
Ergänzen Sie in den folgenden französischen Sprichwörtern und Redewendungen die Endungen der Mehrzahl und ordnen Sie ihnen die richtigen deutschen Entsprechungen zu.
Französische Sprichwörter und Redewendungen
La nuit, tous les chat__ sont gris.
Les petits cadeau__ entretiennent l’amitié.
Les jeu__ sont faits.
Ne monte pas sur tes grands chevau__ .
Revenons à nos mouton__ .
Cela marche comme sur des roulette__ .
Ils sont à couteau__ tirés.
Les bateau__ ont coulé corps et bien__ .
Deutsche Entsprechungen
Die Schiffe sind mit Mann und Maus untergegangen.
Rette sich wer kann!
Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft.
Kommen wir zur Sache!
Die Würfel sind gefallen.
Komm herunter von deinem hohen Ross!
In der Nacht sind alle Katzen grau.
Das klappt wie am Schnürchen.
Sie sind spinnefeind.
Bilden Sie aus den folgenden Wörtern möglichst viele zusammengesetzte Nomen und entscheiden Sie, ob die Bestandteile dieser zusammengesetzten Nomen durch einen Bindestrich beziehungsweise die Präposition de oder à (auch au) getrennt werden.
peau (Haut), conduire (fahren), bonheur (Glück), brosse (Bürste), vie (Leben), wagon (Waggon), salle (Zimmer), pomme (Apfel), station (Station), match (Spiel), citron (Zitrone), machine (Maschine), tire (zieht), rouge (rot), gratte (kratzt), ciel (Himmel) assurance (Versicherung), permis (Erlaubnis), coco (Kokos), service (Dienst), thé (Tee) porte (Tür), lit (Bett), terre (Erde), laver (waschen), foot (Fuß), dents (Zähne), noix (Nuss), porte (trägt), monnaie (Klein-geld), bouchon (Korken), séjour (Aufenthalt)