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So leicht geht Yoga für Dummies

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Einführung

Über dieses Buch

Auf den Straßen sieht man immer mehr Menschen, die Yogamatten mit sich umhertragen, und Yogastudios schießen wie Pilze aus dem Boden. Man könnte meinen, Yoga sei ein vorübergehender Trend, der schnell aufkam und genauso schnell wieder abflaut. Doch halt! Yoga entstand bereits vor ungefähr 4500 Jahren in Indien. Im Sanskrit bedeutet das Wort Yoga »Einklang«. Nach der ursprünglichen Tradition ist damit der Einklang des Körpers mit dem Geist, mit der Umgebung und mit sich selbst gemeint. Die Einheit der drei Komponenten soll durch die verschiedenen Bestandteile, aus denen sich Yoga zusammensetzt, erreicht werden. Die bekanntesten unter ihnen sind sicherlich die manchmal etwas merkwürdig anmutenden Körperübungen. Doch damit nicht genug, denn sie sehen oft nicht nur seltsam aus, sie haben auch noch Tiernamen wie Katze, Heuschrecke oder Kobra.

Unter den Yogis werden diese Stellungen einfach asanas genannt. Darüber hinaus gehören auch Atemübungen zur ursprünglichen Tradition des Yoga. Der Sanskritbegriff hierfür ist pranayama. Beide Elemente sollen Körper und Geist befreien. Überlegen Sie sich nun einmal, was geschieht, wenn keine störenden Gedanken oder Zwänge Körper und Geist mehr quälen.

Na, wie lautet Ihre Antwort? Sie haben Zeit und geistige Kapazitäten und können damit nun besser für sich und andere da sein.

Was Yoga bewirkt

Vielleicht fragen Sie sich, welche Wirkung Yoga eigentlich genau hat. Der wohl einfachste positive Effekt ist es, dass Sie sich Zeit für sich nehmen und entspannen.

Die Übungen verlangen Ihnen eine gewisse Konzentration ab. Gedanken an Ihren Chef und warum er Sie heute schon wieder angefaucht hat, Überlegungen, wie Sie Ihren Mann oder Ihre Frau endlich dazu bringen, wieder mehr mit Ihnen zu unternehmen, für all das wenden Sie während Ihrer Yogaübungszeit keine Energie auf. Das heißt, Yoga lenkt Sie von Ihrem Alltag ab. Anspannungen in Körper und Geist lösen sich durch die Entspannungsphase, mit der jede Yogasitzung endet.

Doch auch für Ihren Körper bietet Yoga Vorteile. Bei jeder Übung halten Sie in irgendeiner Form das Gewicht bestimmter Körperteile und bauen so Muskelkraft auf. Da Sie normalerweise die Dauer, in der Sie sich in einer bestimmten Stellung befinden, allmählich verlängern, verbessern Sie auch Ihre Muskelausdauer.

Ein weiterer Pluspunkt des Yoga ist es, dass Sie mit regelmäßiger Yogapraxis immer beweglicher werden. Dies kommt daher, dass Ihre Muskeln dehnbarer werden und Sie sich in den verschiedenen Stellungen immer weiter öffnen können.

Was Yoga ist: Sport oder Lebensstil?

So biegsam viele Yogis sind, so flexibel ist auch Yoga als Tradition an sich. Es kann sehr unterschiedlich eingesetzt werden. Welche Art und welches Ausmaß von Yoga die beziehungsweise das richtige für Sie ist, erkennen Sie daran, dass Sie sich damit wohlfühlen.

Natürlich können Sie Yoga einfach nur als Sport betrachten. Die Übungen stärken Ihre Muskeln, verbessern Ihre Beweglichkeit und können auch zum Aufwärmen vor einer anderen Sportart dienen. Neueinsteiger kommen meist über diesen Weg zum Yoga. Idealerweise wecken die Körperstellungen Ihr Interesse an dem, was diese alte Tradition noch zu bieten hat. Sie beginnen eventuell, sich mehr über das Thema zu informieren und entdecken es schließlich vielleicht sogar auch als Lebensstil oder Philosophie für sich.

Wenn Sie Yoga und seine Philosophie in Ihr Leben integrieren, können Sie viel tiefer in die eigentliche Yogalehre eintauchen. Das ursprüngliche und höchste Ziel des Yoga ist es nämlich nicht, körperlich einfach nur fitter oder beweglicher zu werden, sondern die vollkommene Ruhe des Geistes zu erreichen.

Heutzutage sind die meisten Menschen viel zu sehr damit beschäftigt, sich Gedanken zu machen über das, was in der Vergangenheit war oder was in der Zukunft noch zu erledigen ist. Mit Yoga jedoch können Sie lernen, den gegenwärtigen Moment zu genießen, ohne dabei an die Vergangenheit oder die Zukunft zu denken. Sie spüren Ihre Schmerzen und Probleme zwar noch immer, aber sie werden erträglicher, indem Sie sie annehmen, ohne sie zu bewerten. Fragen Sie sich nun, was das genau heißt? Hier kommt ein für die Yogatradition wichtiges Wort ins Spiel, nämlich »Akzeptanz«. Sie akzeptieren also, dass Ihre Beschwerden und Probleme da sind, und Sie betrachten sie neutral, geben aber kein Urteil über sie ab. Vielmehr versehen Sie Ihre Körperempfindungen, Gedanken und Emotionen mit einem »Aha, interessant!«. Eine solche Einstellung ist viel stressfreier als ein »Ich muss auf der Arbeit unbedingt effektiver sein« oder ein »Wo kommen nur diese verdammten Magenschmerzen her?«. Ein einfaches Wahrnehmen und Hinnehmen macht Ihre Leiden schon wesentlich erträglicher.

Was Yoga zum Ziel hat

Für die Yogis im alten Indien waren die asanas vor allem Vorbereitungsübungen zu ihrem eigentlichen Ziel, der ungestörten Meditation in einer bequemen Körperhaltung. Das Wort »Meditation« dürfte Ihnen geläufig sein. Doch was genau verbirgt sich dahinter? Grob gesagt bedeutet es, dass Sie in Körper und Geist eine vollkommen neutrale Haltung einnehmen. Dass dies nicht von heute auf morgen gelingt, versteht sich von selbst. Bis dorthin ist es ein weiter und manchmal auch beschwerlicher Weg. Kleine Erfolge können Sie aber mit kontinuierlicher Übung schon nach kurzer Zeit verzeichnen. Am Ende der Reise sollte die Meditation ungefähr so aussehen: Sie richten Ihre Aufmerksamkeit auf einen Punkt in der Umgebung und alles um Sie herum beginnt unwichtig zu werden. Dies macht Sie achtsam für Ihren Körper. Sie blenden die Außenwelt komplett aus. Geräusche oder Empfindungen stören Sie nicht mehr. Sie konzentrieren sich einzig und allein unablässig auf den von Ihnen fixierten Punkt. Am Ende der Meditation fühlen Sie sich dann frei und entspannt.

Worauf Sie achten sollten

Auch wenn Sie mit voller Ungeduld darauf warten, dass es jetzt endlich mit dem Yogatraining losgeht, bitte ich Sie noch darum, die folgenden Zeilen aufmerksam zu lesen. Denn bevor Sie mit dem Yoga beginnen, gilt es einige Dinge zu beachten.

Erinnern Sie sich noch an die Baderegeln im Schwimmbad? »Bade nicht mit vollem Magen«, heißt es dort. Das gleiche gilt für Yoga: Machen Sie Ihre Yogaübungen nicht unmittelbar, nachdem Sie gegessen haben, sondern halten Sie einen Abstand von zwei Stunden zur letzten Mahlzeit ein. Zu kurz nach dem Essen kann Yoga zu Übelkeit und sogar Kreislaufproblemen führen.

Wenn Ihnen eine bestimme Übung schwerfällt, kommen Sie zunächst in die Grundhaltung zurück. Üben Sie diese so lange, bis Sie sie beherrschen. Erst dann bauen Sie

Es macht nichts, wenn Ihnen eine Stellung nicht gleich beim ersten Mal gelingt. Üben Sie sie immer wieder oder üben Sie andere Haltungen, auf denen die Position aufbaut, mit der Sie momentan noch Schwierigkeiten haben. Wer mit dem Kopf durch die Wand will, macht im Yoga keine gute Figur!

Lesen Sie sich genau durch, wann Sie welche Übungen nicht durchführen dürfen.

Wenn Sie seit längerem an Rücken- oder Nackenschmerzen leiden oder andere körperliche Beschwerden haben, fragen Sie Ihren Arzt oder gegebenenfalls Physiotherapeuten, ob Sie Yoga ohne Einschränkungen machen können. Dieses Buch widmet ein ganzes Kapitel speziell den Rückengeplagten. Worauf warten Sie noch? Schauen Sie es sich doch einfach mal an!

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