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Inhaltsverzeichnis

BWL-Formeln für Dummies

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Über den Autor

Tobias Amely studierte Betriebswirtschaftslehre in Münster. Dort promovierte er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Finanzierung. Berufserfahrung sammelte er bei der Westdeutschen Landesbank und als Abteilungsdirektor beim Deutschen Sparkassen- und Giroverband in Bonn. Seit 1998 ist er Professor für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Rechnungswesen und Finanzwirtschaft an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. Als Dozent ist er außerhalb der Hochschule seit vielen Jahren in Unternehmen und Akademien im Bereich der wissenschaftlichen Aus- und Weiterbildung von (Nachwuchs-)Führungskräften tätig. Neben traditionellen Lehrgesprächen vermittelt er unternehmerisches Denken und Handeln nach dem Motto »Learning Business by doing Business« mittels Durchführung von Unternehmensplanspielen. Er ist Autor mehrerer Bücher, Studienbriefe, Lexika und Aufsätze zu verschiedensten Themen der Betriebswirtschaftslehre. Den Lesern der … für Dummies-Reihe ist er durch die Bestseller BWL für Dummies und BWL kompakt für Dummies bekannt.

Einführung

Über dieses Buch

Beim Stöbern in einer Buchhandlung oder auf der Suche nach einem Buch, dasSie in die Geheimnisse der betriebswirtschaftlichen Formelwelt einweiht, werden Sie sich sicherlich fragen beziehungsweise gefragt haben, warum Sie dieses Buch und nicht eine der anderen Formelsammlungen, die es auch zum Thema gibt, lesen sollten. Die meisten Bücher mit betriebswirtschaftlichen Formelsammlungen sind leider so knapp gehalten, dass sie inhaltlich nicht viel erklären und die Interpretation der Formelergebnisse und Kennzahlen schwerfällt.

Wollen Sie jedoch ein Buch haben, das Sie unkompliziert und verständlich, aber dennoch kompakt, kompetent und umfassend über die wesentlichen Formeln und Kennzahlen der Betriebswirtschaftslehre informiert und das Ihnen auch noch mit vielen praktischen Beispielen und Tipps dabei hilft, die Formeln direkt anzuwenden beziehungsweise deren Hintergrund zu verstehen, dann ist dies das richtige Buch für Sie. Es bietet Ihnen einen leichten und schnellen Einstieg und Überblick, kann Ihnen aber auch als Nachschlagewerk dienen. Dabei hilft auch das umfassende Sach- und Stichwortverzeichnis am Ende des Buches. Die einzelnen Kapitel können Sie unabhängig voneinander lesen. Und wenn Sie noch mehr zu den Hintergründen aus den einzelnen Bereichen der BWL wissen möchten, bilden meine beiden Bücher BWL für Dummies und BWL kompakt für Dummies die optimale Ergänzung zu dieser Formelsammlung.

Die Arbeit an diesem Buch hat mir viel Freude gemacht, da ich meine Erfahrung aus der beruflichen Praxis, aber auch aus der langjährigen Ausbildung und Lehre in dieses Buch mit einbringen konnte. Neueste wissenschaftlich-akademische und theoretische Diskussionen um die Kennzahlen und Formeln bleiben Ihnen aber erspart. Auch die Verwendung komplizierter mathematischer und statistischer Formeln werden Sie in diesem Buch vergeblich suchen. Ich will mit dieser Formelsammlung ja keinen Nobelpreis gewinnen, sondern Sie systematisch und verständlich mit den Formeln der Betriebswirtschaftslehre vertraut machen.

Konventionen in diesem Buch

Die zentralen Themen und Inhalte jedes Kapitels fasse ich für Sie zu Beginn einmal kurz und knapp zusammen, damit Sie gleich wissen, was Sie im jeweiligen Kapitel erwartet. Wichtige Fachbegriffe sind durch kursiven Text markiert und praktische Tipps und Hinweise sind durch gesonderte Symbole gekennzeichnet. Das Lesen und Verstehen wird Ihnen also so einfach wie möglich gemacht!

Törichte Annahmen über den Leser

Besonders töricht wäre es, von den Lesern dieser Formelsammlung anzunehmen, sie seien ungebildet und könnten kaum bis drei zählen. Ganz im Gegenteil bin ich der Meinung: Die Leser dieses Buches müssen intelligent und clever sein! Es ist doch schlau, wenn man als Einsteiger in ein noch nicht bekanntes Fachgebiet sich nicht durch irgendeinen hoch kompliziert geschriebenen dicken Wälzer der BWL quälen will, nur um ein paar Formeln und Kennzahlen zu verstehen. Rational und clever ist es doch eher, ein Buch zu nehmen, das sich auf die wichtigsten Formeln und Kennzahlen beschränkt und dank der verständlichen Erklärungen auch einen Nichtfachmann schnell zu einem Formelexperten macht.

Betriebswirtschaftliche Formeln und Kennzahlen zu kennen und zu verstehen, ist für viele interessant und deshalb nehme ich an, dass mindestens eine der folgenden Aussagen auf Sie zutrifft:

Sie möchten kompetent mitreden können, wenn es um Formeln und Kennzahlen der BWL geht? Mithilfe dieses Buches können Sie es ganz bestimmt!

Sie müssen kein Mathematiker sein, um dieses Buch lesen zu können. Natürlich muss man die vier Grundrechenarten beherrschen, um die Formeln berechnen zu können. Das gehört aber auch zum Selbstverständnis jeden Kaufmanns oder kaufmännisch Interessierten.

Wie dieses Buch aufgebaut ist

Auch wenn Sie jedes Kapitel ohne Vorkenntnisse der vorherigen Abschnitte lesen und verstehen können, habe ich den Stoff dieses Buches für Sie doch so geordnet, dass Sie systematisch durch die wichtigsten Bereiche der BWL geführt werden. Die Formelsammlung ist in fünf Teile gegliedert, die ich Ihnen hier kurz vorstellen möchte.

Teil I: Formeln zur Steuerung von Produktion, Beschaffung und Absatz

In diesem Teil lernen Sie zunächst einige grundlegende BWL-Formeln wie Produktivität, Wirtschaftlichkeit oder Rentabilität kennen. In den nächsten Kapiteln geht es weiter mit den Formeln aus den zentralen betrieblichen Abläufen. Zunächst kommen die Formeln zur Materialwirtschaft an die Reihe. Dann werden die Formeln und Kennzahlen zur Produktion erklärt, und zum Schluss kommt der Absatz zu seinem Recht. Somit werden im ersten Teil alle Formeln und Kennzahlen behandelt, die eine optimale Gestaltung der Güterprozesse ermöglichen sollen.

Teil II: Formeln zur Investitionsrechnung und Finanzierung

Im zweiten Teilwerden zuerst die Formeln zur Investitionsrechnung erklärt. Diese sollen Ihnen helfen, die besten Investitionsobjekte ausfindig zu machen. Dazu erfahren Sie zunächst mehr über die einfachen statischen Verfahren und Formeln der Investitionsrechnung, die lediglich auf Durchschnittswerten aufbauen. Damit Sie dann im zweiten Schritt die komplizierten Methoden der dynamischen Investitionsrechnung besser verstehen und auch berechnen können, erkläre ich Ihnen die benötigten finanzmathematischen Grundlagen auf möglichst einfache Weise. Und keine Sorge, das ist einfacher zu verstehen, als man es vielleicht im ersten Moment vermutet!

Danach sind einige Formeln zur Finanzierung an der Reihe, die Ihnen bei der kostengünstigen Beschaffung der notwendigen finanziellen Mittel helfen sollen. Und wenn Sie mehr über einfache Formeln zur Aktienbewertung erfahren möchten, sind sie in diesem Kapitel auch richtig.

Teil III: Formeln für das Rechnungswesen

Für die Beurteilung eines Unternehmens spielt die Finanzanalyse eine herausragende Rolle. Dazu bedienen sich die Finanzanalysten des Jahresabschlusses eines Unternehmens und berechnen eine Fülle von Kennzahlen, um die Vermögens-, Ertrags- und Liquiditätslage eines Unternehmens beurteilen zu können. In die komplexe Welt der Jahresabschlussanalyse werden Sie im dritten Teil dieser Formelsammlung umfassend eingeführt. Anhand einer ausführlichen Fallstudie lernen Sie, aus der Bilanz und Gewinn-und-Verlust-Rechnung eines Unternehmens die wichtigsten Kennzahlen zu berechnen und zu interpretieren. Dabei werfen Sie am Rande auch immer wieder einen Blick auf die realen Kennzahlen in der Praxis, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie eine Kennzahl einzuschätzen ist.

Für die interne Steuerung benötigen die Führungskräfte eines Unternehmens eine Menge von Kennzahlen aus der Kostenrechnung und dem Controlling. Die wichtigsten Kennzahlen und Größen zur Kostenermittlung werden hier ebenso erklärt wie auch einige Planungsinstrumente wie die Deckungsbeitragsrechnung und die Plankostenrechnung.

Teil IV: Formeln zur Unternehmensführung

Im vierten Teil lernen Sie die wichtigsten Formeln zur Unternehmensführung kennen. Zunächst werden Ihnen die wichtigsten Kennzahlen zur Personalführung erklärt. Diese sind von großer Bedeutung, denn schließlich sind die Mitarbeiter nicht nur ein wichtiger Kostenfaktor, sondern auch von herausragender Bedeutung für den Unternehmenserfolg.

Dann mache ich Sie mit den Kennzahlen zur wertorientierten Unternehmensführung vertraut. Die meisten Großunternehmen verfolgen das Ziel einer nachhaltigen Erhöhung des Unternehmenswertes. Wertorientierte Kennzahlen wie Economic Value Added, Return on Capital Employed oder Market Value Added dienen zur Beurteilung, ob das Unternehmen auch nachhaltige Wertsteigerungen geschafft hat. Zum Ende des Kapitels lernen Sie mit der Balanced Scorecard ein umfassendes Steuerungsinstrument kennen, das die Möglichkeit bietet, die für ein Unternehmen wichtigsten Kennzahlen aus unterschiedlichen Bereichen zu berücksichtigen.

Teil V: Der Top-Ten-Teil

Der Tradition der … für Dummies-Bücher folgend möchte ich Sie im Top-Ten-Teil auf einige Fallstricke, in die Sie möglichst nicht geraten sollten, aufmerksam machen, und Ihnen einige Tipps geben. Damit Sie bei betriebswirtschaftlichen Formeln mitreden können, stelle ich Ihnen in diesem Teil auch noch einmal die zehn wichtigsten Formeln und Kennzahlen der BWL vor, die Sie auf jeden Fall kennen sollten.

Symbole, die in diesem Buch verwendet werden

Mit den folgenden Symbolen möchte ich Ihnen gezielt einige nützliche Tipps und Informationen zu den Formeln und Kennzahlen geben:

imagesHiermit möchte ich Sie auf wichtige oder interessante Aspekte einer Kennzahl oder Formel aufmerksam machen.

imagesWie im richtigen Leben gibt es auch in der Betriebswirtschaft viele Gelegenheiten, um in ein Fettnäpfchen zu treten. Damit Ihnen das in der Praxis möglichst nicht passiert, habe ich für Sie entsprechende Warnschilder aufgestellt.

imagesManchmal möchte ich Ihnen auch einfach nur praktische Tipps beim Umgang mit einer Formel oder Kennzahl mit auf den Weg geben.

Wie es weitergeht

Als Autor freue ich mich natürlich, wenn Sie dieses Buch von der ersten bis zur letzten Seite lesen und dabei nichts auslassen. Aber mal ehrlich, wer tut das schon mit einer Formelsammlung?

Springen Sie also einfach in das Thema hinein, das Sie gerade interessiert oder das in Ihrer nächsten Prüfung an der Uni vorkommt. Die Kapitel sind so verfasst, dass Sie dazu keine Vorkenntnisse aus den anderen Kapiteln benötigen. Und im Fall der Fälle helfen die Querverweise.

Viel Spaß und Erfolg beim Lesen, Nachrechnen und Verstehen von Formeln wünscht Ihnen

Tobias Amely

Teil I

Formeln zur Steuerung von Produktion, Beschaffung und Absatz

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Kapitel 1

Grundlegende BWL-Formeln

IN DIESEM KAPITEL

  • Das ökonomische Prinzip verstehen
  • Die Produktivität berechnen
  • Die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens ermitteln
  • Rentabilitäten berechnen und interpretieren

Unternehmen sind notwendig, damit Güter und Dienstleistungen zur Befriedigung menschlicher Bedürfnisse bereitgestellt werden. Da viele Güter wie Energie und Rohstoffe knapp sind, sollten die Unternehmen beim Gütereinsatz möglichst sparsam sein. Daher sollten die Unternehmen die folgenden grundlegenden Prinzipien beachten, um Güter und Dienstleistungen möglichst planvoll und rational bereitzustellen.

Ökonomisches Prinzip

Beim ökonomischen Prinzip geht es darum, das Verhältnis aus Produktionseinsatz (eingesetzte Mittel und Ressourcen, auch Produktionsfaktoren oder Input genannt) und Produktionsergebnis (erstellte Güter und Dienstleistungen, auch Ertrag oder Output genannt) zu optimieren.

Zur Konkretisierung des ökonomischen Prinzips können Sie drei Unterprinzipien oder Formeln anwenden:

imagesDas ökonomische Prinzip zielt darauf ab, dass ein Unternehmen seine Güter und Dienstleistungen möglichst kostengünstig erstellt und dadurch der Gewinn des Unternehmens möglichst maximiert wird.

Das ökonomische Prinzip ist eher allgemein gehalten. In der Unternehmenspraxis wird es durch die Produktivitätsformel und das Prinzip der Wirtschaftlichkeit konkretisiert.

Produktivität

Als Unternehmer interessiert Sie natürlich, wie produktiv Ihr Unternehmen ist.

Bei der Produktivität führen Sie eine reine Mengenbetrachtung durch. Sie setzen den mengenmäßigen Produktionseinsatz (Input) und das mengenmäßige Produktionsergebnis (Output) zueinander ins Verhältnis.

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Nehmen Sie folgendes Beispiel: Unser Transportunternehmer Hans Pfiffig möchte wissen, wie hoch der Benzinverbrauch eines Lkw ist. Dazu ermittelt er, wie hoch der Benzinverbrauch des Lkw im letzten Monat war (Input) und wie viele Kilometer der Lkw in diesem Zeitraum (Output) gefahren ist. In diesem Fall wird die Produktivität sinnvollerweise nach der umgekehrten Formel

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ermittelt.

In unserem Beispiel braucht der Lkw von Herrn Pfiffig 12 Liter pro Kilometer:

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imagesMithilfe der Produktivität können Sie den Einsatzverbrauch oder die Leistungsfähigkeit eines Mitarbeiters (Arbeitsleistung in Stück/Arbeitsstunden) zum Ausdruck bringen. Die Produktivitätskennziffer verliert aber an Aussagekraft, wenn der Input sich aus unterschiedlichen, nicht vergleichbaren Einsatzfaktoren wie Arbeitsstunden, Materialverbrauchsmengen oder Maschinenstunden zusammensetzt. Daher sollten Sie die Produktivität nur für einzelne Einsatzfaktoren ermitteln.

Das Problem können Sie allerdings lösen, wenn Sie nicht die Einsatzmenge der Einsatzfaktoren zugrunde legen, sondern die Einsatzstoffe mit Geld bewerten. Dies erfolgt beim Wirtschaftlichkeitsprinzip.

Wirtschaftlichkeit

Bei der Wirtschaftlichkeit setzen Sie den wertmäßigen Output (= Ertrag) und den wertmäßigen Input (= Aufwand) zueinander in Beziehung. Wertmäßig bedeutet, dass Sie die Mengen mit Preisen bewerten.

Ertrag und Aufwandkönnen Sie wie folgt ermitteln:

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In unserem Beispiel möchte der Transportunternehmer Hans Pfiffig wissen, wie wirtschaftlich seine Speditionsaufträge sind. Mithilfe der Buchhaltung und Kostenrechnung (siehe Kapitel 8) ermittelt er, wie hoch die Erträge und die gesamten Aufwendungen der einzelnen Aufträge sind. Um Gewinne erzielen zu können, sollte möglichst bei jedem Auftrag der Ertrag größer als der Aufwand sein. Das bedeutet, dass die Wirtschaftlichkeitskennziffer möglichst einen Wert > 1 aufweisen sollte.

Für einen Auftrag ermittelt der Transportunternehmer die folgenden angenommenen Erträge und Aufwendungen:

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Da der Auftrag eine Wirtschaftlichkeitskennziffer von > 1 hat, liefert er einen positiven Beitrag zum Unternehmensgewinn. Wäre die Kennziffer aber < 1, sollte unser Transportunternehmer den Auftrag besser ablehnen. Oder er sollte versuchen, den Aufwand zu senken (zum Beispiel durch Senkung der Arbeitslöhne und der Fuhrparkkosten) oder den Ertrag durch eine Preiserhöhung zu steigern.

Rentabilität

In einer Marktwirtschaft versuchen die meisten privaten Unternehmen, einen Gewinn zu erzielen. Wenn das Management und die Gesellschafter eines Unternehmens wissen möchten, wie gut oder schlecht ein Gewinn einzuschätzen ist, reicht der Gewinn als absolute Erfolgsgröße meist nicht aus. Besser ist es, den Gewinn in Relation zur Kapitalbasis zu setzen, um so eine relative Kennzahl zu bilden, mit deren Hilfe sich die Erfolgslage des Unternehmens über die letzten Jahre (Zeitvergleich) und im Vergleich zu anderen Unternehmen (Unternehmensvergleich) besser einschätzen lässt. Die mit dem Gewinn im Zähler eines Quotienten gebildeten Kennzahlen werden Rentabilitätskennzahlen genannt.

Die Rentabilitätskennzahlen gehören zu den relativen Kennzahlen. Im Gegensatz zu absoluten Kennzahlen, wie beispielsweise dem Gewinn in Euro, werden bei relativen Kennzahlen zwei Größen zueinander in Relation gesetzt. Dadurch wird die Aussagekraft und Vergleichbarkeit von Kennziffern erhöht.

Die beiden in der Praxis am häufigsten verwendeten Rentabilitätsformeln sind die Eigenkapitalrentabilität und die Umsatzrentabilität.

  • Eigenkapitalrentabilität: Dies ist eine wichtige Kennzahl für die Anteilseigner des Unternehmens, weil sie die Verzinsung des investierten Kapitals angibt.
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  • Umsatzrentabilität: Sie drückt als Prozentgröße aus, wie viel Gewinn von einem Euro Umsatz übrig bleibt. Eine Umsatzrentabilität von 3 % bedeutet also, dass dem Unternehmen von 1 Euro Umsatz gerade 3 Cent als Gewinn verbleiben.
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imagesBei der Berechnung der Eigenkapitalrentabilität verwenden Sie den Gewinn, weil er den Gesellschaftern des Unternehmens für die Bereitstellung des Eigenkapitals zusteht. Wenn Sie sich nun fragen, wo Sie die einzelnen Zahlen herbekommen, kommen hier einige Tipps für Sie:

  • Gewinn: Als Gewinn können Sie den Jahresüberschuss vor Steuern aus der Gewinn-und-Verlust-Rechnung des Unternehmens heranziehen.
  • Eigenkapital: Das Eigenkapital entnehmen Sie der Passivseite der Bilanz.
  • Umsatz: Auch der Umsatz steht in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung.

Sowohl die Eigenkapitalrentabilität als auch die Umsatzrentabilität multiplizieren Sie mit 100, weil die Ergebnisse Prozentgrößen sind.

Anstelle von Eigenkapitalrentabilität und Umsatzrentabilität wird in der Praxis auch oft von Eigenkapitalrendite und Umsatzrendite gesprochen.

Nehmen Sie an, der europaweit tätige Kopiergerätehersteller Canox AG hat einen Gewinn von 95 Mio. Euro erzielt, 10 % mehr als im Vorjahr. Aber ist das Unternehmen damit profitabel? Zur Beantwortung dieser Frage benötigen Sie zunächst einige Angaben:

  • Jahresüberschuss vor Steuern der Canox AG: 95 Mio. Euro
  • Eigenkapital am Jahresende laut Bilanz: 431 Mio. Euro
  • Umsatz: 1.820 Mio. Euro

Wie errechnen Sie nun die Eigenkapital- und Umsatzrentabilität? Ganz einfach:

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Die Rentabilität des Unternehmens haben Sie jetzt zwar ermittelt, zur Interpretation sollten Sie nun aber Vergleichskennzahlen aus früheren Jahren und von Unternehmen der gleichen Branche heranziehen.

imagesLaut Bundesbankstatistik liegen die Eigenkapitalrentabilität der deutschen Unternehmen im langfristigen Durchschnitt bei über 20 % und die Umsatzrendite bei durchschnittlich zwischen 3 % und 5 %. Beachten Sie dabei aber, dass es größenklassenbedingt und branchenabhängig sehr starke Abweichungen von diesen Durchschnittswerten gibt.

Die Eigenkapital- und Umsatzrentabilität der Canox AG sind also ganz passabel.