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Six Sigma für Dummies

Schummelseite

Über die Autorin

Craig Kent Gygi hat sich bereits mit den einzelnen Elementen von Six Sigma beschäftigt und sie in der Praxis angewendet, noch bevor sie formaler Bestandteil dieser anerkannten und erfolgreichen Methodik wurden. So integrierte er in seinen letzten Jahren als Maschinenbaustudent Anfang der 1990er Jahre diese bahnbrechenden Methoden zur Prozessverbesserung in seine Tätigkeit als Coach von studentischen Produktentwicklungsteams an der Brigham Young Universität. Schon zu Beginn seiner Karriere 1994 in der Forschung und Entwicklung bei Motorola, Florida, wurde er in den Six Sigma-Methoden geschult, die ihren Kinderschuhen zu dieser Zeit bereits entwachsen waren und sich völlig mit seiner Erfahrung deckten. Ab diesem Zeitpunkt hat Craig in allen Phasen seiner Karriere als Manager und Ingenieur Six Sigma eingesetzt, gelehrt und weiterentwickelt.

1998 gründete Craig ein Softwareunternehmen um computergestützte Tools für Six Sigma-Anwendungen zu entwickeln. Mehrere Jahre lang arbeitete er eng mit Dr. Mikel J. Harry – einem Pionier in Sachen Six Sigma – zusammen und entwickelte gemeinsam mit ihm die Theorie, aber auch die praktische Anwendung von Six Sigma weiter. Erst kürzlich ist Craig aus den Bergen Utahs in die Wüste Arizonas gezogen um an der Gründung von Savvi International mitzuwirken und die Verantwortung für sämtliche Six Sigma-Produkte, -Dienstleistungen und -Tools zu übernehmen.

Craig ist Master Black Belt – keine Bange, Sie werden schon noch erfahren, was das ist – und verfügt über eine mehr als zwölfjährige Erfahrung in der Anwendung der Six Sigma-Techniken. Seine Projekte reichen von der Entwicklung über die Fertigung bis hin zum Prozessmanagement. Außerdem hat er in allen Unternehmensbereichen Schulungen und Seminare über Six Sigma abgehalten – nicht nur für Führungskräfte, sondern auch für die so genannten White Belts, zu denen wir später noch kommen.

Neil John DeCarlo widmet sich seit über 15 Jahren der ständigen Weiterentwicklung von Six Sigma. Seine erste Karrierestation war das Energieversorgungsunternehmen Power & Light in Florida, das damals den begehrten Deming-Qualitätspreis verliehen bekam. Seit dieser Zeit hat er sich als Autor, Ghostwriter und Herausgeber von über 150 Artikeln und sechs Büchern profiliert, die in enger Zusammenarbeit mit Unternehmen wie General Electric, Dupont, Bose, McKinsey, UPS, AT&T, Six Sigma Academy und vielen anderen entstanden sind.

Neil ist ein äußerst produktiver Autor, der sich unter anderem eingehend mit den folgenden Sachgebieten beschäftigt hat: Six Sigma, Informationstechnik, E-Learning, Wissensmanagement, Change Management, Business Integration (der Verbindung von Informationssystemen und Geschäftsprozessen innerhalb eines Unternehmens und über die Unternehmensgrenzen hinweg), Qualitätsmanagement, ISO und Lean Management. Im Laufe seiner Karriere hat er mit vielen Geschäftsführern, Vorständen und Unternehmensberatern zusammengearbeitet, so auch mit dem bekannten Experten für Qualitätssicherung Dr. Noriaki Kano und mit Dr. Mikel Harry, der maßgeblich an der Entwicklung von Six Sigma beteiligt war.

Neben seiner Tätigkeit als Autor hat Neil verschiedene Projekte aus den Bereichen Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit für unterschiedliche Firmen und Unternehmensberater geleitet. Erwähnenswert ist hier wohl vor allem die Breakthrough Management Group, ein schlankes Unternehmen, das sich nicht zuletzt aufgrund von Six Sigma einen Namen als innovatives Unternehmen gemacht und in Sachen kontinuierlicher Verbesserungen seine Mitbewerber weit abgehängt hat. In seiner Freizeit widmet sich Neil dem Bikram-Yoga und steht seinen Yoga-Partnern mit Rat und Tat zur Seite.

Bruce David Williams ist seit dem Start des Sputnik an seinem dritten Geburtstag fasziniert von komplexen Systemen. Nach seinem Studium der Physik und Astrophysik an der Universität Colorado begann seine Karriere in der Luft- und Raumfahrtindustrie, wo er zum ersten Mal Bekanntschaft mit Six Sigma machte, als Motorola 1988 der Baldridge Preis verliehen wurde. Nachdem er an der Johns Hopkins Universität und der Universität Colorado noch die Studiengänge Technisches Management und Informatik absolviert hatte, war er an der Entwicklung des Hubble-Weltraumteleskops beteiligt und stellte fasziniert fest, wie verheerend sich ein Ausfall kleinerer Systemkomponenten auf das restliche System auswirken konnte. Mitte der 1990er Jahre begann er in der Six Sigma-Branche zu arbeiten und gründete ein Softwareunternehmen, das sich insbesondere der Frage widmete, wie sich die Lebensdauer von Produktzyklen zurückverfolgen lässt.

Im Anschluss daran hat Bruce zwei weitere Six Sigma-Unternehmen – mit Schwerpunkt auf Forschung und Technologie – gegründet und ist nun Vorstand von Savvi International, das für seine Kunden Lösungen zur Verbesserung ihrer operativen Leistungen anbietet und dabei auf Six Sigma sowie Techniken aus dem Lean Management und dem Prozessmanagement zurückgreift. Bruce lebt mit seiner Frau, seinen beiden Kindern und einer bunten Mischung an tierischen Wohngenossen in North Scottsdale, Arizona.

Rolf Rehbehn ist der Fachkorektor der deutschen Ausgabe. Er beschäftigt sich seit Jahren mit der erfolgreichen Umsetzung von Six Sigma als bahnbrechende Methodik zur Produktivitätssteigerung. Er ist heute Gründer und Inhaber der Unternehmensberatung REHBEHN-IPSS mit Sitz in Wien (www.rehbehn-ipss.com), die Unternehmen bei der Implementierung der Themen Innovation, Produktivität und Six Sigma unterstützt.

Seine erste Karrierestation war die Siemens AG. Nach Führungsaufgaben in der Entwicklung und Produktion an nationalen und internationalen Standorten hat er als Mitglied der Geschäftsführung im Geschäftsgebiet Mobil Devices ab 1996 u.a. als Six Sigma Champion die Umsetzung von Six Sigma zur Optimierung der Wertschöpfungsketten an den Produktionsstandorten und in den logistischen und administrativen Prozessen verantwortet.

Sehr früh übertrug er die Methodik unter Einbeziehung der beteiligten Lieferanten in den Entwicklungsprozess und hat hier erfolgreich Design for Six Sigma umgesetzt.

Rolf Rehbehn ist selbst Autor, der sich unter anderem mit den folgenden Sachgebieten beschäftigt hat: Six Sigma und Lean Six Sigma, Internationalisierung von Wertschöpfungsketten, Lean Management und Qualitätsmanagement, dies in enger Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Instituten u.a. mit dem Wissenschaftszentrum Berlin und Hochschulen. Er ist Autor der Bücher »Mit Six Sigma zu Business Exellence« und »Produkt- und Prozessdesign für Six Sigma mit DFSS«,

Im Laufe seiner Karriere hat er mit vielen Geschäftsführern, Vorständen und Unternehmensberatern zusammengearbeitet und gibt diese Erfahrungen heute in Managementseminaren und Six Sigma-Implementierungsprogrammen weiter.

Danksagung der Autoren

Noch vor 20 Jahren gab es Six Sigma an sich nicht. Doch das Erstaunliche geschah: Ein Mitarbeiter eines Großunternehmens, der in seinem Großraumbüro saß, machte eine einzige Beobachtung und nun – Zehntausende von Praktikern, Tausende von Unternehmen und Hunderte Milliarden Euro Einsparungen später – steht uns ein ausgereiftes System zur Verfügung. Im Namen der gesamten Six Sigma-Gemeinde möchten wir die Gelegenheit nutzen und uns herzlich bei diesem Mitarbeiter bedanken: dem verstorbenen Bill Smith, der bei Motorola, Arizona, als Zuverlässigkeitsbeauftragter tätig war und bereits Mitte der 1990er Jahre einen Zusammenhang zwischen Produktkomplexität, Prozessfähigkeit und Systemausfall erkannte. Dank schulden wir auch Dr. Mikel Harry, ebenfalls Pionier in Sachen Six Sigma, der diese Branche zu dem gemacht hat, was sie heute ist.

Unser Dank gilt Don L. Redininus, der maßgeblich an der Entstehung dieses Buchs mitgewirkt hat. Wir schätzen uns glücklich ihn an unserer Seite gehabt zu haben. Don ist ein international anerkannter Berater für die Optimierung von Geschäftsprozessen, seit über 25 Jahren im Geschäft und hat sich mit Leib und Seele Six Sigma verschrieben.

In Kapitel 4 und 10 führte er die Feder, doch damit nicht genug: Aufgrund seines breitgestreuten Fachwissens, der von ihm zur Verfügung gestellten Unterlagen und seiner Anregungen und Kommentare konnte er praktisch jede einzelne Seite und jede einzelne Abbildung verbessern.

Unser ganz besonderer Dank gilt Dr. Stephen R. Covey, der uns die Ehre erwies und das Vorwort zu diesem Buch schrieb.

Außerdem bedanken wir uns bei Roxanne O'Brasky, Vorstand der International Society of Six Sigma Professionals, für das Nachwort. Ihr Name steht für Glanzleistungen im Bereich von Six Sigma und mit ihrer Arbeit leistet sie einen wertvollen Beitrag, der die Welt zu einem besseren Ort macht.

Doch ohne unsere Herausgeber Kathy Cox und Tere Stouffer Drenth wäre dieses Buch niemals entstanden. Sie steuerten unser Schiff meisterlich durch jeden Sturm, umschifften jedes Riff und brachten uns sicher in den Hafen. Danke!

Zu guter Letzt gilt unser Dank aber auch den unzähligen Praktikern: den Black Belts, Green Belts, Yellow Belts, den Champions, den Master Black Belts und den Koordinatoren. Sie alle zusammen – und jeder Einzelne von ihnen – haben ihren Beitrag geleistet. Und das Ganze auch ohne Six Sigma-Lehrbuch, offiziellen Auftrag über eine Regierungsstudie, ISO-Standards oder Datenbanken diverser Unternehmen. Sie alle haben Six Sigma erfolgreich in die Praxis umgesetzt und dieses Buch möglich gemacht.

Vorwort zur deutschen Auflage

Die Leistungsfähigkeit jeglichen industriellen Handels ist transparent wie nie zuvor. Die heute verfügbaren internetbasierten Informationstechnologien transportieren Ideen und damit angewandtes Wissen quasi ohne Zeitverlust zu jedem Platz der Erde. Wettbewerb wird sich damit auch in diesem Aspekt des Wissensmanagements neuen Herausforderungen zu stellen haben; Zeit und Geld beim Wissenstransport sind ohne Bedeutung.

Was also sind die zukünftigen Wettbewerbsfaktoren, die neben den bekannten globalen Faktorkostenunterschieden in Zukunft Schlüsselrollen einnehmen werden?

Ein, wenn nicht sogar DER wesentliche Faktor zukünftiger Differenzierung wird hier beschrieben:

Six Sigma, eingesetzt als Managementtool

Wissensgenerierung ist der Schlüssel zum Erfolg; methodische Wissensgenerierung, um konkreter zu sein, so wie sie durch die Six Sigma-Lehre angeboten wird, bringt Unternehmen weiter.

Prozesse in ihrer Gesamtheit zu erfassen, deren Ergebnisstreuung als Datenquelle zu Verbesserungen zu verstehen, das ist Six Sigma-Lehre!

Diese angebotenen Methoden bei den täglichen Aufgabenstellungen zur nachhaltigen Problemlösung zu nutzen, ist angewandte Wissensgenerierung mit Six Sigma und stellt damit den Kern des zukünftiger Wissens- und damit Wettbewerbsvorteils da.

Signifikanz und Nachhaltigkeit sind die Faktoren, die das Six Sigma Vorgehen auszeichnen. Konzentration auf das Wesentliche, die Treibergrößen in einem Prozess ermitteln (Signifikanz) und diese durch geeignete Maßnahmen (nachhaltig) verbessern, das sind die Hebel bei der Prozessverbesserung mit Six Sigma-Methoden.

Wie beim Autorennen liegen die Teams vorne in der Erfolgsskala, bei denen Mensch und Technik harmonieren. Spitzenleistung erfolgt nicht aus exzellenten Methoden alleine. Begeisterte Mitarbeiter, die in der Anwendung dieser Methoden in jedem Problem eine Herausforderung spüren, sind der Schlüssel zur Spitzenleistung.

Menschen mit diesen neuen methodischen Techniken so in Kontakt zu bringen, dass das Humankapital unserer Organisation genutzt wird, ist in diesem Buch exzellent gelungen.

Es bereitet Vergnügen dieses Werk zu lesen, führt zu Neugier auf die nächsten Kapitel und endet beim Leser mit dem dringenden Wunsch sich selbst in diesen Techniken zu verwirklichen.

Eine Pflichtlektüre die süchtig macht; Sucht, die wir in unseren Organisationen benötigen, die Sucht auf Spitzenleistung.

Friedel Schröder

Produktionsleiter & Sprecher der Betriebsleitung Siemens Bocholt

Vorwort zur amerikanischen Auflage

Die Welt steht vor dem Anbruch eines neuen ökonomischen Zeitalters. Im letzten Jahrhundert definierte sich das industrielle Zeitalter durch Tools und Wissen und (fast) alles drehte sich um Kontrolle, Effizienz, Spezialisierung, Delegierung, Mess- und Wiederholbarkeit. Buchhalter reduzieren die Arbeitskräfte auf einen Kostenfaktor, eine Betriebsausgabe oder eine Investition und man versucht, die Mitarbeiter mithilfe der unsäglichen Theorie von Zuckerbrot und Peitsche zu Höchstleistungen zu motivieren. Zweifelsohne hat dieses Paradigma dazu geführt, dass die heutige Produktivität 50 Mal so hoch ist wie zur Blütezeit der Landwirtschaft, doch die Schattenseiten lassen sich nun einmal nicht unter den Tisch kehren: ein um sich greifender Kontrollwahn und die felsenfeste Überzeugung, dass allein die Marktposition eines Unternehmens zählt. Schlimmer ist noch, dass viele Unternehmen nicht in der Lage sind, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden, dass Mitarbeiter sich nicht länger mit ihrem Unternehmen identifizieren oder gar eine emotionale Bindung dazu haben, dass bestimmte Überlegungen nur selten zu zielgerichtetem Handeln führen, dass Systeme und Prozesse versagen, dass es kaum noch Synergieeffekte – zwischen den einzelnen Mitarbeitern, aber auch abteilungsübergreifend – gibt und dass sich viele Unternehmen vor ihrer sozialen Verantwortung drücken.

Studien haben gezeigt, dass die große Mehrheit der Arbeitnehmer über mehr Talent, Intelligenz, Fähigkeit, Kreativität und Wissen verfügt als es ihr Job verlangt oder gar zulässt. Man stelle sich einmal konkret vor, welches Potenzial da brachliegt und verkümmert. Doch das industrielle Zeitalter hat ausgedient und wird vom Zeitalter des Wissens abgelöst, das vom Motto »Führungsübernahme ist möglich« geleitet wird und dazu führt, dass Potenzial auch genutzt wird und die Mitarbeiter entsprechende Befugnisse erhalten. Unternehmen handeln aufgrund von Wertvorstellungen und unabänderlichen Prinzipien. Im Mittelpunkt dieses neuen Paradigmas steht der Mensch – der ganze Mensch –, der mit Leib und Seele bei der Arbeit ist, sich voll und ganz einbringt und seinen Beitrag zum Wohle des Unternehmens leistet. Nur wenn es dem Unternehmen gut geht, geht es auch den Mitarbeitern gut. Ein Trimmruder ist ein kleines Ruder im Schiff oder Flugzeug, das die Kraft auf die größeren Ruder überträgt und die Hebelwirkung nutzt. Die Führungskräfte des Wissenszeitalters übernehmen in ihren Unternehmen quasi die Funktion eines Trimmruders. Eine kleine Bewegung auf der mittleren oder unteren Ebene kann für eine tiefgreifende Änderung sorgen, die sich durch das gesamte Unternehmen zieht.

Six Sigma ist für die arbeitende Bevölkerung der neuen Wissensgesellschaft eine der wichtigsten Fertigkeiten – der Schlüssel zum Erfolg. Was mir persönlich am besten daran gefällt, ist der wissenschaftliche Aspekt von Six Sigma, die Datenbank – und die exakte analytische Vorgehensweise bei der Entwicklung von Problemlösungen mithilfe der vorab ermittelten Daten. Mit Six Sigma ist es ein Leichtes für Sie, wahre Änderungen zu bewirken, ganz gleich, welche Position Sie innerhalb Ihres Unternehmens innehaben. Mittlerweile ist aus dem vormals exklusiven akademischen Wissen über Six Sigma eine Sammlung von Best Practices geworden, ein Muss für Jedermann, der seinen Beitrag zur Optimierung von Prozessen und damit zum Wohlergehen seines Unternehmens leisten will. In einer Wissensgesellschaft, in der 70 bis 80 Prozent der Wertschöpfung aus Produkten und Dienstleistungen allein durch Wissen entstehen, fällt es doch leicht, sich auszumalen, was passiert, wenn die gesamte Belegschaft Six Sigma erfolgreich einsetzt, oder?

Allein aus diesem Grund sollte jeder, wirklich jeder, dieses Buch unbedingt lesen.

Stephen R. Covey

Autor von Die sieben Wege zur Effektivität und Leben Sie die sieben Wege zur Effektivität

Einführung

Six Sigma ist eine höchst effiziente Methodik zur Entwicklung von Problemlösungen, um die operativen und innerbetrieblichen Abläufe eines Unternehmens zu optimieren. Fakt ist, dass es kein betriebliches, technisches oder prozessbezogenes Problem gibt, das sich nicht mithilfe von Six Sigma lösen ließe. Den weltbesten Unternehmen ist es damit gelungen, ihre Gewinne der vergangenen zehn Jahre zusammengerechnet um mehr als 100 Milliarden Euro zu steigern. In manchen Unternehmen ist der Aufstieg in eine Position im Management nur möglich, wenn der Kandidat über ein fundiertes Wissen über Six Sigma verfügt.

Zählt Ihr Unternehmen zu den weltweit größten Unternehmen, die vom US-Wirtschaftsblatt Fortune als »Global 500« zusammengestellt und statistisch aufgearbeitet werden und handelt es sich bei Ihrem Betrieb um einen Fertigungsbetrieb, haben Sie vermutlich schon von Six Sigma gehört. Oder Sie haben schon eine entsprechende Schulung hinter sich oder an einem Projekt zur Optimierung von Prozessen mitgewirkt. Trifft all dies auf Sie zu, wissen Sie ja, was Six Sigma bewirken kann – und zwar aus erster Hand.

Doch wenn Sie wie viele andere auch (noch) nicht in dieser Liga spielen, können Sie mit Six Sigma vermutlich nur wenig anfangen. Für kleine und mittelständische Unternehmen, öffentliche Einrichtungen, Wohltätigkeitsorganisationen, Bildungsinstitutionen oder auch ehrgeizige Mitarbeiter war Six Sigma schlicht zu teuer oder zu kompliziert. Für die meisten Unternehmen und Mitarbeiter lag Six Sigma außerhalb ihrer Reichweite.

Doch das stimmt so nicht mehr. Je weiter sich die Methoden und Tools von Six Sigma verbreitet haben, umso verständlicher und leichter umsetzbar sind sie geworden. Das Geheimnis um Six Sigma ist gelüftet.

Einfach ausgedrückt geht es bei Six Sigma um strukturierte wissenschaftliche Methoden, mit deren Hilfe das Beste aus jeder Branche, jedem Unternehmensbereich und Prozess und sogar aus jedem Mitarbeiter herausgeholt werden kann. Bei Six Sigma geht es aber auch um eine methodische Datenerhebung samt Auswertung, um herauszufinden, welche Möglichkeiten Ihnen offen stehen, um die Bedürfnisse Ihrer Kunden zu befriedigen ohne Ihre eigenen zu vernachlässigen, und es geht darum, einen Schlussstrich unter die Vergeudung von Ressourcen zu ziehen und dabei den größtmöglichen Profit zu erzielen.

Über dieses Buch

Dieses Buch ist Ihre Eintrittskarte in die Welt von Six Sigma. Wir mussten es einfach schreiben, weil Six Sigma in jedem denkbaren Bereich eingesetzt werden kann, nicht nur in Großunternehmen, sondern überall dort, wo Leistung und persönlicher Einsatz gefragt sind.

Wir haben dieses Buch für Sie, lieber Leser, geschrieben. Und dabei spielt es keine Rolle, ob Sie Inhaber eines kleinen Betriebs, ein ehrgeiziger Karrierist oder ein Manager sind, der einfach nur wissen möchte, was Six Sigma ist und wo man es einsetzen kann. Unser Buch richtet sich aber auch an Studenten und Bewerber, die sich auf das nächste Vorstellungsgespräch vorbereiten und durch Wissen glänzen wollen. Ihnen allen ist nämlich eines gemeinsam: Es gibt nichts Besseres für Sie als dieses Buch.

Six Sigma für Dummies ist mehr als eine Zusammenfassung oder Übersicht von Six Sigma. Was Sie in Händen halten ist eine umfangreiche, in die Praxis umsetzbare Beschreibung der Methoden und Tools von Six Sigma mit folgenden Schwerpunkten:

  • Ein Nachschlagwerk, das in verschiedene Teile, Kapitel und Abschnitte unterteilt ist, sodass Sie die gesuchten Informationen im Bedarfsfall schnell zur Hand haben.
  • Eine umfangreiche Erläuterung der statistischen Methoden von Six Sigma sowie der Methoden zur Optimierung und Ausrichtung von Geschäftsprozessen.
  • Ein Ratgeber mit praktischen Tipps für die Durchführung und Leitung eines Six Sigma-Programms, für die Auswahl und Leitung von Six Sigma-Projekten sowie die Anwendung bestimmter Six Sigma-Tools und analytischer Vorgehensweisen.
  • Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für die fünf Phasen von Six Sigma: DMAIC – Define, Measure, Analyze, Improve, Control (Definieren, Messen, Analysieren, Optimieren, Kontrollieren).
  • Hinweise, an wen Sie sich wenden können, wenn Sie noch mehr über Six Sigma wissen wollen, da rund 350 Seiten einfach nicht ausreichen, um dieses komplexe Feld vollständig abzudecken.

Zugegeben, Six Sigma an sich ist staubtrocken, anspruchsvoll und sehr wissenschaftlich, aber wir haben unser Bestes gegeben, um dieses komplexe Thema durch Beispiele, einfache Erklärungen und visuelle Hilfsmittel so verständlich und fesselnd wie nur irgend möglich zu machen und haben an einigen Stellen auf aktuelle Trends wie die Nutzung von Big Data und Web 2.0 sowie die Veränderungen in der Produktion durch Industrie 4.0 verwiesen.

Konventionen in diesem Buch

Jedes Mal, wenn in diesem Buch zum ersten Mal von einem bestimmten Fachausdruck die Rede ist, haben wir ihn kursiv gesetzt und liefern anschließend die jeweilige Begriffsklärung. Außerdem finden Sie nähere Informationen zu diesen Begriffen im Anhang zu diesem Buch.

Bei Fachbegriffen, die sich in den einzelnen Fachbereichen als Akronyme (Initialwörter) eingebürgert haben, geben wir Ihnen zunächst die Begriffsklärung und verwenden anschließend die abgekürzte Form.

Natürlich verwenden wir manchmal Konzepte und Fachwörter aus dem Management oder der Statistik, das kann bei Six Sigma nun einmal nicht einfach außen vor bleiben. Wenn Sie darüber mehr erfahren möchten, legen wir Ihnen Management für Dummies von Bob Nelson, Peter Economy und Ken Blanchard sowie Statistik für Dummies von Deborah Rumsey ans Herz.

Törichte Annahmen über den Leser

Wir gehen davon aus, dass Ihnen der Begriff Six Sigma schon einmal untergekommen ist und Sie gerne mehr darüber erfahren möchten. Weshalb? Nun, denkbar sind mehrere Gründe wie zum Beispiel:

  • Sie beabsichtigen Six Sigma auch in Ihrem Unternehmen einzusetzen und möchten gerne wissen, worauf genau Sie sich damit einlassen.
  • In Ihrem Unternehmen wird bereits mit Six Sigma gearbeitet und Sie müssen Ihre Wissenslücken dringend stopfen. Möglicherweise wurden Sie sogar schon als Champion, Black Belt, Green Belt oder Yellow Belt auserkoren.
  • Sie sind der Überzeugung, dass Six Sigma eine wunderbare Möglichkeit ist, Ihre eigenen Leistungen zu optimieren und Sie in Ihrer Karriere vorwärts zu bringen.
  • Sie absolvieren gerade ein Wirtschaftsstudium und sind sich darüber klar geworden, dass Six Sigma das Sprungbrett für Ihre künftige Karriere ist.

Außerdem gehen wir davon aus, dass Ihnen bewusst ist, dass Six Sigma eine starre und strukturierte Vorgehensweise verlangt, um Probleme auch wirklich lösen zu können. Dazu gehören unter anderem die Datenerhebung und die Anwendung von statistischen Verfahren. Denn nur diese methodische Vorgehensweise stellt sicher, dass man Probleme aus den Bereichen Fertigung, Service oder auch beim Geschäftsabschluss an der Wurzel packen kann. Aus diesem Grund dreht es sich gleich in mehreren Kapiteln um die statistischen Tools von Six Sigma.

Wie dieses Buch aufgebaut ist

Six Sigma für Dummies ist in vier Teile aufgegliedert, von denen jeder einen bestimmten Themenbereich vollständig beschreibt. Für Sie als Leser bedeutet das, dass Sie dieses Buch auch kapitelweise lesen können und sich nicht mühselig von Anfang bis Ende hindurcharbeiten müssen. Immer wenn sich Themenbereiche überlappen oder wir Bezug auf ein anderes Kapitel nehmen, weisen wir darauf hin, sodass Sie mühelos zwischen den einzelnen Kapiteln hin- und herspringen oder das Buch in Ihrer bevorzugten Reihenfolge lesen können.

Ganz vorne in diesem Buch befindet sich unsere Schummelseite, auf der alle einschlägigen Begriffe zu lesen sind. Und im Anhang ganz hinten finden Sie ein Stichwortverzeichnis.

Teil I: Die Grundlagen von Six Sigma

In diesem Teil werden die Methodik von Six Sigma, seine systematische Anwendung und die Rollen und Zuständigkeiten innerhalb eines Six Sigma-Projekts erläutert. Außerdem klären wir Sie in diesem Teil über die wissenschaftlichen Grundlagen und die Anwendungsmöglichkeiten auf. Kapitel 1 erklärt umfassend, was Six Sigma eigentlich ist, während in Kapitel 2 auf seine wichtigsten Prinzipien eingegangen wird. In Kapitel 3 geht es um Zuständigkeiten und die Rollenverteilung bei der Umsetzung eines Six Sigma-Projekts.

Teil II: Alles über DMAIC

Teil 2 ist sozusagen der Kern dieses Buchs, da wir hier wirklich in die Tiefe gehen und detailliert beschreiben, wie Six Sigma in der Praxis aussieht. Wir widmen der Beschreibung der sechs Phasen (DMAIC) ganze sieben Kapitel. In Kapitel 4 geht es um die Phase, in der Six Sigma-Projekte definiert werden, in Kapitel 5, 6 und 7 um das Messen. Kapitel 8 erläutert die Analyse, während es in Kapitel 9 um die Optimierung und in Kapitel 10 um die Kontrolle geht. Wenn Sie diesen Teil aufmerksam und vollständig durchlesen, sind Sie anschließend in der Lage, ein Six Sigma-Projekt erfolgreich abzuwickeln.

Teil III: Die Six Sigma-Tools und ihre Umgebung

In diesem Teil stellen wir Ihnen sämtliche Six Sigma-Tools vor, wie sie in der Praxis (siehe Kapitel 11) angewendet werden. In Kapitel 12 erfahren Sie alles über die Tools des Six Sigma-Management. In Kapitel 13 geht es um Design for Six Sigma.

Teil IV: Der Top Ten-Teil

Strikt nach Dummie-Tradition ist dieser Teil die Zusammenfassung des Vorherigen, angereichert mit praktischen Tipps. In Kapitel 14 stellen wir Ihnen zehn Möglichkeiten vor, mit deren Hilfe Sie einen Erfolg nach dem anderen verbuchen können. In Kapitel 16 verraten wir Ihnen, wohin Sie sich wenden können, wenn Sie noch mehr über Six Sigma wissen möchten.

Symbole, die in diesem Buch verwendet werden

Als Orientierungshilfe und zur Hervorhebung der wichtigsten Informationen finden Sie am linken Seitenrand die nachfolgend erläuterten Symbole:

Tipp Dieses Symbol verweist auf Schlüsselpunkte, die Sie sich einprägen sollten, damit Ihnen die Umsetzung von Six Sigma leichter fällt.

Warnung Die hier angebotenen Ratschläge sollten Sie beherzigen, sonst kann die Sache brenzlig werden!

Anekdote Hier finden Sie wahre Geschichten über bestimmte Branchen oder Unternehmen, die mit Six Sigma arbeiten.

Techniker Hier finden Sie Fachbegriffe – sicherlich nicht Jedermanns Sache. Sie können den nebenstehenden Text auch gerne überspringen, tun Sie sich keinen Zwang an, sofern Sie nicht tiefer in die Materie einsteigen wollen.

Erinnerung Alles auf den Punkt gebracht! Hier werden alle wichtigen Informationen kurz und bündig zusammengefasst.

Wie es weitergeht

Das Schöne an einem Dummies-Buch ist, dass Sie es nicht von Anfang bis Ende durchlesen müssen, da die einzelnen Kapitel nicht aufeinander aufbauen. Sie können sich also das Thema herauspicken, das Sie am meisten interessiert. Es steht Ihnen völlig frei, ob Sie in diesem Buch ganz nach Belieben hin und herspringen oder es sich der Reihe nach zu Gemüte führen.

Nachfolgend trotzdem einige Tipps, welche Kapitel sich für welchen Leser anbieten:

  • Wenn Sie blutiger Anfänger sind, was Six Sigma anbelangt, sollten Sie unbedingt mit Kapitel 1 beginnen.
  • Sie wollen nur wissen, was es mit diesen »Belts« auf sich hat, von denen hier schon mehrfach die Rede war? Schön, dann empfehlen wir Ihnen Kapitel 3.
  • Sie sind eher der Praktiker und wollen alles über die Umsetzung eines Six Sigma-Projekts erfahren? In Kapitel 4 steht, wie alles seinen Anfang nimmt, während Sie in Kapitel 11 alle Tools und Techniken finden.
  • Ach so, Sie spielen gerne mit Zahlen und freuen sich schon auf die Analyse? Dann schlagen Sie Kapitel 5 auf!
  • Ihnen geht es nur um die Terminologie und die Fachbegriffe? Na gut, kein Problem. Im Anhang finden Sie, was Sie schon immer wissen wollten.

Teil I

Die Grundlagen von Six Sigma