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Artenschutz durch Habitatmanagement


Artenschutz durch Habitatmanagement

Der Mythos von der unberührten Natur
1. Aufl.

von: Werner Kunz, Josef H. Reichholf

55,99 €

Verlag: Wiley-VCH
Format: EPUB
Veröffentl.: 07.12.2016
ISBN/EAN: 9783527806225
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 314

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Beschreibungen

Ein wichtiger Beitrag zur aktuellen Debatte über die Zukunft des Natur- und Artenschutzes, der zeigt, wie durch aktive Gestaltung von Lebensräumen die historische Artenvielfalt in Mitteleuropa erhalten werden kann.
<p>Prolog: Schutz seltener Arten – ein neuer Ansatz Ist Dringend Geboten xi</p> <p>Vorwort xv</p> <p>Literatur xxi</p> <p><b>1 Einführung: Seltene Arten und naturnahe Biotope in Mitteleuropa 1</b></p> <p>1.1 Vorbemerkung 1</p> <p>1.2 Ein Plädoyer für das Offenland 3</p> <p>1.3 Mitteleuropa ist nicht Brasilien: ein Plädoyer für technisches Biotopmanagement 9</p> <p>Literatur 11</p> <p><b>2 Ein Blick zurück in die verlorene Landschaftsstruktur der Vergangenheit 13</b></p> <p>2.1 Der Artenreichtum früherer Biotope 13</p> <p>2.2 Der Rückgang der „Biomasse“ in Mitteleuropa 16</p> <p>2.3 Verlorene Landschaftsstrukturen – wo sind sie heute noch zu finden? 17</p> <p>Literatur 20</p> <p><b>3 Was will der Naturschutz: saubere Luft, Unberührtheit, seltene Arten häufig machen? 21</b></p> <p>3.1 Was ist Natur? Was ist Naturschutz? 21</p> <p>3.1.1 Was ist Natur? Natur ist das, was nicht vom Menschen geschaffen oder gestaltet wurde 21</p> <p>3.1.2 Was ist Naturschutz? Für wen soll die Natur geschützt werden? 24</p> <p>3.1.3 Was ist Naturschutz? Vor wem soll die Natur geschützt werden? 28</p> <p>3.2 Welche Arten sollen geschützt werden? 31</p> <p>3.2.1 Erste Möglichkeit: Es sollen in einem Gebiet nur die Arten geschützt werden, die dort einen wesentlichen Anteil ihres weltweiten Vorkommens haben 32</p> <p>3.2.2 Zweite Möglichkeit: Es sollen nur die Arten gefördert werden, die ursprünglich, also heimisch sind 33</p> <p>3.2.3 Dritte Möglichkeit: Es sollen die Arten gefördert werden, die für den Naturhaushalt oder den Menschen eine Bedeutung haben 38</p> <p>3.2.4 Vierte Möglichkeit: Ziel des Artenschutzes und der Biotoppflege sollte sein, ein Maximum an Arten zu erreichen 42</p> <p>3.3 Trennung der Begriffe Umweltschutz, Naturschutz, Artenschutz und Tierschutz 45</p> <p>3.3.1 Naturschutz, Umweltschutz und Artenschutz sind nicht dasselbe 45</p> <p>3.3.2 Tierschutz und Artenschutz sind nicht dasselbe 52</p> <p>3.4 Falsch verstandener Naturschutz – Kampf an falschen Fronten 55</p> <p>3.4.1 Welche Bedeutung hat der Kampf gegen den Klimawandel für die mitteleuropäischen Arten? 55</p> <p>3.4.2 Bringt uns der Apfelsaft den Wendehals zurück? 57</p> <p>3.4.3 Sammel- und Fangverbote, eine Ablenkung von den wesentlichen Ursachen des Artenschwundes 59</p> <p>3.5 Was sind Naturschutzgebiete? 63</p> <p>3.5.1 Viele „Naturschutzgebiete“ in Mitteleuropa sind Gebiete, die vor der Natur geschützt werden müssen 64</p> <p>3.5.2 Flughäfen als Refugien für bedrohte Arten 67</p> <p>3.5.3 Die Renaturierung der Tagebauflächen, eine Zerstörung der Lebensräume seltener Arten 69</p> <p>3.6 Der Schutz der einen Art ist der Tod der anderen Art 72</p> <p>3.6.1 Der Konkurrenzkampf der Arten gegeneinander um die Ressourcen 73</p> <p>3.6.2 Die frühere Bewertung der Arten nach ihrer Nützlichkeit für den Menschen 75</p> <p>3.6.3 Regulierende Eingriffe in Tierbiozönosen zur Rettung gefährdeter Arten durch Beseitigung der konkurrierenden Arten 77</p> <p>3.7 Wer tötet mehr Vögel – die Vogelfänger Westeuropas und des Mittelmeers oder unsere Hauskatzen? 80</p> <p>3.7.1 Wie viele Vögel werden von Katzen getötet? 82</p> <p>3.7.2 Die Tötung der Zugvögel durch Jagd und Netze von Frankreich bis Ägypten 84</p> <p>3.7.3 Der Hauptschaden, den die Jäger anrichten, liegt nicht darin, dass sie die Tiere töten, sondern dass sie die Tiere scheu machen, sodass viele Biotope in Menschennähe nicht besiedelt werden können 87</p> <p>3.7.4 Die hohe Vermehrungsrate der Organismen 90</p> <p>Literatur 92</p> <p><b>4 Ziele, Inhalt und Grenzen der Roten Listen der gefährdeten Arten 97</b></p> <p>4.1 Ziele und Entstehung der Roten Listen der gefährdeten Arten 97</p> <p>4.2 Die Einstufung bedrohter Arten in Gefährdungskategorien 107</p> <p>4.2.1 Gefährdungskategorien und Einstufungskriterien 107</p> <p>4.2.2 Statuskategorien: regelmäßig vorkommende Arten, unregelmäßig auftretende Arten und Neobionten 112</p> <p>4.2.3 Die Bedeutung der Bestandstrends am Beispiel der deutschen Roten Listen 114</p> <p>4.2.4 Harmonisierung der IUCN-Kriterien mit den Einstufungskriterien der regionalen Roten Listen 116</p> <p>4.3 Die nationale Verantwortlichkeit für bestimmte Arten 117</p> <p>4.3.1 Was in einem Land eine behütete Seltenheit ist, ist anderswo häufig 117</p> <p>4.3.2 Das Vorkommen einer Art gliedert sich in Kernareal und periphere Randzonen 119</p> <p>4.4 Arten oder genetisch isolierte Populationen – Was soll geschützt werden? 122</p> <p>4.4.1 Was sind „Arten“? Die letzte Entscheidung trifft der Mensch 123</p> <p>4.4.2 Die Barcode-Taxonomie: Konflikt zwischen Anwendung und theoretischer Grundlage 125</p> <p>4.4.3 Der Schutz von evolutionär signifikanten Einheiten statt Arten 128</p> <p>Literatur 134</p> <p><b>5 Veränderungen im Bestand der Vögel und Tagfalter in Mitteleuropa und in Deutschland 137</b></p> <p>5.1 Veränderungen im Bestand der Vögel in Deutschland 137</p> <p>5.1.1 Die kurzfristige Zunahme mancher Vogelarten beruht auf der Einstellung der Verfolgung, die Abnahme vieler Vogelarten beruht dagegen auf dem Schwund ihrer Lebensräume 137</p> <p>5.1.2 Die abnehmenden Rote-Liste-Vögel sind fast ausschließlich die Vögel des Offenlandes 141</p> <p>5.2 Veränderungen im Bestand der Tagfalter in Mitteleuropa 144</p> <p>5.2.1 Die Anteile Deutschlands und Europas an den weltweiten Verbreitungsarealen der Tagfalter 144</p> <p>5.2.2 Der drastische Rückgang der Tagfalter in Deutschland und in Mitteleuropa 146</p> <p>5.2.3 Die für die Tagfalter positiven Folgen der Klimaerwärmung werden von den negativen Folgen der Lebensraumvernichtung unterdrückt 150</p> <p>5.2.4 Viele Tagfalter in Mitteleuropa benötigen Grasländer oder Lichtwälder, die nicht naturnah sind 151</p> <p>Literatur 153</p> <p><b>6 Die besondere Situation der Arten in Mitteleuropa 155</b></p> <p>6.1 Mitteleuropa ist kein Naturland 155</p> <p>6.1.1 Der Wechsel von Wald und Steppe führte in Mitteleuropa zu Aussterbewellen und zur Neueinwanderung der Arten 155</p> <p>6.1.2 Das Verschwinden der Großtiere am Ende des Pleistozäns 160</p> <p>6.1.3 Die Ausbeutung der Natur in der Vergangenheit schuf die Offenländer und den Artenreichtum Mitteleuropas 162</p> <p>6.1.4 Was ist die „natürliche“ Fauna und Flora in Mitteleuropa? Konsequenzen für den Naturschutz 167</p> <p>6.2 Werden in Mitteleuropa bedrohte Arten durch Waldnationalparks gerettet? 171</p> <p>6.3 Stickstoff erstickt die Biodiversität in Mitteleuropa 177</p> <p>6.4 Die Rettung vieler Rote-Liste-Arten in Mitteleuropa erfordert technische Eingriffe in die Natur 182</p> <p>6.4.1 Unberührte Habitate im Vergleich zu Habitaten mit störenden Eingriffen 183</p> <p>6.4.2 Die Tiere der Agrarflächen sind verloren: land sparing vs. land sharing 186</p> <p>6.4.3 Eine Zukunft für den Artenschutz: technisch manipulierte Habitate 189</p> <p>6.5 Goldregenpfeifer, Uferschnepfe und Großtrappe als Kulturfolger in Mitteleuropa 195</p> <p>6.5.1 Der Goldregenpfeifer, ein Vogel der Schafweide und der teilentwässerten Hochmoore im nördlichen Mitteleuropa 195</p> <p>6.5.2 Das Vorkommen der Uferschnepfe im heutigen West- und Mitteleuropa hat mit Naturnähe nichts zu tun 199</p> <p>6.5.3 Die Großtrappe in Mitteleuropa: vom häufigen Ackerschädling zum aussterbenden Vogel 201</p> <p>Literatur 209</p> <p><b>7 MythosWald 215</b></p> <p>7.1 Warum lieben die Deutschen den Wald so sehr? Der Ursprung des Menschen liegt doch in der Savanne 215</p> <p>7.1.1 Der Wald nimmt im Bewusstsein der Deutschen eine Sonderstellung ein und wird mit „Natur“ gleichgesetzt 215</p> <p>7.1.2 Mitteleuropas Wälder sind nicht natürlich 217</p> <p>7.1.3 Mitteleuropas Wälder in den Augen der Dichter und der deutschen Nationalisten 219</p> <p>7.1.4 Mitteleuropas Wälder sind nicht besonders artenreich 221</p> <p>7.2 Der Eingriff des Menschen in die mitteleuropäischen Wälder in der Jungsteinzeit und Bronzezeit 223</p> <p>7.2.1 Das prähistorische Siedelwesen in der Jungsteinzeit und Bronzezeit veränderte die Wälder tief greifend 224</p> <p>7.2.2 Die prähistorischen Siedler wechselten ihre Wohnsitze in kurzen Zeitabständen und zerstörten Mitteleuropas Wälder auf großen Flächen 228</p> <p>7.2.3 „Erhaltung der Natur“ kann nicht die Begründung für den Schutz mitteleuropäischer Buchenwälder sein 230</p> <p>7.2.4 Prähistorische Eingriffe des Menschen in die Tropenwälder 232</p> <p>7.3 Der Wald in Mitteleuropa von der Römerzeit bis in die Neuzeit 234</p> <p>7.3.1 Der mitteleuropäische Wald in der Römer- und Karolingerzeit 234<br /> <i>Inhaltsverzeichnis ix</i></p> <p>7.3.2 Die dauerhafte Waldvernichtung in Mitteleuropa vom Frühmittelalter bis ins 19. Jahrhundert 236</p> <p>7.3.3 Der Artenreichtum in der zerstörten Landschaft bis ins 19. Jahrhundert 238</p> <p>7.3.4 Die Aufforstung als Nationalideologie in Deutschland seit dem 18. Jahrhundert 239</p> <p>Literatur 241</p> <p><b>8 Die Apokalypse des weltweiten Artensterbens 243</b></p> <p>8.1 Wie viele Arten leben auf der Welt? 243</p> <p>8.1.1 Die Unsicherheit über das, was eine Art überhaupt ist 243</p> <p>8.1.2 Unterschiedliche Methoden der Abschätzung der tatsächlich auf der Welt lebenden Arten 246</p> <p>8.2 Gibt es heute ein weltweites Artensterben? 249</p> <p>8.2.1 Deutschland – ein Land der Vorsicht und Vorsorge gegenüber vermeintlichen Missständen, die gar nicht oder nur selten auftreten 251</p> <p>8.2.2 Die Lebensdauer der Arten und die fünf großen Massensterben der Arten in den letzten 500 Millionen Jahren 253</p> <p>8.2.3 Die Ausrottung vieler Arten durch den prähistorischen und den rezenten Menschen 255</p> <p>8.2.4 Erleidet die Erde heute ihr sechstes Massensterben der Arten? 259</p> <p>8.2.5 Widersprüchliche Zahlen und Skepsis am wirklichen gegenwärtigen Massensterben der Arten 260</p> <p>Literatur 264</p> <p>Tafeln 267</p> <p>Tiernamenverzeichnis 287</p> <p>Stichwortverzeichnis 291</p>
"Ein wichtiger Beitrag zur aktuellen Debatte über die Zukunft des Natur- und Artenschutzes, der zeigt, wie durch aktive Gestaltung von Lebensräumen die historische Artenvielfalt in Mitteleuropa erhalten werden kann. Das Buch ist für jeden als Lektüre sehr zu empfehlen, der sich für den praktischen Naturschutz interessiert, in diesem Bereich tätig ist oder es werden will."<br> Naturschutz Brief (07/2018)<br> <br> "Ich stimme mit dem Autor überein, dass viele charakteristische Vogelarten und wärmeliebende Tagfalterarten der nährstoffarmen und nicht gedüngten bzw. durch permanente Störungen/Bodenverwundungen gekennzeichneten vegetationsarmen Offenlandhabitate (Trocken- und Magerrasen, Heiden, Truppenübungsplätze, Steinbrüche, Braunkohletagebauflächen, Industriebrachen, Extensiväcker) durch falsche Rekultivierungen, Überdüngung, Stickstoffeinträge, Sukzession, Intensivlandwirtschaft und Biozide massive Bestandseinbußen erlitten haben (dies wird anhand vieler Beispiele nachvollziehbar erläutert) und dringend eines verstärkten Schutzes bedürfen."<br> Natur und Landschaft (05/2018)<br> <br> <br> "Dieses Buch stellt einen wichtigen Beitrag zur aktuellen Debatte über die Zukunft des Natur- und Artenschutzes dar."<br> AZF. Der Wald (April 2018)<br> <br> "Die beiden renommierten Autoren Werner Kunz und Josef H. Reichholf liefern in ihrem jüngsten Werk einen bedeutenden Beitrag zur aktuellen Debatte über die Zukunft des Natur- und Artenschutzes mit zahlreichen Beispielen und Argumenten dafür, dass nur durch aktive Gestaltung von Lebensräumen die historische Artenvielfalt Mitteleuropas erhalten werden kann."<br> Geschnatter (01.12.2017)<br> <br> "Ich kann die Lektüre dieses Buches allen Biologen, Ökologen und Naturschützern nur nachdrücklich empfehlen."<br> Biologie in unserer Zeit (05.07.2017)<br> <br> "Eine intelligente Umgestaltung der Kulturlandschaft sei möglich und nötig, um in Zeiten der technisierten Landwirtschaft neue Lebensräume für bedrohte Arten zu schaffen. Diese Meinung stellt er anschaulich und anhand von Beispielen seltener Vogel- und Insektenarten vor. Wer sich für Natur- und Artenschutz interessiert, sollte Kunz lesen!"<br> WM intern (30.06.2017)<br> <br> "Werner Kunz` Buch ist etwas für Naturfreunde, die den Menschen nicht als Ursache des Problems, sondern als Urheber der Lösung betrachten, die offen sind für anthropogene Ansätze im Umweltschutz. Es wird die Diskussion voranbringen, gerade auch durch die konkreten Vorschläge, die es macht ? in einer Zeit, in der abstrakte Daten die Debatten in der Umweltpolitik bestimmen."<br> Jobo72.wordpress.com (27.04.2017)<br> <br> "Das Buch liefert einen wichtigen Beitrag zur aktuellen Debatte über die Zukunft des Natur- und Artenschutzes."<br> B & B Agrar (19.04.2017)<br> <br> "Der Autor erklärt verständlich und anhand vieler Beispiele die aktuellen Begriffsverschmelzungen und fordert permanentes Biotopmanagement mit technischem Gerät zur Erhaltung gefährdeter Arten. Als wichtiger Beitrag zur aktuellen Debatte über die Zukunft des Natur- und Artenschutzes sollte dieses Buch Pflichtlektüre jedes Naturschützers sein."<br> Garten + Haus (04.04.2017)<br> <br> "Diese unverzichtbare Lektüre liefert einen wichtigen Beitrag zur aktuellen Debatte über die Zukunft des Natur- und Artenschutzes, welches zeigt, wie durch aktive Gestaltung von Lebensräumen die historische Artenvielfalt in Mitteleuropa erhalten bleiben kann. Eine Pflichtlektüre für alle an Naturwissenschaften interessierten Leser!"<br> Informativ ? Ein Magazin des Naturschutzbunds Österreich (03/2017)<br> <br> "Intelligent geschrieben, wird das persönliche Interesse des Autors, als auch die Dringlichkeit des Artenschutzes deutlich."<br> Fachschaft Biologie Universität Osnabrück (03/2017)<br> <br> "Mit seinem Buch zum Habitatmanagement weist Biologe Werner Kunz darauf hin, dass es für den Erhalt vieler Arten oftmals nicht ausreicht, einen Lebensraum nur vor äußeren Einflüssen zu schützen und ihn weitgehend sich selbst zu überlassen. Vielmehr müsse der Mensch die Habitate besonders bedrohter Pflanzenarten aktiv gestalten und pflegen."<br> UmweltBriefe (Februar 2017)<br> <br>
Werner Kunz ist Professor emeritus am Institut für Genetik der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Er studierte in Münster Biologie, Chemie und Physik und promovierte 1966 über Chromosomen bei Insekten. Nach einigen Jahren als Wissenschaftlicher Assistent in Münster war er in den Jahren 1970 und 1971 Gastwissenschaftler an der Yale-University in New Haven/USA. Dort änderte er sein Arbeitsgebiet und wurde Molekularbiologe. Nach der Rückkehr nach Deutschland begann er 1973 als Professor für Allgemeine Biologie seine Forschungsarbeit im Institut für Genetik an der Universität Düsseldorf, wo er bis 1982 an Drosophila arbeitete. Danach änderte er erneut sein Arbeitsgebiet und forschte mit seiner Arbeitsgruppe an dem Parasiten Schistosoma, dem Erreger der Bilharziose, einer weit verbreiteten Tropenkrankheit. Seit 2004 arbeitet er wissenschaftstheoretisch über die Prinzipien der Gruppierung der Organismen zu Arten. Er ist Autor mehrerer Bücher und zahlreicher Fachartikel zu Themen der Feldbiologie und des Artenschutzes.
In der Praxis des Naturschutzes findet gerade ein Paradigmenwechsel statt. Um die Artenvielfalt zu erhalten, reicht es oft nicht aus, einen Lebensraum lediglich vor äußeren Einflüssen zu schützen und dann sich selbst zu überlassen. Die aktive Gestaltung von Lebensräumen z. B. durch Schaffung von Brachflächen, Steilufern oder Geröllhaufen schafft ökologische Nischen für Tier- und Pflanzenarten, die sonst aus Mitteleuropa verschwinden würden. Dafür sind Tagebauabgrabungen und Truppenübungsplätze bekannte Beispiele. Auch die Heidegebiete und Trockenrasen sind vom Menschen gestaltete und unterhaltene Lebensräume, in denen zahlreiche seltene Pflanzen und Insekten zu finden sind.<br> Der Autor belegt anhand zahlreicher Beispiele von seltenen Vogel- und Insektenarten, dass die Erhaltung in ihrer Existenz bedrohter Arten in Mitteleuropa nicht einfach mit dem Schutz der Natur gleichgesetzt werden kann. Er fordert stattdessen, dass die unter Schutz gestellten Gebiete vor der Natur geschützt werden. Dazu ist ein ständiges Biotop-Management mit technischem Gerät erforderlich, das auf die Habitat-Bedürfnisse besonders gefährdeter Arten eingerichtet ist und ihnen die erforderlichen Nahrungs- und Fortpflanzungsmöglichkeiten gibt. <br> Kunz erläutert, wie durch eine intelligente Umgestaltung unserer Kulturlandschaft neue Lebensräume für zahlreiche Arten auf der "Roten Liste" geschaffen werden und so die historische Artenvielfalt der Agrar- und Weideflächen Mitteleuropas auch im Zeitalter der technisierten Landwirtschaft erhalten werden kann. <br> Als wichtiger Beitrag zur aktuellen Debatte über die Zukunft des Natur- und Artenschutzes sollte dieses Buch zur Pflichtlektüre für jeden Naturschützer gehören.

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